Mit Strahlenschutzgitter gegen die Willkür

Mein Leben mit Mobilfunk
Geschädigter berichtet über seine Erfahrungen seit der Inbetriebnahme eines benachbarten Mobilfunksenders und wie er sich und seine Familie mit einem Strahlenschutzzaun schützen musste.

Mein Name ist Josef Schmitt, ich bin 52 Jahre alt, verheiratet, von Beruf bin ich Maschinenschlosser und wohne seit 1982 mit unserer Familie auf einem wunderschönen Grundstück, mit Wohnhaus, Werkstatt und Musikstudio, am Ortsrand in Weilersbach / Oberfranken. Bis zum Sommer 1999 lebte ich dort völlig gesund und konnte meiner Arbeit als Handwerker und meinem Hobby als Musiker mit großem Einsatz und viel Freude nachkommen. Man sagt mir nach, ich sei ein „Workaholic“.

Im Sommer 1999 wurde auf einer Feldscheune, 70 Meter von unserem Grundstück und 110 Meter von unserem Wohnhaus entfernt ein Sendemast von T-Mobile angebracht. Da ich zu dieser Zeit noch völlig unbelastet war und von Mobilfunk noch keinerlei Ahnung hatte, nahm ich auch keine größere Notiz von dem Projekt.

Ein weiter entfernt wohnender Nachbar fragte mich damals: „Dass ihr euch so etwas hier her bauen lasst?“ Und ich gab ihm zur Antwort, so wie eigentlich jeder normal denkende Mensch reagiert: „Wenn es gefährlich wäre, dann dürften sie den Sendemast sicherlich nicht errichten.“

Seit diesem besagten Sommer 1999 begann mein Leidensweg.

StrahlenschutzgitterBild: Josef Schmitt

 

Zuerst bekam ich ein nie gekanntes Jucken zwischen den Fingern und den Zehen, dann an den ganzen Händen und Füßen. Das Jucken wurde so stark, dass sich die Füße wund scheuerten und an den Händen bildeten sich Schuppen, die Haut trocknete aus und platzte auf, sie bekam Risse und wurde wund, so dass man das offene Fleisch sehen konnte. Gleichsam bekam ich ganz unregelmäßig Schwindelanfälle, wie mir schien, nur Bruchteile von Sekunden, aber dennoch auffallend oft.

Auch brannten mir ständig die Augen und waren immer trocken.

Da ich immer ein sehr aktiver Mensch war, fiel mir plötzlich auf, dass ich mich auf einmal so matt und schlaff fühlte und es wurde täglich schlimmer. Ich kam abends todmüde von der Arbeit nach Hause, musste mich hinlegen und war nicht mehr im Stande, Arbeiten im Haus und Hof zu verrichten. Zu jedem Handstreich musste ich mich quälen.

Das ging weiter indem ich auch schon morgens schlapp und wie gerädert zur Arbeit ging. Mein Körper und mein Befinden ging zusehends aus dem Gleichgewicht. Ich wurde schwach und schwächer und fiel immer mehr in ein absolutes Downgefühl.

Zudem kamen Gelenkschmerzen. Zuerst in beiden Schultern, dann über Ellenbogen, Hüften, Knien bis zu den Fußgelenken.

Die Gelenkschmerzen verstärkten sich so stark im Schulterbereich, dass ich mit der Diagnose: Schultergelenkstarre beidseitig, zu einem Kuraufenthalt nach Bad Soden/Saalmünster geschickt wurde. Ich konnte beide Arme nicht einmal mehr 90° vom Körper abheben. Nur unter größten Schmerzen! Noch höher war schier unmöglich. Auf der Kur konnte mir das Fachpersonal durch Bäder, Elektotherapien, Massagen und gezielte Bewegung der Schultern zu einer guten Linderung verhelfen, welche mein Befinden stark verbesserte.

