Hintergrund zur Entwicklung von VLC/ILC

Lichtfrequenzen bergen Potential
Die Idee, von der Mikrowellenstrahlung auf sichtbares Licht überzuwechseln, stammt ursprünglich von der Keio-Universität in Japan; inzwischen hat sie sich weltweit verbreitet. Im Ursprungsland Japan arbeiten Firmen wie NEC, Matsushita, Shimizu und weitere intensiv an der Entwicklung von praxistauglichen Systemen, in Korea beschäftigt sich das Unternehmen Samsung damit.“

„In China ist das Konzept von Forschern der Fudan Universität (http://fudan.edu.cn) in Shanghai entwickelt worden und soll das bisher übliche Wi-Fi kosteneffektiv ersetzen. Den Forschern zufolge können mithilfe dieser Technologie sogar vier Computer mit einer 1 Watt - LED-Glühbirne Internet empfangen. Die drahtlose Signalübertragung funktioniert mit einem in die LED-Glühbirne eingebetteten Mikrochip. Damit wird eine Übertragungsrate mit einer Geschwindigkeit von 150 MBit/s ermöglicht werden - was laut Chi Nan, Professorin für Informationstechnologie an der Fudan Universität, schneller ist als der durchschnittliche Breitbandanschluss, den ein Chinese zur Verfügung hat. Internet-User konnten die Innovation am 5.11.2013 auf der Chinesischen Internationalen Industriemesse in Shanghai (http://www.ciif-expo.com) testen“.

Die VLC-Technik wurde auf der „Vision 2011“ und der „IFA 2011“ öffentlich vorgeführt. Sie ist Teil des abgeschlossenen EU-Projekts OMEGA (www.ict-omega.eu). Im Februar 2011 wurde sogar ein Kommunikationsnetz auf Infrarotbasis (IRC) vorgestellt, das im Umkreis von 10 m eine Datenübertragungsrate von 280 MBit/s zwischen der Basisstation und zwei Endgeräten realisierte.

Infrarot oder LED: Potenzial für mehrere 100 Mbit/s mit einem einzigen Access Point Quelle: hhi.fraunhofer.de - t1p.de/0aony

In Deutschland sind Forscher am Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut in Berlin damit befasst, im übrigen europäischen Raum mehrere Universitäten, vor allem in Edinburgh (Prof. Harald Haas) und Oxford (Prof. Dominic O’Brien).

„Da sich neue Erfindungen nur auf breiter Basis durchsetzen können, wenn die Technik vereinheitlicht ist, haben sich die auf diesem Gebiet engagierten Firmen – überwiegend in Fernost – bereits zusammengesetzt und das „Visible Light Communication Committee“ ins Leben gerufen, das dann seinerseits die Vorschläge an das IEEE weitergereicht hat. Das Ergebnis ist der Standard IEEE 802.15.7 WPAN (Wireless Personal Area Network) (http://t1p.de/5n1v)“.

Einen umfassenden Überblick über die Technik und ihre Anwendungsmöglichkeiten bietet folgendes Dokument auf der Webseite von ieee802.org: https://standards.ieee.org/ieee/802.15.7/6820/

Hinweis:

„Die VLC-Technik muss vor ihrem Einsatz schnellstmöglich auf ihre Gesundheitsverträglichkeit und mögliche negative Effekte bei Tieren und Pflanzen untersucht werden, bevor diese auf den Markt kommen darf“.

Allerdings gibt es gewichtige Hinweise dafür, dass die VLC-Technik überhaupt nicht mit den hohen Gesundheitsrisiken der mikrowellenbasierten Technik verglichen werden kann. Zum Beispiel gilt:

  • der Mensch ist durch Schutzmechanismen evolutionär an die Frequenzen des sichtbaren Lichts angepasst;
  • die Daten-Modulationen sollen nach Aussage der Entwickler im Gigahertzbereich liegen und damit außerhalb der durch das Auge und die Haut rezipierbaren Frequenzen (kein Flimmern).
  • die Strahlung dringt nur Bruchteile von Millimetern in den Körper ein (gegenüber 5 - 10 cm bei Mikrowellen), tiefere Bereiche - wie das Gehirn - werden daher nicht bestrahlt.

Trotzdem gilt auch hier die Anwendung des ALARA-Prinzip (As Low As Reasonably Achievable).

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