6. Glossar
Abwärtskompatibel
bedeutet, dass neuere Geräte mit weiter entwickelter Funktionalität mit älteren Geräten dennoch kommunizieren können.
Access-Point (AP)
ist ein elektronisches Gerät, das als Schnittstelle zwischen einem Netzwerk und mehreren kabellosen Endgeräten fungiert.
Access-Point - Controller
ist einer Gruppe von Routern bzw. Access-Points (AP) als Steuereinheit übergeordnet, der nicht nur den Informationsfluss adressmäßig in allen Richtungen steuert, sondern auch
- eine Reduzierung der Sendeleistung aller erreichbaren APs vornimmt, um gegenseitige Störungen zu minimieren. Dies erhöht die gesamte Transferleistung im Netzwerk eines Gebäudes erheblich. Dies ist im Sinne einer Immissionsminimierung leider nur ein kleiner Anteil gegenüber der heute noch fehlenden Sendeleistungsregelung (TPC) in den meisten Endgeräten;
- ein „Handover“ für einen reibungslosen AP-Wechsel (z. B.: Raumwechsel) ermöglicht.
Die Verbindungen zwischen AP und Controller sind drahtgebunden.
ALARA-Prinzip
ist die Abkürzung von As Low As Reasonable Achievable, d. h. so niedrig wie vernünftigerweise erreichbar (vernünftigerweise schließt finanziell machbar ein). Die Internationale Strahlenschutzkommission ICNIRP führt dazu aus: „Keine mit einer Strahlenexposition verbundene Anwendung darf eingesetzt werden, die nicht ausreichend Nutzen für die exponierte Person oder die Gesellschaft erzielt, um mögliche Nachteile aufzuwiegen.“ Über die Auslegung und Anwendungsberechtigung dieser Erklärung wird immer noch gestritten. Da es bis heute keine eindeutige Untergrenze gibt, unterhalb derer Lebewesen keine kurz- oder langfristigen Schäden erleiden, bedeutet das ALARA-Prinzip auch, dieses Risiko zu minimieren. Für Elektro-Hyper-Sensible (EHS) müssen darüber hinaus gesonderte Lösungen erarbeitet werden.
Femtozellen / Small Cells
sind Funkzellen (Access-Point + Basisstation) mit minimaler räumlicher Reichweite. Sie beherrschen eine umfassendere Dienste-Palette als ein WLAN-Router, weil über sie auch Mobilfunkgespräche mit heutigen Protokollen, IP-TV usw. laufen können, mit regelbaren Sendeleistungen unterhalb bekannter Wirkungsschwellen wie auch Transferleistungen bis zu 1 GBit/s. Weltweit sind schon mehrere hunderttausend Small Cells verschiedenster Hersteller im Einsatz und zwar in meist kommerziellen Bereichen.
Kommunikation
bedeutet einfach nur „Transport / Übermittlung von Informationen“.
Digitale Kommunikation (DK)
bezeichnet den Transport von Informationen, die in binäre (0/1) Signalketten gewandelt wurden.
Mobile Kommunikation (MK)
ist eine Teilmenge der digitalen Kommunikation. Sie erfolgt über Mobilfunkstrahlung und stellt folgende nützliche Vorteile bereit:
- freie körperliche Beweglichkeit,
- kein Strippenwirrwarr,
- Verbindung von überall nach überall,
- Bereitstellung beliebiger Mengen an Information in guter Qualität,
- Verfügbarkeit jeder Anwendung zu jeder Zeit.
Aber: Die Nutzung der mobilen Kommunikation ist nach heutiger Kenntnis mit ernst zu nehmenden Gesundheitsrisiken behaftet.
Kommunikationseinrichtungen
bestehen aus 1. einer Kommunikationsinfrastruktur (Sammelbegriff) mit
- für alle zum Informationstransport erforderlichen Transportmedien (Glasfaser, Coax-Kabel, Telefonleitung), die die Informationen aller Dienste (Voice, Internet, Cloud-Computing, Streaming usw.) mittels eines einheitlichen Protokolls transportieren;
- Verteil- und Sammeleinrichtungen (z. B. Basisstationen, Router, Funkstrecken, Sende-/ Empfangsantennen).
2. Endgeräten, z. B. Laptops, PC, Handys, Smartphones, Tablets, Smart-TV und -Beamer, Smartboards usw.
Mobile Endgeräte (ME)
sind alle technischen Geräte, die zur Kommunikation keine Kabelverbindung erfordern, also freie Beweglichkeit der Nutzer gewährleisten.
Kommunikationsdienste /-services
stellen Informationsformate (z. B. DAB-T, DVB-T, Mobilfunk, Datenfunk, Internet, Cloudcomputing, Streaming, Smart Home Services, Car-
2-Car-Communication usw.) durch Dienstleister für Anwender bereit.
Medienkompetenz (MK)
ist die Fähigkeit, Medien, d. h. deren Inhalte und Anwendungen, selbstständig, kritisch, sachgemäß und risikoarm zu nutzen.
Medienmündigkeit (MM)
bezeichnet den verantwortungsvollen und selbstbestimmten Umgang mit Medien (Printmedien, Rundfunkmedien, digitale Medien) im Allgemeinen.
Hinweis: Wir möchten betonen, dass Medienkompetenz bzw. Medienmündigkeit grundsätzlich nicht auf mobile Endgeräte angewiesen ist, also auch an kabelgebundenen Geräten ausgebildet werden kann.
QoS (Quality of Service)
Für die Übertragung von Informationen wie Sprache, Musik und Videos in sauberer Qualität sind 2 Parameter sehr wichtig:
- die Latenzzeit (zeitliche Dauer bis zur Antwort auf eine Anforderung; bei LTE ca. 100 ms) und
- die Konstanz der Latenzzeit (Jitter).
