Zusatzangebote der Betreiber - falsch konzipiert

Die Mobilmachung des Internets führt seit Einführung der SmartPhones und Tablet-PCs zu einer ständigen Überlastung der Infrastruktur der kommerziellen Mobilfunknetze, trotz neuer Techniken wie LTE. Der alte Ansatz, allen Nutzern mit wenigen großen Sendeanlagen viel Übertragungskapazitäten anbieten zu wollen, ist nicht zukunftsfähig. Das wissen auch die Betreiber. Vordergründig machen sie nun dasselbe wie in St. Gallen: Kleinzellen-Netze aufbauen. Doch mit völlig anderen Vorgaben. Viele kleine Sender, in Wohnungen und Kellern montiert, sollen aus den Häusern auf die Straße, in die Nachbarschaft strahlen. Damit soll anderen Kunden, die gerade zufällig vorbei gehen, ein Internetzugang ermöglicht werden. Der Ausbau, u.a. auf der lizenzfreien WLAN-Technik basierend, entwickelt sich ungeplant und unkontrolliert.

Vodafone:

  • Hat 2013 Kabel Deutschland gekauft und später auch Unitymedia. Damit ist Vodafone im weitestgehenden Besitz der KOAX-Kabel-Infrastruktur in Deutschland (Fernsehkabel). Vodafone änderte die bestehenden Festnetzkunden-Verträge. Nur aktiver Widerspruch verhindert die automatische Inbetriebnahme des WLAN am Router in der eigenen Wohnung(!). Gegen unterschiedliches Entgelt, steht dieses WLAN-´Netz` auch jedem zur Verfügung.

Deutsche Telekom:

  • Hat das gleiche mit dem Angebot WLAN-TO-GO in Kooperation mit dem spanischen Anbieter FON-Wireless-Limited aufgebaut. Der wichtige Unterschied: Die Endkunden müssen sich zu dieser Freischaltung bereit erklären.

Bewertung dieser Art von „Kleinzellen-Netze“

Ein zukunftsfähiges Netz lässt sich damit nicht aufbauen. Solche Konzepte ignorieren die Grundlagen der Wellenausbreitung der Mikrowellenstrahlung. Hindernisse wie Baumasse müssen durchstrahlt werden. Das Konzept zwingt zu hohen Sendeleistungen, nicht nur bei den Basisstationen, sondern auch bei den Endgeräten. Dies führt zudem zu einem potenziell störungsanfälligen System mit geringen Übertragungskapazitäten und damit schlechterer Qualität.

Der praktische Nutzen der halböffentlichen WLAN-Netze für die Netzentlastung ist minimal, der Nutzen für den Endkunden kaum spürbar.

Auf Belange der Strahlungsminimierung wird keine Rücksicht genommen. Drittschutz kann damit nicht gewährleistet werden — die Umwelt, Nachbarn und sog. By-Stander werden zwangsbestrahlt. Die Strahlenbelastung wird dadurch insbesondere in der schutzwürdigen Wohnung zusätzlich erhöht.

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