WLAN von Vodafone und Telekom

Private Router als öffentliches WLAN
Okt. 2015 - Trotz ständigen Zubau und neuen leistungsfähigeren Mobilfunkstandards wie LTE, sind die Netze der Betreiber häufig am Rande ihrer Leistungsfähigkeit. Nahezu jährlich verdoppelt sich z.Zt. der Datenübertragungsbedarf in den Netzen. Der alte Ansatz, allen Nutzern mit wenigen großen Sendeanlagen viel Übertragungskapazitäten anbieten zu wollen, ist spätestens seit Aufkommen der SmartPhones nicht mehr zukunftsfähig. Das wissen die Betreiber nur zu gut. Anstatt nun gleich in den Aufbau von strahlungsarmen Kleinzellennetzen zu investieren, versuchen sie über eigene WLAN-Netze bei den Kunden in der Wohnung, in Läden, Kneipen u.a. halböffentlichen Orten Kapazitätsangebote für ihre Kunden zu schaffen.
Powerline ist keine Alternative Quelle: Peter Schlegel, Bürgerwelle-Zeitung 2/2012

Die WLAN-Sender in den Wohnungen montiert, sollen aus den Häusern auf die Straße, in die Nachbarschaft strahlen. Damit soll anderen Kunden, die gerade zufällig vorbei gehen, ein Internetzugang ermöglicht werden. Hierbei muss das physikalische Hinderniss "Baumasse" durchstrahlt werden.

Der Nutzen für die Netzentlastung ist minimal, der für den Endkunden kaum spürbar, die Strahlenbelastung für Menschen und Umwelt aber hoch.

 

Kabel-Deutschland (2013 von Vodafone gekauft):

In 13 Bundesländern betreibt Vodafone seit 2013 ein Festnetz auf Basis des Koaxial-Kabels von Kabel-Deutschland. Das Unternehmen änderte nach der Übernahme ungefragt bestehende Festnetzkunden-Verträge. Nur aktiver Widerspruch verhinderte die automatische Inbetriebnahme des WLAN am Routers in der eigenen Wohnung. Wir gehen davon aus, dass bis heute viele Kunden nicht wissen, das ihr WLAN-Router für das Vodafone-WLAN-Netz in Betrieb genommen wurde und seit dem 24 Stunden am Tag ihr Lebensumfeld verstrahlt. Gegen unterschiedliche Entgelte steht das WLAN-Netz auch Dritten zur Verfügung.

Deutsche Telekom - WLAN TO GO:

Versucht das gleiche mit dem Angebot WLAN-TO-GO in Kooperation mit dem spanischen Anbieter FON-Wireless-Limited. Der wichtige Unterschied: Die Endkunden müssen sich schriftlich zu dieser Freischaltung bereit erklären. Kunden die ihren Router/oder die öffentliche WLAN-Funktion längere Zeit ausschalten, wird automatisch dieser Vertragsteil gekündigt und sie können das WLAN To Go Netz von Dritten auch nicht mehr nutzen.

Bewertung dieser Art von „WLAN-Netzen“

Der Ausbau dieser lizenzfreien WLAN-Hotspots entwickelt sich ungeplant und unkontrolliert. Solche Konzepte ignorieren die Grundlagen der Wellenausbreitung der Mikrowellenstrahlung. Das Hinderniss Baumasse muss durchstrahlt werden.

  • Dies führt zu einem potenziell störungsanfälligem System mit geringen Übertragungskapazitäten und damit schlechterer Qualität.
  • Das Konzept zwingt zu hohen Sendeleistungen, nicht nur bei den Routern, sondern auch bei den Endgeräten. Gerade die WLAN-Frequenz von 2.450 MHz dringt nur schlecht durch Baumasse. 
  • Auf Belange der Strahlungsminimierung wird keine Rücksicht genommen, Drittschutz kann damit nicht gewährleistet werden — Nachbarn und sog. By-Stander werden zwangsbestrahlt. Die Strahlenbelastung wird insbesondere in der schutzwürdigen Wohnung zusätzlich erhöht.
  • Ein kundenbasierter Netzaufbau kann zudem nur zu einem lückenhaften Netz führen, weil er ohne Plan ist.

Ein zukunftsfähiges Netz lässt sich damit nicht aufbauen.

Unverantwortliche Vorkommnisse

Unverantwortlich wird es dann, wenn die Betreiber ihre nicht wissenden Kunden, ungefragt mit WLAN-Strahlung versorgen.

Im Zuge der Umstellung der analoge Telefonanschlüsse auf Internettelefonie werden z.Zt. durch die Telekom neue Telefon-anlagen in Wohnungen und Betrieben installiert. Bereits mehrfach wurde diagnose:funk darüber informiert, dass das integrierte WLAN des Routers eingeschaltet war oder bei der Installtion eingeschaltet wurde, obwohl der Endkunde gar kein Internet nutzt und die Zustimmung dazu nicht eingeholt wurde.

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"Ob die Wohnung im Hinterhof liegt, im siebten Obergeschoss eines Hochhauses oder am Ortsrand ohne Öffentlichkeit und sowieso keinen Beitrag zur Kapazitätserhöhung leisten, wird einfach ignoriert. Es wird gestrahlt, was die Router hergeben - 24 Stunden am Tag."

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Dipl.-Ing. Jörn Gutbier
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