Ich war gerade eine Woche von der Kur zu Hause, da traten die gleichen Probleme wie vorher wieder auf. Jucken, Schwindel, Gelenkschmerzen, Niedergeschlagenheit, mein Körper war wie ausgebrannt. Nachts kam noch starkes Zähneknirschen dazu, was ich vorher nie hatte.

Mein Zustand verschlechterte sich jedoch noch weiter. Ich bekam zwei Allergieschocks mit großen roten Flecken am ganzen Körper, unsagbares Jucken, immenses Herzrasen und enorme Atembeschwerden.

- Ich hatte Todesangst! -

Beide Male wurde der Notarzt angerufen und er gab mir Cortisonspritzen damit sich mein Zustand wieder stabilisierte. Das Eigenartige aber war und ist, ich wurde kurz vorher von einer Dermatologin untersucht, unterzog mich einen großen Allergietest mit dem Ergebnis, dass keine Probe bei mir positiv ausfiel, was wiederum heißt, ich bin gegen herkömmliche und bekannte Pollen, Hausstaub, Tierhaare etc. nicht allergisch.

Ich bekam eine dritte Herzattacke, wurde wiederum vom Notarzt behandelt und von den Sanitätern ins Forchheimer Krankenhaus gebracht, lag auf der Intensivstation, an vielen Schläuchen angeschlossen. Hirnströme wurden gemessen und überwacht, ebenso ein Elektrokardiogramm, auch wurden Ultraschalluntersuchungen durchgeführt. Am nächsten Morgen wurde ich sofort in die Uniklinik nach Erlangen gefahren und man legte mir einen Herzkatheter. All diese Untersuchungen ergaben: Ich bin kerngesund und man konnte nichts, aber auch absolut nichts feststellen. Blutwerte sind in Ordnung, Herzkranzgefäße sind nicht verengt, Herzkreislauf ist OK, Lunge arbeitet normal, keiner hatte eine Erklärung. Ich war während meiner Krankheitsphase beim Internisten, beim Neurologen, bei Dermatologen, bei Orthopäden, beim Zahnarzt und beim Allgemeinarzt, sprich Hausarzt und absolut kein Arzt konnte mir die Ursache sagen.

In all dieser Zeit lebte ich zwei ganz schlimme Jahre neben diesem Sendemast und hatte nicht einmal und auch zu keiner Sekunde daran gedacht, dass all meine Krankheiten von demselben ausgehen könnten.

Ich begann selbst nach möglichen Ursachen zu suchen und grenzte ein um das andere mögliche Problem aus. Im Haus, im Garten, in meinem Umfeld, in meinem Lebensstil und an meinem Arbeitsplatz. Ich ließ alle Chemikalien, mit denen ich während der Arbeit zu tun hatte im Labor an der Uniklinik Erlangen untersuchen, es erwies sich alles als negativ, hinsichtlich der Suche nach der Ursache meiner Erkrankung.

Ich kam zu dem Schluss: Ich war vier Wochen auf Kur, das heißt aus meinem gewohnten Umfeld weg und es ging mir besser. Nachdem ich wieder zu Hause in meinem gewohnten Umfeld war ging es mir sofort wieder schlecht. Dies gab mir die Gewissheit, der Ursprung meines Übels ist zu Hause in meiner nächsten Umgebung zu suchen.

Im November 2001 sprach mich ein Mitbürger aus Weilersbach darauf an, ob ich mir schon einmal Gedanken gemacht hätte, dass all meine Probleme von dem Sendemast ausgehen könnten?

Daraufhin besorgte ich mir Unterlagen, Handzettel etc. über Mobilfunk, Mobilfunksendeanlagen, Handys und über die möglichen Krankheitsbilder dieser Technik. Ich war zu Tode erschrocken! All diese dort aufgezeigten möglichen Krankheitsbilder hatte ich in mir vereint. Es war ein Schock!

