„Leitlinie zur Prävention dysregulierten Bildschirmmediengebrauchs in Kindheit und Jugend“

Fachverbände-Bilanz nach 16 Jahren Smartphone-Nutzung erfordert ein Umdenken
Im Juni 2023 wurde die „Leitlinie zur Prävention dysregulierten Bildschirmmediengebrauchs in Kindheit und Jugend“ als gemeinsame Empfehlung von elf deutschen Fachverbänden [1] aus Medizin und Psychologie auf dem offiziellen Leitlinienportal AWMF publiziert, federführend ist die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ). In die Leitlinie wurde die Strahlenbelastung als Risikofaktor aufgenommen.
Foto: DAK/iStock

Die "Leitlinie zur Prävention dysregulierten Bildschirmmediengebrauchs in Kindheit und Jugend“ widerspiegelt die Entwicklung und Erfahrungen der Nutzung des Smartphones, Internets, Social Media und Gaming der letzten 15 Jahre.

>>> Download der Leitlinie: https://www.awmf.org/service/awmf-aktuell/praevention-dysregulierten-bildschirmmediengebrauchs-in-kindheit-und-jugend

>>> Elternversion

 

>>> diagnose:funk Faktenblatt: Inhalt der Leitlinie kurz und verständlich, auf einen Blick.

 

Mit dem 2007 auf den Markt gekommenen Smartphone veränderten sich die Erziehungs- und Sozialisationsbedingungen von Kindern und Jugendlichen in allen Lebensbereichen. Der „dysregulierte Bildschirmmediengebrauch“ ist heute bereits das neue Normal. Die durchschnittliche Onlinezeit der unter 40- Jährigen ist nach der Postbankstudie (2022) 86,1 Stunden in der Woche, davon am Smartphone 31,8 Stunden.[2] Nach der JIM-Studie 2022 liegt die durchschnittliche tägliche Online-Nutzung bei 12-19-jährigen bei 3 Std. 24 Min.

Die Folgen der dysregulierten Nutzung analysiert die Leitlinie umfassend; sie wertet die Begleitforschung aus und stellt ohne Beschönigung fest: Die Risiken und das Schädigungspotential sind enorm. Zwölf Hauptrisiken werden analysiert: Übergewicht / Schlafstörungen / Augenerkrankungen / Entwicklungsstörungen / Bindungsstörung / Verhaltensstörungen / Internetsucht / Mobbing und sexuelle Belästigung / Glücksspiel / Strahlung / Schwangerschaft / Besondere Bedürfnisse (Menschen mit Behinderung). Für uns als diagnose:funk ist dabei auch bedeutend, dass die Strahlenbelastung als Risiko behandelt wird.

Die 55-seitige Studie analysiert viele Ursachen und Wirkungen, diese Besprechung kann ihre Lektüre nicht ersetzen. Wir betrachten diese Leitlinie als ein wesentliches Dokument für die Diskussion in KiTas und Schulen. Sie ist eine fundamentale Kritik am "Digitalisierungswahn" (Zierer) in der Bildungspolitik und ein Plädoyer für eine pädagogische Wende. Der unreflektierte Hype um den angeblichen Nutzen digitaler Medien wird gründlich entzaubert. Aus der Risikoanalyse leitet sich die Frage ab:

  • Was muss die Gesellschaft tun, damit die heranwachsende Generation vor den Risiken digitaler Medien geschützt wird?

Die wichtigste Empfehlung der Leitlinie für alle Altersstufen: Reduktion der Bildschirmzeiten, keine eigenen Geräte für Kinder und keinen unkontrollierten, unbegleiteten Zugang zum Netz. Eltern und Geschwister sollen z.B. in Gegenwart von jüngeren Familienmitgliedern ganz auf die Nutzung von Bildschirmmedien verzichten. Die Leitlinie gibt wichtige Antworten, hat jedoch auch Schwächen, die ihre Bedeutung jedoch nicht mindern. Die Hauptschwäche liegt in den Empfehlungen für die beschränkte Nutzung bereits ab 3 Jahren, bei denen wichtige Erkenntnisse aus der Neurobiologie über die Gehirnentwicklung und die Suchtentstehung außer Acht gelassen werden.

Bleckmann, Turm d. Medienmündigkeit

Das Konzept der Erziehung zur Medienmündigkeit

Die Leitlinie wendet sich an professionelle Erzieherinnen und Erzieher, aber auch an Eltern, denn in der Familie findet in erster Linie die Prägung und Sozialisation statt.[3] Die Leitlinie stellt fest, dass die Medienkompetenz, also die Fertigkeiten der technischen Nutzung, kein Problem darstellt, denn die Bedienung digitaler Endgeräte ist „kinderleicht“ (S.18), schon für Kleinkinder. Es geht vielmehr um Medienmündigkeit, „die Fähigkeit, digitale Medien gezielt einzusetzen, aber auch auf sie verzichten zu können und Inhalte kritisch zu bewerten“ (LL S.13). Medienmündigkeit setzt also eine körperliche und mentale Reife voraus. Über diese Reife, das heißt u.a. Impuls- und Regulationskontrolle, reflexives Denken, verfügen Kinder frühestens ab dem 14.-16. Lebensjahr. Erst dann sind sie in der Lage, die Geräte zu beherrschen, statt von ihnen beherrscht und süchtig zu werden. Deshalb muss der Einsatz altersbedingt festgelegt werden:

