Elgg – Die Banner der Interessengemeinschaft Mobilfunk hängen in Elgg überall. «Mobilfunk mit Vernunft», heisst ihr Slogan, in der regionalen Presse laufen die ersten Leserbriefe, eine öffentliche Informationsveranstaltung mit Peter Schlegel des Dachverbandes «Bürgerwelle Schweiz» steht an. Die Anlage auf dem Gebäude der Firma Elibag AG wird seit 2011 von Sunrise betrieben und hat eine bewilligte Sendeleistung von 2x2020 Watt. Nachdem die Sendeleistung ab Mai 2013 aufs Maximum erhöht wurde, hörte der Vorstand der IG Mobilfunk von ersten Problemen. Debora Widmer wohnt und arbeitet knapp 100 Meter von der Antenne entfernt. Seit gut drei Jahren leidet die selbständige Steinbildhauerin an gesundheitlichen Problemen. Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Antriebslosigkeit. Der Hof der Familie Peter liegt 114 Meter von der Antenne entfernt mit direktem Sendestrahl in den Stall. Erstmals trat im November 2013 auf dem Hof ein Tierschaden ein. Unerklärbare Totgeburten folgten. Drei im Frühling 2014 geborene Kälber fielen durch Orientierungsprobleme auf. Sie liefen aus unerklärlichen Gründen in Weidezäune, andere Tiere hatten angeschwollene Beine und Sprunggelenke sowie Abzesse, auch die Klauen waren betroffen. Es folgten Notschlachtungen und mehrere Tiere mussten eingeschläfert werden. «Ein Desaster ohne Ende», sagt Thomas Peter und zeigt auf einen ganzen Stapel von Stellungsnahmen des örtlichen Tierarztes, des Tierspitals Zürich und des zuständigen Klauenpflegers. Sie alle bestätigen die Vorkommnisse auf dem Hof, schreiben von unerklärlichen Besonderheiten unbekannter Genese, schliessen aber auch nicht aus, dass die Strahlenbelastung die Probleme ausgelöst haben könnte. Inzwischen sind 23 Tiere zu Schaden gekommen, die finanziellen Einbussen betragen über 33 000 Franken.
