Bahn / PKW mit Verbrenner / Elektroauto

Von extrem auffällig bis feldarm
Magnetfelder beim Bahnfahren Bild: diagnose:funk

Bahnfahren bedeutet sich „extrem auffälligen“ Magnetfeldern auszusetzen. Das lässt sich auch nicht ändern, solange der Zug mit Strom fährt. Für Fahrgäste bedeutet es i.d.R. nur eine kurzzeitige Belastung. Die Feldstärken liegen während der Fahrt z.B. in einem ICE zwischen einigen 100 (Zug mit separaten Triebköpfen) bis 40.000 nT (z.B. Fußboden im ICE3 - Unterflurantriebe in jedem Wagen). Der gesetzliche Grenzwert (DEU) für 16,7 Hz Bahnstrom beträgt 300.000 nT.

 

Um unnötig hohe Belastungen zu vermeiden, sollten Sie Ihre Kinder im ICE 3 und 4 während der Fahrt nicht auf dem Boden spielen lassen.

E-Auto - Messaufbau Foto: Bernhard Virnich - de.linkedin.com

Untersuchungen von ´Auto-Motor-Sport` (14 PKW), ´K-Tipp` (Schweiz, 22 PKW), ´Science et Avenir` (Frankreich, 60 PKW) zeigten (2002) Magnetfeldbelastungen in Diesel & Benzin Autos zwischen 100 und 20.000 nT. Im Fußbereich i.d.R. am höchsten, Oberkörper 200-1.200 nT, Kopf 300-800 nT. Je mehr Technik desto mehr Elektrosmog. In Luxusautos i.d.R. mehr als bei Kleinwagen. Bei Handschaltgetriebe weniger als bei Automatikgetriebe (heute elektromagnetisch gesteuert, nicht mehr nur mechanisch).

 

Die Unterschiede machen sich nicht an Herstellern fest. Ausstattung, Motorisierung, Kabelführung, Montageort der Batterie sind entscheidend. Empfehlung: Messen / messen lassen. Maßstab: Richtwerte der EUROPAEM, vgl. hier >>

Elektroauto an Wallbox Bild: diagnose:funk

Dass Elektroautos mehr Elektrosmog verursachen können als Verbrenner, liegt in der Natur der benutzten Technik; Elektromotor, Batterien und Leistungselektronik sind auf engem Raum verbaut. Untersuchungen zeigen extrem inhomogene Magnetfeldintensitäten innerhalb von Elektroautos. Die Lage des Motors zum Sitzplatz ist entscheidend. Auf Rücksitzen direkt oberhalb des Motors werden bei zwei aktuellen Modellen (2017) während der Fahrt Spitzen mit 75 bis 85% Grenzwertauschöpfung (ICNIRP ´98 Gen. Pub.) und Mittelwerte von 7 bis 30% gemessen.

Die Fahrersitze, mit Abstand zum Motor, zeigen < 5% in der Spitze und zahme 0,9 bis 1,7% im Mittelwert. Ähnliches auf den Beifahrersitzen (Datenquelle siehe Kasten).

E-Auto mit Frontmotor Bild: diagnose:funk

Ein beliebtes Elektro-Fahrzeug (2018) mit Frontmotor hält auf allen Sitzplätzen die EUROPAEM-Richtwerte für magn. Wechselfelder locker ein (Mittelwert < 100 nT).

Nur an den Außenseiten im Fußraum des Fahrers und Beifahrers werden während der Fahrt wenige kurze Schaltspitzen mit etwas über 1.000 nT gemessen. Hier zeigt sich, Elektromobilität geht auch feldarm.

Beachten Sie auch die Aussagen zu Navigationsgeräte - Tracking - eCall und unter Wallbox.

Renault ZOE 240 beim Laden Bild: diagnose:funk

Empfehlungen der SINTEF für E-Fahrzeuge

Um die schädlichen Auswirkungen von niederfrequenten Magnetfeldern in E-Fahrzeugen zu reduzieren gibt die norwegische SINTEF (´With 2.100 employees from 67 countries, SINTEF is the largest independent research organization in Scandinavia.`) Tipps in Bezug auf die Konstruktion von E-Fahrzeugen. Ggf. sind diese Empfehlungen auch interessant für Privatkunden um die ‘richtigen Fragen’ vor dem Kauf eines solchen Fahrzeuges zu stellen. Nachfolgend die wichtigsten Punkte in Deutsch übersetzt… (übernommen von hcfricke.com)

Verkabelung:

  • Gleichspannungskabel (DC) für höhere Ströme sollten als Twisted-Pair ausgeführt werden.
  • Dreiphasige Wechselspannungskabel (AC) sollten ebenfalls als Twisted-Pair ausgelegt sein, wobei die Leitungen so dicht aneinander wie möglich liegen sollten um EMF zu reduzieren.
  • Alle Hochvolt-Stromleitungen sollten so weit wie möglich von den Sitzen entfernt verlegt werden und Sie sollten keine Schleife bilden. Bei weniger als 20 cm Abstand zu den Sitzen sollte eine Abschirmung appliziert werden.
  • Eine dünne Schicht an ferromagnetischen Werkstoffen ist eine kosten-effektive Maßnahme zur Verringerung von EMF.
  • Wo auch immer möglich, sollten die Hochvoltleitungen mit Stahlblech von den Sitzen separiert sein.

Motor:

  • Der Motor sollte so weit wie möglich von den Sitzen entfernt sein. Die rotierende Ache sollte nicht in Richtung der Sitze zeigen.
  • Wenn es das Gewicht zulässt, dann sollte das E-Motorgehäuse aus Stahl und nicht aus Aluminium bestehen – weil Stahl deutlich besser abschirmt.
  • Wenn die Distanz zwischen Motor und Sitzen weniger als 50 cm beträgt – dann sollte eine Abschirmung installiert werden – z.B. in Form eines Stahlbleches.
  • Das Motorgehäuse sollte sehr gut leitend mit dem Chassis verbunden werden – um Potentialdifferenzen zu minimieren.
  • Der Inverter sollte so nah wie möglich am Motor montiert sein – um die Kabel so kurz wie möglich zu halten.

Batterien:

  • Im Falle von verteilten Batterien können Kabel zwischen den Batterie-Segmenten eine signifikante Quelle für EMF Emissionen werden. Sollte die Distanz weniger als 20 cm zu den Sitzen betragen, dann sollte Stahlblech zur Abschirmung verwendet werden.
  • Die Kabel zur Batterie sollten keinen Ring bilden. Zudem sollte, wo immer möglich, der Plus und der Minus Pol so dicht beieinander wie möglich verlegt werden.
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