  • „Es ist wichtig, dass Erwachsene sich bewusst sind, dass Kinder, unabhängig vom Lebensalter, keine kleinen Erwachsenen sind. Es muss berücksichtigt werden, dass in den ersten drei Lebensjahren wesentliche Prozesse der neuronalen Reifung und Strukturierung des kindlichen Gehirns stattfinden und in vielen Bereichen auch abgeschlossen werden, insbesondere in der sensomotorischen Entwicklung. Kinder brauchen umfangreich Gelegenheit, sich in der dreidimensionalen Welt kreativ zu betätigen sowie vielfältige reale Erfahrungen mit allen Sinnen zu machen. Je weniger Übung Kinder haben, eigene innere Bilder zu erzeugen, desto schwerer fällt es ihnen, ihre Vorstellungskraft zu entwickeln ... Insbesondere Kinder sollen lernen und durch die Eltern erfahren, das explizit die Zeit, die man nicht an Bildschirmmedien verbringt, im Leben zählt. “ (LL, S.10) Nur so könne „analoge Zukunftskompetenz“ (LL, S.10) als gesellschaftliches Ziel erreicht werden.

Wir wissen heute: Erst wenn das Kind seine biologisch notwendigen Entwicklungsschritte in den verschiedenen Lebensabschnitten gut bewältigt hat, kann es die Fähigkeit zu einem kompetenten und selbstbestimmten Medienumgang entwickeln. Nach der sensomotorischen Entwicklung bis zum dritten Lebensjahr folgen weitere wichtige Phasen der Gehirn- und Sinnesentwicklung, die für einen selbstbestimmten Umgang mit Informationen, Erfahrungen und digitalen Medien Voraussetzung sind. Nach dem von Prof. Paula Bleckmann, Mitautorin der Leitlinien, entwickelten „Turm der Medienmündigkeit“ mit seinen Stufen der Entwicklung, aber auch Piagets Entwicklungspsychologie sind frühestens ab dem 12. Lebensjahr, der formal-operationalen Phase, die Voraussetzungen für eine Medienmündigkeit erreicht. Da, wie in der Leitlinie ausgeführt, die Kinder noch über keine Regulations- und Impulskontrolle verfügen, müsste konsequenterweise bis zum 14. - 16. Lebensjahr ein Verzicht empfohlen werden, so wie es z.B. auch die Neurobiologen Prof. Martin Korte, Prof. Gertraud Teuchert-Noodt auf Grund der Gehirnentwicklung und Rektorin Silke Müller auf Grund der Verarbeitungs­fähigkeit psycho-sozialer Belastungen fordern.[4] Korte hält in seinem neuen Buch „Frisch im Kopf“ einen Einsatz digitaler Medien erst ab der 7. Klasse für angebracht (S.145).

Dass man sich in den Leitlinien auf das 3. Lebensjahr festlegt, ist nicht nachvollziehbar, wird doch im Text selbst betont:

  • „Über die Auswirkungen auf lebenswichtige Kompetenzen wie Einfallsreichtum, Handlungskompetenzen, handwerkliches Geschick, künstlerische, sportliche und musikalische Fähigkeiten und Neigungen, kann nur spekuliert werden, es ist jedoch zu befürchten, dass es erhebliche Auswirkungen gibt. Die Reduktion der Exposition von Bildschirmmedien in den ersten Lebensjahren geht hingegen mit positiven Effekten in zahlreichen Entwicklungsdomänen einher (u.a. exekutive Funktionen, Feinmotorik, Aufmerksamkeit, prosoziales Verhalten).“ (LL S.12)

Diese Lebensjahre, in denen diese Grundfertigkeiten entwickelt werden, gehen aber mindestens bis zum 14. Lebensjahr. Aus den Ausführungen wird dennoch klar: In Kindergärten, Vorschulen und Grundschulen hat die Digitalisierung des Unterrichts nichts zu suchen, so wie es auch im Gutachten der Karolinska-Universität detailliert begründet wird, was die schwedische Regierung veranlasste, die Digitalisierung der Vorschulen rückgängig zu machen.[5]

Martin Korte, Titel: Verlag

Reizüberflutung stresst die Psyche

Kinder und Jugendliche sind gefesselt an das Smartphone, kreative Perioden der Stille, Langeweile und des Sinnierens entfallen. Die Leitlinie beschreibt die Risiken:

  • „Zudem steigt durch die Nutzung von Bildschirmmedien und Weiterentwicklungen in der Kommunikation, die damit verbundene Informationsflut, was zu einer Steigerung der Erwartungen an das Arbeitstempo und Arbeitspensum des Einzelnen und folglich zu psychischen Überbeanspruchungen führen kann .“ (LL S.17)

Mit den negativen Folgen der Reizüberflutung für die Gehirnentwicklung, die Raum-Zeit-Verrechnung und die Sucht beschäftigen sich auf neuestem Stand der Forschung das Buch von Prof. M. Korte „Frisch im Kopf. Wie wir uns aus der digitalen Reizüberflutung befreien“ (Korte S. 66, 69) und die Arbeiten von Prof. G. Teuchert-Noodt.[6]

Die Risiken

Unbestritten ist, dass die digitalen Geräte, Apps, Software und Spiele auf Sucht programmiert sind. Kinder können sich diesen Mechanismen nicht entziehen. [7] Die 30-45 Minuten tägliche Nutzungsbeschränkung für 6-9-jährige, wie in der Leitlinie empfohlen, kann bereits wie ein Anfixen für die Droge Smartphone wirken. Deshalb steigt die Smartphone- und Internetsucht massiv an. Die frühe Nutzung beeinträchtigt die Gehirnentwicklung, die körperliche und psycho-soziale Entwicklung. Die Leitlinie zählt wichtige Risiken auf:

