Immissionsminimierung in Städten

Als diagnose:funk 2009 die Einführung der Kleinzellen-Technologie forderte, wurden wir verlacht. Doch St. Gallen bewies, dass das möglich ist. Das Konzept von St. Gallen ist in mehrfacher Hinsicht ein machbarer Schritt zum Verbraucherschutz, wie ihn diagnose:funk fordert [31]. Nun springen auch die Mobilfunkbetreiber auf diesen Zug auf und wollen für den explodierenden Datenverkehr tausende Kleinzellen, v. a. für 5G installieren. Doch diese Planungen führen zu einer weiter steigenden Grundlast, denn diese Kleinzellennetze sollen weiterhin von außen die Wohnungen durchstrahlen und werden zusätzlich zur bereits vorhandenen Struktur dazu gebaut – ohne dass „oben“ was abgebaut wird. Solche Konzepte sind abzulehnen.

Forderungen für strahlungs- und energiearme Kommunikation in Städten:

  • Mobilfunksendeanlagen als Makrozellen sollten zur Ausnahme werden, bzw. nur da betrieben werden, wo niedrige Immissionen garantiert werden können. Bestehende Infrastrukturen, die hohe Immissionen verursachen, sind insbesondere in sensiblen Bereichen zurückzubauen.
  • Die Mobilfunk-Netzplanung endet an der Hauswand. Access-Points sind an Gebäuden zum Innenbereich hin abgeschirmt – die Strahlung ist auf den Außenbereich gerichtet.
  • Die Access-Points sind an das Glasfasernetz angeschlossen.
  • Jeder Haushalt muss an schnelles Breitband angeschlossen werden, um nicht auf die von außen eingestrahlten Mobilfunksender angewiesen zu sein. Denn: ca. 80 % des Datenverkehrs in den Mobilfunknetzen wird von Personen verursacht, die sich in Gebäuden aufhalten.
  • Wer in seinem Haus mobil online gehen will, kann sich eine eigene Femtozelle anschließen – die so eingestellt ist, dass die Nachbarn nicht bestrahlt werden. Alternativ kann auch gleich die optische drahtlose Kommunikationstechnik (OWC) installiert und genutzt werden.
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