Der WLAN-Skandal
Die Hauptstrahlenbelastung – vor allem für Kinder und Jugendliche – geht von der körpernahen Nutzung von Smartphones und Tablet PCs, den dauerstrahlenden Apps und vom Surfen über WLAN aus. Die Millionen WLAN-Hot Spots, die parallel zu den Mobilfunknetzen und in Routern, jetzt auch in Schulen, installiert werden, erhöhen die Strahlenbelastung enorm. Dadurch bekommen die Forschungsergebnisse zu WLAN eine besondere Bedeutung. Im Springer Reference-Book „Systems Biology of Free Radicals and Antioxidants“ wird in dem Review von Naziroglu/Akman (2014) „Effects of Cellular Phone- and Wi-Fi-Induced Electromagnetic Radiation on Oxidative Stress and Molecular Pathways in Brain“, aufgrund der Gesamtstudienlage, darauf hingewiesen, dass auch schwache WLAN-Strahlung gesundheitsschädlich ist. [22]
Im Januar 2018 erschien der bisher größte Studienüberblick (Review) von Isabel Wilke mit einer Auswertung von mehr als 100 Studien. [23] Dieser Review dokumentiert schädigende Wirkungen auf EEG- und Gehirnfunktionen, auf die Fruchtbarkeit, Spermien- und Embryoschädigungen, die DNA und die Krebsentwicklung, auf das Herz, die Schilddrüse, die
Genexpression, die Apoptose (Zelltod), die Leber und das Zellwachstum. Studien zu WLAN zeigen einen signifikanten Zusammenhang mit Kopfschmerzen und Erschöpfung (Chiu 2015, Cho 2016, Redmayne 2013, Wang 2017). [24] Die Erkenntnis, dass nicht-ionisierende Strahlung durch oxidativen Stress die Blut-Hirnschranke öffnet und dadurch Giftstoffe ins Gehirn gelangen, unterstreicht das Schädigungspotential. [25]
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) versuchte umgehend, den Review von Isabel Wilke in einer Erklärung an die Presse mit dem Argument zu disqualifizieren, es gäbe 2.800 Studien zu WLAN und Wilke habe willkürlich nur 100 ausgewählt. Auf Nachfrage des diagnose:funk Vorstandes musste das BfS zugeben, dass seine Zahl erfunden ist, hat aber diese Aussage bis heute nicht richtiggestellt. [26]
Das Standby-Signal von WLAN-Routern ist i.d.R. mit 10 Hz getaktet. 10 Hz liegen im Bereich der körpereigenen Gehirnfrequenzen (Alphawellen 8-13 Hz entsprechen entspannter Wachheit bei geschlossenen Augen und 10 Hz sind im Bereich der sog. Schumann-Resonanzen, d.h. 7,8 bis 33,8 Hz), welche von Bedeutung für die biologischen Rhythmen (Chronobiologie) lebender Organismen sind. Prof. Karl Hecht warnt: „Die 10-Hz-Pulsation der WLAN-EMF-Strahlung vermag bei permanenter Langzeitwirkung ein WLAN-EMF-Stressgedächtnis zu bilden. Das ist eine ungeheuerliche Gefahr für die menschliche Gesundheit, besonders für die Kinder. Die Ausstattung der Schulen mit WLAN-Systemen ist gesetzlich zu verbieten“. [27]
Eine Studie in den Scientific Reports, herausgegeben von der Nature-Gruppe, weist zudem nach, dass die WLAN-Frequenzen bei einer „niedrigen“ Strahlungsbelastung von 8.000 μWatt/m² bereits nach 4,8 Minuten Einwirkungszeit zu irregulären Reaktionen an der Zellmembran führen kann. Dies wird verursacht durch die Polarisation (Schwingungsrichtung) der Strahlung. [28] Diese Forschungen zeigen: Die gepulste, nicht-ionisierende Strahlung des Mobilfunks führt auf indirektem Weg zu Zellschäden. Auch ist sie an der Bildung einer Überproduktion von Freien Radikalen beteiligt, die viele Krankheiten zur Folge haben, die auf Oxidativem Zellstress beruhen. [29]
Die kostenfreien, millionenfachen WLAN-HotSpots werden die Tablet- und Smartphone-Nutzung für Kinder und Jugendliche noch attraktiver machen. Dieser Trend wird sich auch dadurch verstärken, dass mobile Tablets die Schulbücher ersetzen sollen. Die Folge: die körpernahe WLAN-Exposition wird zeitlich noch weiter ausgedehnt. Und was sagt die Telekom? Man lese und staune. Unmissverständlich und klar warnt sie in ihrer Gebrauchsanweisung ihrer Router: „Funksignale: Die integrierten Antennen Ihres Speedports senden und empfangen Funksignale bspw. für die Bereitstellung Ihres WLAN. Vermeiden Sie das Aufstellen Ihres Speedports in unmittelbarer Nähe zu Schlaf-, Kinder- und Aufenthaltsräumen, um die Belastung durch elektromagnetische Felder so gering wie möglich zu halten.“ [30]
Viele Studien weisen Schädigungen durch WLAN nach. Trotzdem wird WLAN sogar an Schulen weiter ausgebaut.
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