  • Die „„time displacement hypothesis“ (Zeitverdrängungshypothese), also dass Bildschirme wie Zeiträuber fungieren und ein Kind, das mehr Zeit am Bildschirm verbringt, weniger Zeit mit entwicklungsförderlichen Aktivitäten in der wirklichen Welt verbringen kann.“ (LL S.11)
  • „In der Kleinkindzeit geht übermäßige Nutzung von Bildschirmmedien, sowohl durch die Eltern als auch durch die Kinder selber, mit zahlreichen negativen gesundheitlichen Auswirkungen einher (z.B. Regulations- und Bindungsstörungen,  Entwicklungsstörungen, insbesondere der Sprache und Kognition), wobei die Datenlage zunächst kontrovers erscheint. Tatsächlich ergeben sich negative Befunde häufiger bei Studien mit hoher Qualität, z.B. Längsschnittstudien, positive Befunde jedoch vorwiegend in experimentellen Studien, in welchen ein pädagogisch intendierter Bildschirmmedieneinsatz untersucht wird, oder in Studien, in welchen nur wenige intervenierende Variablen erfasst werden.“ ( LL S.11)

Deshalb durchzieht die Leitlinie die Empfehlung der „Reduktion der Exposition von Bildschirmmedien in den ersten Lebensjahren,“  denn selbst „ Studierende, die ihre Handys in Vorlesungen nicht benutzten, notieren sich 62 % mehr Informationen und können sich an detailliertere Informationen aus dem Unterricht erinnern.“ (LL S.12)

UNESCO Bericht

Kein Nutzen, sondern Schaden für den Unterricht

Die weltweite UNESCO-Studie[8], die Auswertungen der Studienlage des Schulpädagogen Prof. Klaus Zierer[9] und des Medienwissenschaftlers Prof. Ralf Lankau[10] stellen klar: Die Behauptung, digitale Medien würden das Lernen verbessern, ist durch keine Studie belegt, sondern eine Behauptung der Industrie. Das Gegenteil ist der Fall. Korte begründet dies aus neurobiologischer Sicht. Während der Phase des dynamischen Gehirnwachstums verzögern digitale Medien die Gehirnentwicklung, führen zu geringerem Lernzuwachs, geringeren Lese- und Schreibfähigkeiten, geringerer Konzentrationsfähigkeit und Impulskontrolle (Korte S. 66/67), bis in die Pubertät (Korte S.80). Eine bisher zu wenig beachtete Untersuchung von Teuchert-Noodt / Supper (s. Anm. 6) weist nach, dass bei Drittklässlern durch die starke Handynutzung die Raum-Zeitverrechnung im Stirnhirn unterentwickelt bleibt.

Das Industrienarrativ, digitale Medien würden das Lernen verbessern, konfrontiert die Leitlinie mit dem gescheiterten Großversuch digitaler Beschulung während der Pandemie:

  • „Eine Übersichtsarbeit, die internationale Studienergebnisse zusammenfasst zeigt, dass Schüler*innen in Deutschland im ersten Lockdown nicht gelernt, sondern eher verlernt haben ... Im zweiten Lockdown sah es nicht viel besser aus. Bei laufendem Gerät ist die Versuchung, gleichzeitig zum Unterricht Spiele zu nutzen, im Internet zu surfen und Ähnlichem, sehr verlockend .“(LL S.17)

Korte zieht in seinem Buch folgende Schlussfolgerungen: „Im Kindergarten und in der Grundschule sollte meines Erachtens weitgehend auf digitale Medien verzichtet werden ... weil es wichtig ist, Schutzräume zu schaffen“ und „kompensatorisch Gegenwelten aufzubauen“ (Korte S.70). Denn, so Korte: „Der Einsatz digitaler Medien lässt die Bildungsschere noch weiter aufgehen.“ (Korte S.71)

Die dysregulierte außerschulische und schulische Dauer der Nutzungszeit korreliert also mit schlechteren Lernleistungen, die Gründe dafür sind untersucht. Deshalb plädiert die Leitlinie für geringe Nutzungszeiten und warnt, dass durch die Digitalisierung der Schulen das Gegenteil eintritt:

  • „Es muss davon ausgegangen werden, dass für eine Einschätzung der gesundheitlichen Risiken die Summe der Bildschirmmediennutzung für Schule und Freizeit zusammengenommen ausschlaggebend ist. Gerade für jüngere Kinder, die bisher nicht über eigene internetfähige Digitalgeräte verfügten, birgt  die Verfügbarkeit die Gefahr, dass über die schulische Nutzung hinaus auch die Freizeitnutzung stark zunimmt. “(LL S.17)

Die Einführung mobiler digitaler Medien in Kita und Schule wird als Legitimation für Kinder und Eltern für die Normalität der „dysregulierten“ Nutzung aufgefasst werden.

