Netzausbau und Gesundheitsschutz zusammendenken

Die Zukunftsfähigkeit, Quantitäts- und Qualitätsverbesserung der mobilen Kommunikation stehen in keinem unauflöslichen Gegensatz zu Aspekten der Strahlungsminimierung, Vorsorge und des Gesundheitsschutzes.

Diese Aspekte zusammenzudenken, eröffnet neue Spielräume. Auf der Grundlage gebietsangepasster Versorgungskonzepte könnte das wichtige Ziel der Strahlungsminimierung quasi zu einem „Abfallprodukt“ einer vorsorgeorientierten Versorgungsplanung werden. diagnose:funk hatte dazu bereits 2013 ein Arbeitspapier mit dem Titel „Die Zukunft der mobilen Kommunikation: Mobil und risikoarm kommunizieren“ herausgegeben, in dem beschrieben wird, wie das gehen könnte.

Um sich diesem Ziel mit der bereits vorhandenen Technologie anzunähern, müssen folgende Forderungen erfüllt werden [17] :

  • Grundlage ist eine zukunftsfähige Kabelinfrastruktur für alle Gebäude auf Basis der Glasfaser*
  • die strikte, technisch weitestgehend mögliche Trennung der Innen- und Außenversorgung*
  • eine kommerzielle Netzinfrastruktur für alle Mobilfunknutzer
  • die bedarfsgerechte Leistungsregelung bei allen Mobilfunkanwendungen
  • das Abschalten bei Nichtbenutzung von Funknetzwerken*
  • strahlungsarme Kleinzellennetze sind eine Option bei sehr hohen Nutzerzahlen*
  • Datensparsamkeit muss belohnt werden

* Anforderungen liegen weitestgehend in der Hand der Kommune.

Letztlich muss die gesundheitsschädliche Mikrowellentechnologie durch eine fortschrittliche, gesundheitsverträgliche Technologie ersetzt werden.

 

Jede Wohnung könnte ein Schutzraum sein

Mit diesen Vorgaben kann jede Wohnung in einer Kommune wieder zu einem Schutzraum werden, wo der Nutzer weitestgehend kontrolliert, wie viel Strahlenbelastung er sich aussetzen will. Stadtquartiere und Ortsteile können über die städtebaulichen Rahmenbedingungen zu strahlungsarmen Zonen erklärt werden – so wie es bereits bei autofreien Quartieren zur Anwendung kommt. [18] Für die Zielvorgaben vgl. die Grenz- und Richtwertetabelle.

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Es kann funktionieren: Die mobile Kommunikation verbessern und gleichzeitig die Gesundheit schützen!

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