Tipps für Landwirte

Mobilfunkstrahlung von Tieren fernhalten
Beobachtete Wirkungen bei Tieren, z.B. nach Inbetriebnahme einer benachbarten Mobilfunkantenne, bestätigen sich analog auch an den landwirtschaftlichen Nutztieren. Auch ihnen gebührt ein besonderes Interesse, weil es um gravierende Fragen der Ernährung, um die wirtschaftliche Situation der betroffenen Landwirte, auch um Fragen der volkswirtschaftlichen Zukunft ganzer Regionen geht.

Zur Schädigung landwirtschaftlichen Nutzviehs durch Mobilfunksendeantennen gibt es Fallbeschreibungen bei Milchrindern, Schweinen und Geflügel. In ihrer Zusammenschau belegen sie besorgniserregende Unterschiede zwischen hoch und niedrig exponierten Betrieben:
Fertilitätsprobleme, eine Erhöhung von Fehl- und Missgeburten, vermehrte Zwillingsgeburten
und Verhaltensstörungen, als Folge die reduzierte Leistung eines Betriebs. 

Empfehlungen

  • In Gebäuden selbst sollten keine schnurlosen DECT-Telefone oder kabellose WLAN-Datenübertragungen benutzt werden.
  • Sendeanlagen auf landwirtschaftlichen Gebäuden oder in deren Nähe sollten verhindert werden.
  • Was eine Kommune hinsichtlich der Standortwahl eines Mobilfunksendemastes tun kann, wird ausführlich im Diagnose:Funk Ratgeber "Kommunale Handlungsfelder" (siehe Publikation unten) beschrieben.
  • Bei kritischen Standorten sollten vor Inbetriebnahme sowie kontinuierlich bei Betrieb des Mobilfunksenders Strahlungsmessungen erfolgen. Alle Auffälligkeiten bei den Tieren sollten genauestens dokumentiert und veterinärmedizinisch bestätigt werden.

Haftungsfrage

Immobilienbesitzern, die ein Grundstück oder Hausdach für Mobilfunksender vermieten, sollte bewusst sein, dass sie später in Haftung genommen werden können, falls gesundheitliche Folgeschäden nachgewiesen werden. Netzbetreiber weigern sich, entsprechende Klauseln in die Mietverträge aufzunehmen, die den Grundstücksbesitzer von allen Haftungsansprüchen und auch von möglichen Schadenersatzklagen wegen gesundheitlicher Folgeschäden freistellt.

Es ist bezeichnend, dass keine Versicherung die Mobilfunkbetreiber gegen Folgeschäden versichert.

Aufruf von diagnose:funk

Falls Sie im Zusammenhang mit einem Mobilfunksendemast Beobachtungen über einen unnatürlichen Anstieg von Anomalien bei Nutztieren machen, einen Rückgang von Vogelpopulationen, Baumschädigungen sowie Schäden bei Bienenvölkern feststellen, sollten Sie sich mit Diagnose-Funk in Verbindung setzen.

Kontakt: umwelt-landwirtschaft at diagnose-funk.org

Publikationen

4. vollständig überarbeitete Auflage, 2021Format: A5Seitenanzahl: 96 Veröffentlicht am: 26.05.2021 Bestellnr.: 104Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:funk | Titelfoto: stock.adobe.com

Kommunale Handlungsfelder

Mobilfunk: Rechte der Kommunen - Gefahrenminimierung und Vorsorge auf kommunaler Ebene
Autor:
diagnose:funk | Dipl.-Ing. Jörn Gutbier
Inhalt:
Diese Broschüre gibt Auskunft, welche Möglichkeiten Gemeinden haben, in die Aufstellung von Mobilfunksendeanlagen steuernd einzugreifen. Es wird aufgezeigt, was Kommunen neben dem sog. Dialogverfahren mit den Betreibern noch alles tun können, um ihre Bürger:innen mit einem Vorsorge- und Minimierungskonzept vor der weiterhin unkontrolliert zunehmenden Verstrahlung unserer Lebenswelt zu schützen. Darüber hinaus wird auf Argumente eingegangen, die in der Mobilfunkdiskussion eine wichtige Rolle spielen: die Grenzwerte, der fehlende Versicherungsschutz der Betreiber, der Mobilfunkpakt der kommunalen Spitzenverbände, die Strahlungsausbreitung um Sendeanlagen, die Messung und Bewertung der Strahlungsstärke, der Diskurs um Sendeanlagen versus Endgeräte, Kleinzellennetze, alternative Technologien u.a.m. Die Kommune ist immer noch die einzige Ebene, auf der zur Zeit ein wichtiger Teil einer neuen, effektiven Art der Mobilfunkvorsorgepolitik zum Schutz der Menschen und der Umwelt eingeleitet und umgesetzt werden kann.
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