Mobile Geräte verbieten sich als Lernmittel

Die Leitlinie weist auf einen nicht beachteten Widerspruch hin. In Betrieben gelten strenge Regeln für die Arbeitsplatzgestaltung der Büroarbeit, die bei der Einführung von Tablets an Schulen ignoriert werden:

  • „Es gibt gute Gründe anzunehmen, dass digitaler Unterricht dieselben Beschwerdebilder mit sich bringt, wie die klassische Büroarbeit bzw. Bildschirmtätigkeit: Kopfschmerzen, Nervosität, Reizbarkeit, muskeloskelettale Erkrankungen und Erkrankungen der Augen. Ein großer Teil der Kinder verfügt über keinen Zugang zu umfassend ausgestatteten PC-Arbeitsplätzen und folgt somit dem digitalen Unterricht auf mobilen Endgeräten. Nicht zuletzt, weil viele Schulen zur Sicherstellung des digitalen Unterrichts dazu übergegangen sind, Tablets in großen Mengen zu kaufen oder von der Industrie als Geschenk entgegen zu nehmen, und als Leihgeräte an Schüler auszugeben. Diese Entwicklung ist bedenklich, da die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin aufgrund der erhöhte Risiken physischer Beanspruchung dazu rät, Tablets und Smartphones nur kurzzeitig zu nutzen .“ (LL S.17)

Die Schlussfolgerung daraus muss sein: Smartphones und Tablets dürfen aus ergonomischen Gründen keine Lernmittel sein, für die Arbeit an PCs müssen Arbeitsschutzrichtlinien speziell für Kinder erlassen werden. Über die vielfältigen, nachgewiesenen negativen gesundheitlichen Auswirkungen hat Prof. Manfred Spitzer den zusammenfassenden Artikel „Digitalisierung in Kindergarten und Grundschule schadet der Entwicklung, Gesundheit und Bildung von Kindern“ verfasst.[11]

Der motivierende Lehrer ist wichtig

Seit jeher wissen wir aus der pädagogischen Forschung, sei es von Pestalozzi im 19. Jahrhundert, über O.F. Bollnows „Die Pädagogische Atmosphäre“ (1964) bis zur Hattie-Studie (2013), dass für den Lernerfolg die motivierende Lehrperson entscheidend ist, das bestätigt die Leitlinie:

  • „Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Digitalisierung, wenngleich wichtig, kein Heilsbringer für alle pädagogischen Herausforderungen ist, und dass die Technik der Interaktion zwischen Menschen sinnvoll untergeordnet werden sollte .“(LL S.17)

Warum die Autoren die Floskel „wenngleich wichtig“ eingefügt haben, erschließt sich nicht, da sie die Unwichtigkeit, ja Schädlichkeit, selbst fundiert begründen. Man hat offensichtlich immer noch die Befürchtung, als Fortschritsverweigerer dazustehen. Korte sagt klar: „Eine bildungsbedingte Notwendigkeit, digitale Medien früh zu nutzen, besteht also nicht.“(S. 57)

Review Kinder & Mobilfunk erscheint im September 2023diagnose:funk Brennpunkt

Strahlung und WLAN als Risiko

Im Kapitel 2.10. werden 12 Hauptrisiken aufgelistet (s.o.), auch die Risiken der Strahlenbelastung (2.10.10) und die prä- und postnatalen Risiken (Schwangerschaft (2.11) durch die Nutzung mobiler Geräte. Zu den Risiken der Strahlenbelastung schreiben die Autoren:

 

 

 

 

  • „Durch die flächendeckende Präsenz von Mobilfunkgeräten und anderen Drahtlosnetzwerken sind die meisten Menschen ständig hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung ausgesetzt. Dabei ist die Auswirkungen dieser Strahlung auf die menschliche Gesundheit nach wie vor unklar. Belastbare Forschungsergebnisse, größtenteils aus Tierversuchen, deuten auf zelluläre Veränderungen bis hin zur Tumorpromotion durch elektromagnetische Felder hin [133]. Inwieweit dies auf Menschen übertragbar ist, wird wissenschaftlich kontrovers diskutiert und ein eindeutiger Zusammenhang mit Erkrankungen wie Krebs, Depressionen, Schlafstörungen, Suchtverhalten, Unfruchtbarkeit oder Elektrohypersensibilität liegen bisher nicht vor [134]. Gefahren für die menschliche Gesundheit können jedoch gerade bei Kindern beim derzeitigen Forschungsstand nicht ausgeschlossen werden, weshalb die Internationale Agentur für Krebsforschung, eine Gesellschaft der WHO, hochfrequente elektromagnetische Felder als möglicherweise krebserregend für den Menschen einstuft (Gruppe 2B). Dies ist eine Kategorie, die verwendet wird, wenn ein kausaler Zusammenhang als glaubwürdig angesehen wird, aber Zufall, Verzerrungen oder Verwechslungen nicht mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossen werden können [135]. Vom wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen wird Mobilfunk als Risikotechnologie eingestuft [136]. Das Bundesamt für Strahlenschutz rät, die Exposition durch hochfrequente elektromagnetische Strahlung insbesondere für Kinder und Jugendliche zu minimieren, da diese gesundheitlich empfindlicher reagieren könnten [137].“ (S. 25)

Es ist ausdrücklich zu begrüßen, dass die Autoren die Risiken der Funkstrahlung thematisieren. Sie gehen vom Forschungsstand 2018 aus, basierend auf dem Review von Saliev et al. (2019).[12] Sie schreiben, dass Risiken bestehen, aber „nicht mit hinreichender Sicherheit“ bewiesen seien. Die Forschung hat sich jedoch seither enorm weiterentwickelt. Das Krebspotential ist inzwischen u.a. durch die NTP-Studie (USA, 2018) und die Ramazzini-Studie (Italien, 2018) nachgewiesen,[13] die Auswirkungen auf die Fertilität durch den Review von Kim et al. (2022),[14] ein Wirkmechanismus durch den Review zu oxidativem Zellstress von Schuermann/Mevissen (2021).[15]  WLAN hat durch die geplante Ausstattung aller Schulen mit Routern eine besondere Bedeutung. Mehr als 100 Studien weisen seine Toxizität nach.[16]

