1. Einführung
Dauerbestrahlung - unbedenklich?
Mehr als 20 Jahre weltweite Forschungen über die biologischen Wirkungen der derzeitig eingesetzten elektromagnetischen Hochfrequenzwellen im Mobilfunk belegen unterhalb der Grenzwerte zahlreiche Gesundheitsrisiken für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, nach neueren Erkenntnissen insbesondere auch für schwangere Frauen (Hensinger, Wilke 2016) [1]. Eine Zusammenstellung bedeutsamer Studien und ihrer Forschungsergebnisse finden Sie auf den Seiten: www.emfdata.org und www.diagnose-funk.org.
Dazu kommt: Die Risiken für Kinder und Jugendliche sind bei gleicher Strahlenexposition deutlich höher und müssen damit als gefährlicher bewertet werden als die von Erwachsenen (Kapitel 2.6): Wenn Kinder und Jugendliche in Schulen Mobilfunkstrahlung u. a. durch WLAN ausgesetzt werden, wird ihre Gesundheit stärker aufs Spiel gesetzt als die eines Erwachsenen.
„Obwohl dabei Grundrechte tangiert werden (Gesundheit, Elternrecht, Kindeswohl, Datenschutz) findet nirgendwo eine rechtliche Diskussion statt. Offenbar werden die tatsächlichen Probleme für vernachlässigbar gering gehalten, besonders auch Gesundheitsgefahren, obwohl sogar genetische und damit über die gegenwärtige Generation hinausreichende Schäden nicht ausgeschlossen erscheinen (Art. 20a GG). Fragen der Gesundheit wären somit vordringlich zu klären und Gefahren für die (Schul-) Kinder in jedem Falle vorsorglich und als Erstes zu minimieren.“ (Budzinski 2017) [2]
Die Gesundheitsrisiken sind in weiten Teilen der Bevölkerung nicht bekannt, nicht zuletzt deshalb, weil das Thema in den öffentlichen Medien wenig beachtet, von offiziellen Stellen verharmlost und von der Politik ignoriert wird, da ja Grenzwerte eingehalten sind. Da der allgemeine Trend dahin geht, immer mehr Geräte mit Funktechnik zu nutzen, ohne dass nennenswert auf Risiken verwiesen wird oder Warnungen ausgesprochen werden, besteht bei vielen Bürgern ein trügerisches Sicherheitsgefühl. Daher werden Hinweise auf Gesundheitsrisiken nicht ernst genommen oder Gesundheitsbeeinträchtigungen mit der persönlichen Strahlenbelastung oft nicht in Zusammenhang gebracht. Minimierung der persönlichen Strahlenbelastung scheint (noch) überflüssig zu sein, wird aber in Zukunft mit dem Ausbau der neuen Mobilfunkgeneration – Stichwort 5G – immer offensichtlicher und dringlicher werden, da die Strahlenbelastung weiter zunehmen wird!
Warum dieser Ratgeber?
Die Autoren sind nicht generell gegen die Entwicklung digitaler Kommunikation, aber wir wollen WLAN mit seinen Anwendungsmöglichkeiten nicht vertrauensselig und kritiklos propagieren, sondern mit diesem Ratgeber aufzeigen,
- welche gesundheitlichen Beeinträchtigungen insbesondere bei Kindern und Jugendlichen durch die zunehmende Mobilfunkstrahlung (speziell durch WLAN) nach heutigem Kenntnisstand der Wissenschaft auftreten können (Kapitel 2),
- durch welche Maßnahmen jeder seine persönliche Strahlenbelastung – insbesondere durch WLAN – minimieren kann (Kapitel 3.1),
- welche Möglichkeiten insbesondere Schulen haben, ihre Schüler/-innen, ihr Lehrpersonal und andere Mitarbeiter vor WLAN-Strahlung zu schützen (Kapitel 3.2 und 3.3), und
- dass es eine technisch leistungsfähigere optische Alternative zum heutigen WLAN gibt: Visible Light Communication (VLC), d. h. Datenübertragung mit Licht. Die Technik wurde bereits am Hegel-Gymnasium in Stuttgart (www.t1p.de/opg8) erfolgreich erprobt. Auch in anderen Ländern (z. B. China, Japan) wird sie bereits eingesetzt. VLC ist nach derzeitiger Kenntnis höchstwahrscheinlich deutlich weniger riskant als WLAN, ggf. sogar unbedenklich, und ist bereits auf dem Markt erhältlich (Kapitel 4).