Sie dürfen bestimmte Größen und Schwankungsbreiten nicht überschreiten, was bei drahtgebundenen Strecken sehr viel einfacher als bei Funkstrecken gewährleistet werden kann.
Router
ist eine intelligente Verteilereinrichtung von Informationen jeglicher Art aus / in das Internet aus / in lokale Netzwerke mit Adressierfähigkeiten (WLAN-Verwaltungszentrale). Ein- und Ausgänge können drahtgebunden oder funktechnischer Art oder ein Mix aus beidem sein. Zu einem Router gehört auch die Access-Point (AP) - Funktionalität. In der weiteren Betrachtung wird nicht scharf zwischen AP und Router unterschieden, weil es hier hauptsächlich um die Funktionen von AP geht.
Repeater
ist ein elektronisches Gerät, das als drahtloses „Relais“ die Reichweite eines Routers/APs erheblich vergrößert. Spezielle Parameter in Routern und APs schränken diese in ihrer Funktionalität ein und lassen sie nur als Repeater arbeiten.
Risiken
bezeichnen die Inkaufnahme möglicher negativer Wirkungen von Handlungen (hier: der digitalen / mobilen Kommunikation), von denen man sich einen Gewinn verspricht.
Gemessen wird ein Risiko durch die Angabe von Wahrscheinlichkeiten, mit welchem Ausmaß die negativen Wirkungen (Schäden) zu welcher Zeit eintreten. Die Wahrscheinlichkeiten können zwischen 0% (die negative Wirkung tritt mit Sicherheit nicht ein) und 100% (die negative Wirkung tritt mit Sicherheit ein) liegen. Beispiel: Die Aussage „Rauchen kann tödlich sein“ bedeutet: Die Wahrscheinlichkeit, an Rauchen zu sterben, ist weder 0% noch 100%, sie liegt irgendwo dazwischen: Denn nicht jeder Raucher stirbt z. B. an durch Rauchen erzeugtem Krebs.
SAR
ist die Abkürzung „spezifische Absorptionsrate“. Sie ist ein Maß für die absorbierte Energie pro Sekunde und pro kg von elektromagnetischen Feldern in einem Material. Sie wird in W/kg gemessen.
Triple Play / Quadruple Play
- engl. für dreifaches / vierfaches Spiel - ist seit etwa 2005 ein Marketingbegriff für das gebündelte Anbieten folgender drei Dienste: audiovisuelle Unterhaltung (Fernsehen, Video-on-Demand), (IP-) Telefonie und Internet. Enthält das Angebot zusätzlich Mobilfunkangebote, spricht man auch von Quadruple Play (engl. für vierfaches Spiel, verkürzend auch Quad-Play genannt).
TPC
steht für Transmit Power Control. TPC bezeichnet die Fähigkeit von WLAN-Geräten (gilt für Router, APs und Mobilgeräte gleichermaßen), ihre Sendeleistung dynamisch an den Bedarf des Empfängergerätes anpassen zu können, also insbesondere im Nahbereich des Empfängers zu senken.
Visible Light Communications (VLC)
ist eine Datenübertragungstechnik, bei der das Licht die Rolle des Übertragungsmediums für die Daten oder Informationen spielt (vgl. Kapitel 4.1).
WLAN
Erklärung von Wikipedia: „WLAN ist die Abkürzung für Wireless Local Area Network (deutsch wörtlich „drahtloses lokales Netzwerk“). Es bezeichnet ein lokales Funknetz, wobei meistens ein Standard der IEEE 802.11-Familie gemeint ist. Weltweit wird auch synonym der Begriff Wi-Fi (Wireless Fidelity) verwendet.“
- WLAN ist heute ein weit verbreiteter eigenständiger Teil der mobilen Kommunikation (MK): Es sorgt für eine drahtlose Übertragung (Transport) von Medien, Diensten und verschiedenen Funktionen. WLAN überträgt digitale Daten und ist damit Bestandteil der allgemeinen digitalen Kommunikation (DK).
- Mit „lokal“ sind Wohnungen, abgeschlossene Gebäude und ggf. kleinere freie Räume wie Plätze in Innenstädten gemeint.
Hinweise zu den Gesundheitsrisiken von WLAN
WLAN hat derzeit gegenüber dem Mobilfunk (Voice und Daten) andere Protokolle, Algorithmen und ein anderes Sendeverhalten. Es gibt Hinweise darauf, dass diese Technik hinsichtlich der Gesundheitsrisiken als risikoreicher zu bewerten ist als z. B. UMTS. Nur sehr wenige unabhängige Fachleute überblicken heute, welche der ständig fortgeschriebenen Normen (IEEE 802.11a bis ad) notwendig, gefährlich, überflüssig, überholt und nicht zukunftsfähig sind.
Eines ist jedoch klar: Solange Router und Endgeräte keine Sendeleistungsregelung für WLAN besitzen, sondern immer mittels übertrieben hoher Sendeleistung arbeiten, sich damit gegenseitig stark stören und die Gesundheitsrisiken unnötig in die Höhe treiben, ist diese Art der mobilen Kommunikation schlecht gemacht und darüber ein Risiko für die Gesundheit. Teilweise enorm bessere Eigenschaften gegenüber dem heutigen WLAN bieten folgende Konkurrenzlösungen:
- Kabelgebundenes LAN (Abkürzung für Local Area Network) auf
- Ethernetbasis,
- Glasfaser, Lichtwellenleiter (POF),
- VLC (Visible Light Communication) und
- mit Einschränkung Powerline Controller (PLC oder dLAN).
Im Rahmen der schulischen Ausbildung zur kompetenten Nutzung der digitalen Kommunikation ist WLAN nicht erforderlich, kabelgebundene Lösungen reichen aus.