Dokumentiert ist dieser Forschungsstand u.a. im Bericht zur Technikfolgen­abschätzung Mobilfunk vom Deutschen Bundestag (TAB, 2023),[17] dem Bericht des Technikfolgenausschusses des EU-Parlaments (STOA-Studie) (2021) und in der Stellungnahme des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (EWSA, 2022) im Amtsblatt der EU.[18] Mehr als 120 Reviews dokumentieren inzwischen das Risikopotential.[19] diagnose:funk hat einen Leitfaden über den Forschungsstand erstellt.[20]

Im Jahr 2023 ist erstmals ein Review über die Auswirkungen nicht-ionisierender Strahlung auf Kinder erschienen, verfasst unter der Leitung von Prof. Linda Birnbaum, der ehemaligen Direktorin des US-amerikani­schen National Toxico­logy Program (NTP) und des National Institute for Environmental Health (NIEHS).[21] Im Lichte dieser neuen Studienergebnisse sollten die Leitlinien aktualisiert werden (Dieser Review erscheint im September als diagnose:funk Brennpunkt).

Zu den Auswirkungen der Handynutzung während der Schwangerschaft wird u.a. die Studie von Divan (2008) zitiert. Auch hier gibt es inzwischen zahlreiche neue, aussagekräftigere Studien (Review von Kashani et al. 2023), die einen Zusammenhang zwischen pränataler Bestrahlung und postnatalen Entwicklungs- und Verhaltens­störungen nachweisen.[22]

Daraus folgt: Strahlende Geräte und WLAN dürfen an Schulen nicht eingesetzt werden. Hier gibt es inzwischen die Alternative der lichtbasierten Kommunikation, die bereits serienreif ist und an Schulen eingesetzt wird.[23]

Autoren des Bündnisses für humane Bildung warnen seit Jahrzehnten vor den Risiken digitaler MedienTitelbilder: Verlage

Leitlinie, wegweisend für die künftige Debatte

Die Leitlinie ist wissenschaftsbasiert und wegweisend für die weitere Diskussion. Wer hätte 2007 gedacht, dass 16 Jahre nach der Einführung des Smartphones nahezu alle Kinder ab dem 8. Lebensjahr dieses Gerät nutzen und psychische und körperliche Krankheiten sich dadurch epidemisch verbreiten? Die Geister, die damit gerufen wurden, muss man jetzt in den Griff bekommen. Dafür wurde diese Leitlinie entwickelt. Sie ist ein großer Schritt in der Diskussion, weil sie ohne Beschönigungen mit dem Narrativ aufräumt, die Digitalisierung sei der Fortschritt zur Lösung vieler pädagogischer Probleme, und zeigt, dass sie Teil der Probleme ist. Die Bildungspolitik und die Erziehungsinstitutionen können sich nun nicht mehr verstecken, sondern müssen aus diesem Papier Konsequenzen ziehen. Wer die Risiken nicht kennt, kann sie nicht vermeiden. Altersbedingt muss festgelegt werden: Wann sind digitale Medien als Hilfsmittel nützlich, wann muss auf sie verzichtet werden?

Die Aufklärung muss bei den Eltern beginnen

Die Hauptaussage der Leitlinie ist eindeutig: Eltern müssen schon in der Schwangerschaft von Hebammen, Ärzten und dann auf Elternabenden über den Umgang mit digitalen Medien informiert werden. Bisherige Konzepte, v.a. der sogenannten Digitalen Bildung, müssen auf den Prüfstand, denn die Einführung der digitalen Medien schon ab den Kindertagesstätten führt zu massiven Schädigungen. Die Leitlinie muss in allen Erziehungseinrichtungen in der Kita, in den Schulen bis zur Hochschule besprochen werden. In Kitas und Schulen mit dem Ziel, dass diese Schädigungen erst gar nicht eintreten, an den berufsvorbereitenden und Hochschulen, um zu verstehen, welche Defizite die Azubis und Studierenden durch den massenhaften dysregulierten Bildschirmgebrauch mitbringen.

Eigentlich war diese Situation voraussehbar. Prof. Manfred Spitzer hat sie in seinen Büchern prognostiziert, die Mitglieder des Bündnisses für humane Bildung warnen seit langem in vielen Veröffentlichungen. Sie wurden als Vertreter der „Kreidezeit“ lächerlich gemacht. Digital First, Bedenken Second - damit wurde in die digitale Falle gelockt. Das Denken wurde durch den Hype ausgeschaltet, die Bilanz ist jetzt ernüchternd. Die außerschulische und schulische Digitalisierung ist ein Faktor der Bildungskatastrophe. Die soziale Katastrophe deckte die Rektorin Silke Müller in ihrem Buch „Wir verlieren unsere Kinder!“ auf: Mobbing, Gewalt- und Sexvideos, Empathieverlust und Einsamkeit sind zum normalen Bestandteil des kindlichen Alltags geworden und werden in den Erziehungsinstitutionen nicht verarbeitet.

Es braucht eine Erziehung zur Medienmündigkeit

Heute wachsen die Schülerinnen und Schüler in einer digitalisierten Umgebung auf. Sie brauchen Orientierung. In den Schulen braucht es fächerübergreifend eine Medienkunde, die alle Medien einschließt. Den Kindern muss altersgerecht Nutzen und Risiken der Digitalisierung vermittelt werden. Dabei müssen Jugendschutz und Suchtprävention verwirklicht werden. Dazu braucht es kein Smartphone, schließlich wird bei der Drogen-, Alkohol- und Raucherprävention auch nicht der Suchtstoff konsumiert. Die Risiken schlechter Ernährung werden nicht durch den Konsum von Junk Food vermittelt. Es braucht, wie in der Schule der Rektorin Silke Müller praktiziert, eine Anlaufstelle zur Verarbeitung schockierender traumatischer Erlebnisse auf Social Media.