Ich bestellte am 17.01.2002 eine Baubiologin, Frau Ruth Frank, und ließ mittels Spektralanalyse, Messungen vornehmen, die ich in einem Untersuchungsbericht von ihr ausgewertet zurück bekam. Ich höre heute noch die Worte dieser Frau: „Ich habe schon viele Messungen im D-Netz gemacht, aber so hohe Werte hatte ich noch nie!“

Auf dem Balkon/Terrasse waren es 7.061,12 μW/m².
Im Wohnzimmer waren es 4.503,39 μW/m².

Die Richtwerte der Baubiologie: 5 μW/m²;= schwache Anomalie
5-100 μW/m²;= starke Anomalie
größer 100 μW/m²;= extreme Anomalie

Daraufhin ging ich zu dem Vermieter dieser Feldscheune, Alfons Roppelt, erläuterte und erklärte ihm die gemessenen Daten und die einzig für mich logische Ursache meiner Erkrankungen, der Sendemast!

Darauf seine erste Aussage: „Wenn der Mast gefährlich ist, muss er herunter!

Wir waren damals 4 Bürger von Weilersbach, die in nächster Nähe dieses Sendemastes noch immer wohnen, welche dieses Thema sehr ernst nahmen, und uns Sorgen um unsere Familien, vor allem um unsere Kinder machten. So gründeten wir eine Bürgerinitiative zum Schutz der Bevölkerung von Weilersbach vor Strahlenbelastung durch Mobilfunkantennen.

Da ein Sender der Antenne direkt auf unser Wohnhaus ausgerichtet ist und der zweite der Schule zugewandt war, sahen wir es als besorgte Mitbürger als unsere Pflicht, die Gemeinde darüber zu informieren.

Wir besuchten eine öffentliche Gemeinderatssitzung und trugen unser Anliegen vor. Wir schilderten dem Gemeinderat und dem damaligen Bürgermeister, Anton Dennerlein, welche Gefahren von diesem Sendemast ausgehen können und ich untermauerte die Gefahr mit meinem damaligen Krankheitsbild und dass ein Sender in Richtung Schule strahlt und somit Gefahr für die Kinder ist. Weiterhin schilderte ich mein Gespräch mit den Vermieter der Feldscheune, auf der sich die Ursache allen Übels befindet, der noch dazu Gemeinderatsmitglied ist, dazu zu bewegen, seinen Vertrag mit T-Mobile schnellstmöglich zu kündigen und er bestätigte seine oben genannte Aussage.

Wir legten unsere Messergebnisse vor, die mittlerweile jeder von uns privat zu Hause und zun eigenen Kosten vornehmen ließ, damit die Gemeinde bei eventuellen Gesprächen mit dem Betreiber bestmögliche Fakten in der Hand habe.

Plötzlich wurde uns vorgeworfen, wir betreiben Panikmache und dass dieser Sendemast überhaupt keine Gefahr darstellt, dass überall solche Sender stehen und man rechtlich sowieso keine Chancen hätte ihn wegzubringen. Auch will man nicht unsere Messung nehmen, sondern ein akkreditiertes Messunternehmen beauftragen, von Gemeindeseite aus, eine erneute Messung durchzuführen, an Messpunkten, die vom Gemeinderat bestimmt werden.

Eine weitere klare Aussage des Gemeinderates war, dass ein einstimmiger Beschluss vorliegt, kein Sender wird auf ein öffentliches Gebäude in der Gemeinde Weilersbach montiert werden. Somit wurde ein Antrag vom Betreiber einstimmig abgelehnt! Auch vom Gemeinderatsmitglied Alfons Roppelt!

Einen Tag nach besagter Gemeinderatssitzung kam ein Montageteam von T-Mobile, verdrehte und veränderte die Richtung des Senders, welcher zur Schule ausgerichtet war. Davon haben wir einen fotografischen Bildbeweis!

*Am Mittwoch, den 20.02.2002 wurde ein totes Kalb aus der Scheune getragen!

