Digitale Medien & Sucht

Immer mehr junge Patienten
Der Psychiater Bert te Wildt bezeichnet in seinem Buch „Digitale Junkies” das Smartphone als Suchtmittel und Einstiegsdroge. Bewusst eingebaute Belohnungsmechanismen fesseln an die Geräte, schalten die Selbstkontrolle aus. Te Wildt schätzt die Zahl der durch den Digitalismus Süchtigen und Suchtgefährdeten in Deutschland bereits auf 5 Millionen. Nach einer Untersuchung der Analysefirma Flurry stieg weltweit die Zahl der Mobilfunksüchtigen vom zweiten Quartal 2014 zum zweiten Quartal 2015 um 59%, von weltweit 176 Millionen auf 280 Millionen Nutzer an .

Im digitalen Vorreiterland Südkorea sind die Zahlen zur Smartphone-Sucht innerhalb eines Jahres alarmierend gestiegen: Von etwas mehr als 10 % auf knapp 20 % bei 10 bis 19-Jährigen. In Südkorea versuchte der Staat mit der Kampagne 1-1-1 gegenzusteuern, die Jugendlichen sollen an einem Tag in der Woche einmal das Smartphone für eine Stunde ausschalten. Die südkoreanische Regierung schätzt, dass bis zu 30 % der unter 18-Jährigen zur Risikogruppe gehören. Um gegen das Problem anzugehen, bieten jetzt in über 200 Therapiezentren und Krankenhäusern mehr als 1000 psychologische Betreuer - geschult in Internetsucht - den Betroffenen kostenlose Behandlungen an. Auf diese südkoreanischen Zustände entwickeln wir uns zu. Das belegen die Ergebnisse des BLIKK - Projektes:"Mehr als 60% der 9-10 jährigen Kinder können sich weniger als 30-Minuten ohne Nutzung von digitalen Medien beschäftigen."

Selbsthilfe und Beratungs - Organisationen:

04.03.2024

Rat für Digitale Ökologie zeigt, wie Social-Media-Algorithmen bewusst Sucht und Abhängigkeit erzeugen

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28.08.2023

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Fachverbände-Bilanz nach 16 Jahren Smartphone-Nutzung erfordert ein Umdenken Strahlenbelastung als Risikofaktor in die Leitlinie aufgenommen weiterlesen

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Viele APP-Entwickler sind Drogendesigner für Tech-Konzerne ARTE dokumentiert, wie Smartphones auf Sucht programmiert sind. Im Podcast im Dlf diskutiert Franziska Reichenbacher dieses Thema. ... weiterlesen
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25.03.2023

Vortrag in Luxemburg: Aufwach(s)en im Umgang mit digitalen Medien

Was Eltern und Erzieher tun können, damit ihre Kinder nicht vom Handy abhängig werden Artikel VI der Serie Bildungskatastrophe und Digitalisierung. Frisst die digitale Revolution unsere Kinder? weiterlesen
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15.03.2023

DAK-Studie: In der Pandemie hat sich Mediensucht verdoppelt. Über 600.000 Jungen und Mädchen süchtig

"Wenn jetzt nicht schnell gehandelt wird, kann der negative Trend nicht mehr gestoppt werden. So würden Familien zerstört und die Zukunft vieler junger Menschen bedroht.“ Die DAK-Studie: Prof. M. Spitzer und die Neurobiologin Dr. Keren Grafen zu den Ursachen dieser dramatischen Entwicklung. weiterlesen
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22.01.2016

Digital Natives

Warum wird junger Geist an funkende Geräte gefesselt Ein Artikel von Gerrit Krause in der BUND-Broschüre BUNDNessel weiterlesen
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16.08.2006

Lesermeinung: Handy-Manie

Was Erwachsene Kindern vorleben ... Bei Kindern und Jugendlichen sind Handys nicht mehr wegzudenken … Wie haben wir eigentlich unsere Kindheit überlebt? weiterlesen

Publikationen

02. März 2015Seitenanzahl: 269 Veröffentlicht am: 23.07.2015 ISBN-10: 3629130658ISBN-13: 978-3629130655Sprache: Deutsch

Burnout Kids

Wie das Prinzip Leistung unsere Kinder überfordert
Autor:
Michael Schulte-Markwort
Inhalt:
Für Professor Dr. Schulte-Markwort, Direktor der Klinik für Jugendpsychiatrie Hamburg - Eppendorf, gibt es keinen Zweifel: Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden an einem Burnout. Er weiß, wovon er spricht, denn er behandelt die jungen Patienten täglich. Anhand vieler Beispiele aus seiner Ambulanz schildert er, wie es den Kindern geht, und er gibt wertvolle Ratschläge zur Risikominimierung.
2015Seitenanzahl: 384 Veröffentlicht am: 01.03.2015 ISBN-13: 978-3-426-27656-3

Digital Junkies

Internetabhängigkeit und ihre Folgen für uns und unsere Kinder
Autor:
Bert te Wildt
Inhalt:
Internetabhängige vernachlässigen ihre Ernährung und Gesundheit, haben soziale Probleme, sind nicht mehr in der Lage, in Schule, Ausbildung und Beruf Leistungen zu erbringen, leiden häufig unter Depressionen. Der Autor, Oberarzt an einer Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie, sieht darin eine persönlichkeitszerstörende Sucht, die völlig unterschätzt wird und deshalb noch nicht als Krankheit anerkannt ist. Er berichtet über seine eigenen Erfahrungen aus der Praxis, über wissenschaftliche Studien, stellt Präventionsmaßnahmen und Behand-lungsmethoden vor.
ÖkologiePolitik 163/2014Veröffentlicht am: 01.03.2014 Herausgeber: Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP)

Exzessive Mediennutzung und ihre Folgen: „Das machen doch jetzt alle!“

Serie: Digitalisierung des Alltags
Autor:
Christine und Christoph Hirte
Inhalt:
Einen ausufernden Medienkonsum ihrer Kinder betrachten viele Eltern oft fälschlicherweise als Medienkompetenz und trauen sich deshalb nicht, entschlossen einzuschreiten. So entwickelt sich in vielen Familien der Medienkonsum zur Mediensucht und zu einem nahezu unlösbaren Problem. Die Hilflosigkeit der Eltern ist groß.
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Lassen Sie sich nicht einschüchtern von Menschen, die behaupten, Kinder würden etwas verpassen oder auf das Computerzeitalter schlecht vorbereitet sein, wenn sie nicht von klein auf mit dem Computer in Kontakt kämen. Die Menschen,die solches behaupten, wollen Ihnen unweigerlich irgendetwas verkaufen.

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A. Armstrong und C.Casement, 2000:
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