Für die „analoge Zukunftskompetenz“, wie in der Leitlinie gefordert, müssen die Kinder begeistert werden. Dabei haben die vernachlässigten Fächer Musik, Kunst, Theater, Literatur und Sport eine zentrale Bedeutung, sie vermitteln die soziale Interaktion, Selbstwirksamkeit, Grundfertigkeiten und Bildung. Schüler bekommen dadurch Lust auf Hobbies. Durch Alternativen werden die digitalen Medien auf nützliche Hilfsmittel beschränkt, statt zum Lebensinhalt zu werden. Prof. G. Teuchert-Noodt brachte es auf den Punkt:

  • "„Eine Kindheit ohne Computer ist der beste Start ins digitale Zeitalter“ (Lembke, Leipner 2015). Diese These von Lembke und Leipner wirkt überhaupt nicht paradox, wenn wir eine Brücke zur Neurobiologie schlagen. Wer den Einfluss digitaler Medien auf Kinder reduziert, fördert ihre Gehirnentwicklung, denn die späteren Jugendlichen und Erwachsenen brauchen hohe kognitive Fähigkeiten, um digitale Herausforderungen zu bewältigen." (s. Anm.4)

Die Leitlinie der deutschen Fachverbände ist Teil einer Entwicklung vom blinden Fortschrittshype zur Anerkennung der Realitäten. In Schweden, Finnland, Niederlande, Frankreich und China wurden bereits Konsequenzen gezogen.[24] In den USA intervenierte aktuell das U.S. Surgeon General, eine oberste Gesundheitsbehörde, mit einem Gutachten zur Gefährdung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen durch digitale Medien. [25] Der UNESCO-Bericht untermauert die Notwendigkeit einer Korrektur des digitalen Hypes.

Doch in der deutschen Politik verfängt immer noch das falsche Fortschritts-Narrativ. Die Digitalisierung des Erziehungswesens wird vorangetrieben, ohne Reflexion der wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Folgen. Man wird noch tiefer ins Digi-Tal abstürzen, wenn sich Eltern und Erzieher nicht einmischen.

Unser Vorschlag: Laden Sie sich dieses Leitlinien-Papier aus dem Portal AWMF herunter und fordern Sie, dass es in Konferenzen, Teambesprechungen, Elternabenden und bei Entscheidungsträgern in der Politik und im Gesundheitswesen zur Sprache kommt, Download der Leitline:

https://www.awmf.org/service/awmf-aktuell/praevention-dysregulierten-bildschirmmediengebrauchs-in-kindheit-und-jugend

Elternversion: https://register.awmf.org/assets/guidelines/027_D_Ges_fuer_Kinderheilkunde_und_Jugendmedizin/027-075eltern_S2k_Praevention-dysregulierten-Bildschirmmediengebrauchs-Kinder-Jugendliche_2023-09.pdf

>>> diagnose:funk Faktenblatt: Inhalt der Leitlinie kurz und verständlich, auf einen Blick.

Quellen

[1] An der Leitlinie beteiligte Organisationen:

Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ) / Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie e.V. (DG-Sucht) / Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin e.V. (DGSPJ) / Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention e.V. (DGSMP) / Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. (BVKJ) / Gesellschaft für Seelische Gesundheit in der Frühen Kindheit (GAIMH) / Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) / Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e.V. (DGHWi) / Deutsche Gesellschaft für Psychologie e.V. (DGPs) / Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes e. V. (BVÖGD) / Fachverband Medienabhängigkeit e.V.

[2] Jugend-Digitalstudie der Postbank, 2022: https://www.postbank.de/themenwelten/innovationen/digitalstudie-2022-mobile-internetnutzung-entwickelt-sich-rasant.html

[3] Die Autoren schreiben: „Weiterhin werden interessierten Eltern ebenfalls Empfehlungen zur Prävention dysregulierten Bildschirmmediengebrauchs in der Familie gegeben. Dies umfasst: 1. Möglichkeiten, wie Eltern einerseits direkt durch verbale Vereinbarungen und Regeln, andererseits durch Nutzung von technischem Kinderschutz auf Hardware oder Softwareebene regulierend auf den digitalen Medienkonsum ihrer Kinder einwirken können, 2. wie Eltern indirekt über eine Stärkung allgemeiner Erziehungskompetenzen, sowie Anregungen für eine aktive bildschirmfreie Alltagsgestaltung für Kinder unterstützt werden, alltagstaugliche Alternativen zum Bildschirm als „Babysitter“, „Streitschlichter“, „Belohnung/Bestrafung“ etc. zu entwickeln, und 3. der elterliche Medienkonsum reguliert werden kann, um eine Gefährdung der Beziehungs- und Bindungsqualität zwischen Eltern und insbesondere ihren kleinen Kindern zu vermeiden.“

[4] Martin Korte: Frisch im Kopf. Wie wir uns aus der digitalen Reizüberflutung befreien, 2023, DVA, S. 86, S. 145

Gertraud Teuchert-Noodt (2016): Ein Bauherr beginnt auch nicht mit dem Dach. Die digitale Revolution verbaut unseren Kindern die Zukunft, umwelt-medizin-gesellschaft, 29 / 4-2016

Lars Laue: Ich dachte, mich kann nichts mehr schocken, Interview mit Silke Müller, Stuttgarter Zeitung vom 15.07.2023, https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.lehrerin-und-autorin-silke-mueller-ich-dachte-mich-kann-nichts-mehr-schocken.fe75bc62-f63a-4e43-8cf7-1d7801ec4b58.html

[5] siehe dazu Bericht auf der Homepage: https://www.diagnose-funk.org/1991

[6] Angelika Supper / Gertraud Teuchert-Noodt (2021): “How learning doesn't work” Children evaluate their cell phone use – An empirical pilot study, Neurol Neurosci. (2021) Vol 2, Issue 2

Gertraud Teuchert-Noodt (2023): An den Grundfesten der Gehirnentwicklung im Kindes- und Jugendalter kann man nicht rütteln, in: Möller / Fischer (Hrsg): Internet- und Computersucht. Ein Praxishandbuch für Therapeuten, Pädagogen und Eltern, 3. Auflage 2023, Kohlhammer

Weitere Arbeiten von Prof. G. Teuchert-Noodt: https://www.researchgate.net/scientific-contributions/Gertraud-Teuchert-Noodt-34091346

[7] ARTE-Doku vom 3.6.2023: Die Dopamin-Falle: Der Botenstoff und die sozialen Medien, inzwischen nicht mehr in der Mediathek.

[8] Bericht zur UNESCO-Studie: https://www.diagnose-funk.org/1998

[9]  Klaus Zierer (2021): Zwischen Dichtung und Wahrheit: Möglichkeiten und Grenzen von digitalen Medien im Bildungssystem, Pädagogische Rundschau, 75. jg, S.377-392, Download: https://www.diagnose-funk.org/2001

[10] Analysen von Ralf Lankau auf seinen Homepages www.futur-iii.de und https://die-pädagogische-wende.de/

[11] Manfred Spitzer (2022): Digitalisierung in Kindergarten und Grundschule schadet der Entwicklung, Gesundheit und Bildung von Kindern, Nervenheilkunde, 2022, 41

[12] Saliev, T., Begimbetova, D., Masoud, A.-R., & Matkarimov, B. (2019). Biological effects of non-ionizing electromagnetic fields: Two sides of a coin. Progress in Biophysics and Molecular Biology, 141, 25–36. https://doi.org/10.1016/j.pbiomolbio.2018.07.009

[13]  NTP (2018a): NTP Technical Report on the toxicology an carcinogenesis in Hsd: Sprague Dawley SD Rats exposed to whole-body radio frequency radiation at a Frequency (900 MHz) an modulations (GSM an CDMA) used by cellphones, https://www.niehs.nih.gov/ntp-temp/tr595_508.pdf

NTP (2018b): NTP Technical Report on the toxicology an carcinogenesis in B6C3F1/N MICE exposed to whole-body radio frequency radiation at a Frequency (1,900 MHz) and modulations (GSM AND CDMA) used by cellphones, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK564537/

Falcioni L et al.(2018): Report of final results regarding brain and heart tumors in Sprague-Dawley rats exposed from prenatal life until natural death to mobile phone radiofrequency field representative of a 1.8 GHz GSM base station environmental emission. Environ Res 2018; 165: 496-503

Lin JC (2018): Clear Evidence of Cell-Phone RF Radiation Cancer Risk. IEEE microwave magazine Sept./Okt. 2018, 16, https://www.diagnose-funk.org/1304

Lin JC (2022): Carcinogenesis from chronic exposure to radio-frequency radiation. Front. Public Health 10:1042478. doi:10.3389/fpubh.2022.1042478

[14] Kim S, Han D, Ryu J, Kim K, Kim YH (2021c): Effects of mobile phone usage on sperm quality - No time-dependent relationship on usage: A systematic review and updated meta-analysis. Environ Res 2021; 202: 111784, https://www.diagnose-funk.org/1797

[15] Schürmann D, Mevissen M (2021): Manmade Electromagnetic Fields and Oxidative Stress - Biological Effects and Consequences for Health. Int J Mol Sci 2021; 22 (7): 3772, https://www.diagnose-funk.org/1692

[16] Wilke I (2018): Biologische und pathologische Wirkungen der Strahlung von 2,45 GHz auf Zellen, Fruchtbarkeit, Gehirn und Verhalten. Review: umwelt ·medizin · gesellschaft, 2018 Feb 31(1)

Naziroglu M, Akman H (2014): Effects of Cellular Phone – and Wi-Fi – Induced Electromagnetic Radiation on Oxidative Stress and Molecular Pathways in Brain, in: I. Laher (ed): Systems Biology of Free Radicals and Antioxidants, Springer Berlin Heidelberg, 106, S. 2431-2449

Peter Hensinger (2023): WLAN an KiTas und Schulen-ein Hype verdrängt die Risiken! Aktueller Stand der Forschung, Vortrag Webinar 27, https://www.diagnose-funk.org/1877

[17] Alle Informationen zum TAB: https://www.diagnose-funk.org/1954

[18] Alle Informationen zu den EU-Dokumenten: https://www.diagnose-funk.org/1899

[19] Liste der Reviews zum Download: https://www.diagnose-funk.org/1693

[20] diagnose:funk Kompass Studienlage: https://www.diagnose-funk.org/1895

[21] Davis D, Birnbaum L, Ben-Ishai P, Taylor H, Sears M, Butler T, Scarato T (2023): Wireless technologies, non-ionizing electromagnetic fields and children: Identifying and reducing health risks. Curr Probl Pediatr Adolesc Health Care 2023; 53 (2): 101374.

[22] Kashani ZA, Pakzad R, Fakari FR, Haghparast MS, Abdi F, Kiani Z, Talebi A, Haghgoo SM (2023). Electromagnetic fields exposure on fetal and childhood abnormalities: Systematic review and meta-analysis; Open Med 2023; 18 (1): 20230697, DOI: 10.1515/med-2023-0697: Rezension im ElektrosmogReport 3/2023 und auf www.EMFData.org: https://www.emfdata.org/de/studien/detail&id=804

[23] Prof. Harald Haas (Universität Edinburgh): LiFi-Entwicklung beim Europäischen Erfinderpreis nominiert. Lichtübertragung LiFi auf dem Vormarsch , https://www.diagnose-funk.org/aktuelles/1992

[24] Europ. Länder dokumentiert auf https://www.diagnose-funk.org/1991

China dokumentiert auf: https://www.diagnose-funk.org/1684

[25] U.S. Surgeon General (2023) Social Media and Youth Mental Health; https://surgeongeneral.gov/ymh-social media; dt.: Soziale Medien und psychische Gesundheit von Jugendlichen, https://die-pädagogische-wende.de/soziale-medien-und-psychische-gesundheit-von-jugendlichen/  (20.8.2023)

Publikation zum Thema

Format: DIN B5Seitenanzahl: 156 Veröffentlicht am: 30.10.2018 Bestellnr.: 111Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:media

Gesund aufwachsen in der digitalen Medienwelt

Orientierungshilfe für Eltern und alle, die Kinder und Jugendliche begleiten.
Autor:
Autorenteam diagnose:media
Inhalt:
Viele Beobachtungen und Studien von Experten zeigen, dass der zu frühe Kontakt von Kindern und Jugendlichen mit den neuen Medien mit erheblichen Risiken für ihre Entwicklung und ihre Gesundheit verbunden ist. Wir wissen heute: Erst wenn das Kind seine biologisch notwendigen Entwicklungsschritte in den verschiedenen Lebensabschnitten gut bewältigt hat, kann es die Fähigkeit zu einem kompetenten und selbstbestimmten Medienumgang entwickeln. Das Buch nimmt die übergeordnete Fragestellung auf, was Kinder bzw. Jugendliche für ihre gesunde Entwicklung in verschiedenen Entwicklungsphasen brauchen. Der pädagogische Standpunkt der Autoren versucht eine Balance aufzuzeigen zwischen den Wünschen der Kinder und Jugendlichen und den Einschränkungen, die als Vorsorgemaßnahmen zur Abwendung von Gefahren erforderlich sind.
Format: DVDSeitenanzahl: 40 Min. Hauptfilm, 75 Min. Bonustracks Veröffentlicht am: 23.02.2021 Bestellnr.: 954, Preis 17,90 EuroSprache: DeutschHerausgeber: diagnose:funk

Aufwach(s)en im Umgang mit digitalen Medien

Was Eltern und Erzieher wissen sollten: Wie der Gebrauch digitaler Medien die Gehirnentwicklung beeinflusst
Inhalt:
Regie: Klaus Scheidsteger / Drehbuch: Gertraud Teuchert-Noodt, Peter Hensinger, Klaus Scheidsteger / Musik: Markus Stockhausen / Länge: 40 Minuten. Bonustracks: Vortrag Prof. G. Teuchert-Noodt zum Stand der Forschung (30 min) / Video über die Bedeutung des Stirnhirns (15 min) / Vortrag Peter Hensinger zum Forschungsstand WLAN (30 min). Diagnose:funk will Eltern und ErzieherInnen mit diesem Film darin unterstützen, die Entwicklung ihrer Kinder unter dem Einfluss digi­taler Medien bestmöglich zu verstehen. Ihr Kind soll zu einem gesunden, selbstsicheren und intelligenten Menschen he­ranwachsen, um später mit den komplexen Anforderungen des Lebens gut zu­rechtkommen zu können. Wie kann das gelingen, wenn Kinder heutzutage im Alltag unzähligen digitalen Medien ausgesetzt sind, die ihren Bewegungsdrang einschränken und ihre sinnli­chen Erfahrungen verkümmern lassen? Hier müssen Eltern und Erzieher die rich­tigen Entscheidungen treffen. Dieser Film vermittelt Wissen von berufener Seite, der Hirnforschung. Prof. Gertraud Teuchert-Noodt forschte an ihrem Institut über 25 Jahre über das Ler­nen und die Gehirnentwicklung. Ihre Erkenntnisse über die Wirkungen digitaler Medien auf die Gehirnentwicklung werden im Film verständlich dargestellt.
Sonderbeilage in Ausgabe 1-2018 / ISSN 1437-2606 / 31. JahrgangFormat: A4Seitenanzahl: 32 Veröffentlicht am: 19.02.2018 Sprache: DeutschHerausgeber: umwelt • medizin • gesellschaft

Biologische und pathologische Wirkungen der Strahlung von 2,45 GHz auf Zellen, Fruchtbarkeit, Gehirn und Verhalten

Review veröffentlicht in umwelt • medizin • gesellschaft
Autor:
Isabel Wilke
Inhalt:
Dieser Artikel ist ein systematischer Review von Studien zu den Wirkungen nicht-ionisierender Strahlung in der Mikrowellen (MW)-Frequenz 2,45 GHz (2.450 MHz), die hauptsächlich für WLAN / WiFi-Anwendungen (Wireless Local Area Network) und den Mikrowellenherd genutzt wird.
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