Die BI druckte Flugblätter über die Gefahr dieser Sendemasten und legte diese dem Gemeindeblatt bei. Anschließend sammelten wir Unterschriften und baten die Mitbürger dadurch um ihre Unterstützung, den Sendemast außer Orts zu bringen. Wir hatten im oberen Teil von Weilersbach, also im unmittelbaren Strahlungsbereich bereits über 500 Unterschriften erhalten, bei einer Ortschaft von damals knapp 2000 Mitbürgern.

Weiterhin organisierte die BI am 15.03 2002 einen Informations- und Aufklärungsabend für alle Bürger von Weilersbach und interessierten Auswärtigen in der Turnhalle. Hauptredner war Siegfried Zwerenz aus Tirschenreuth, 1. Vorsitzender des Dachverbandes der Bürger und Bürgerinitiativen zum Schutz vor Elektrosmog. Ein weiterer Redner über die Technik war Helmut Günther, Ingenieur i.R. bei Phillips vom Bund Naturschutz.

Am 23.04.2002 wurde in Weilersbach dann die versprochene akkreditierte Messung vom Ingenieurbüro Dr. Rasek / Moggast durchgeführt, welche die erwarteten Ergebnisse brachten:

Schulhof ( Nach Verdrehen des Senders und hinter einigen Schulmauern! )
Schulhof: Leistungsdichte 0,68 μW/m²
Am Hetzenhof: Leistungsdichte 4213,94 μW/m²
Am Baumgarten: Leistungsdichte 183,95 μW/m²
Am Rathaus: Leistungsdichte 46,86 μW/m²

Am 10.05.2002 führte ich ein Telefonat mit Alfons Roppelt, sprach ihn wieder auf die Problematik des Senders an und er bat mich um Bedenkzeit.

Der Landwirt und Vermieter der Feldscheune, Alfons Roppelt, hielt währenddessen Rücksprache mit dem Betreiber T-Mobile. Diese erklärten ihm, welches er, am18.05.2002, bei einem zweiten Telefonat mit mir betonte, dass meine Krankheiten keinesfalls von dem Sendemast ausgehen können, da dieser weit unter den geltenden Grenzwerten sendet und baurechtlich nicht über die erlaubte und genehmigungsfreie Höhe von 10 Metern errichtet wurde. Er brauche sich in dieser Sache absolut keine Gedanken machen und solle zu diesem Thema mit keinem Menschen mehr reden, geschweige denn irgend eine Auskunft zu geben, denn er ist im Recht! Sollten irgendwelche Fragen auftreten könne man sich direkt an die Deutsche T-Mobile wenden. Zudem habe er keine Lust mehr mit mir darüber zu sprechen und er legte den Hörer auf.

Beim dritten Versuch, am 05.06.2002, nochmals mit ihm ins Gespräch zu kommen, legte er sofort demonstrativ den Hörer auf, ohne ein Wort zu verlieren. Schließlich versuchte sogar Pfarrer Schrenk die Familie Roppelt zu einem Gespräch mit der BI zu bewegen – vergebens, er wurde übelst beschimpft!

Nachdem der damalige Gemeinderat, bestärkt durch die akkreditierte Messung des Herrn Rasek, das Risiko einer möglichen Erkrankung durch den Sendemast herunterspielte und mit dem Vermieter nicht mehr zu reden war, versuchten wir, mit Erfolg, über die Presse und Öffentlichkeit diese Herren und Damen zum Nachdenken zu bewegen. Es entstand eine Art Redeschlacht durch Leserbriefe in den örtlichen Zeitungen und im Gemeindeblatt. Diese wurde sogar von der Gegenseite durch sehr polemische Leserbriefe von einem Mitarbeiter der T-Mobile, einem gewissen Herrn Ott unterstützt.

Nach ständig vergeblichen Aufklärungsversuchen und ebenso vergeblichen Bitten um Mithilfe in dieser, für viele Mitbürger, höchstgefährlichen Angelegenheit, kam ich für mich persönlich zu dem Entschluss, wenn du dir nicht selbst hilfst, hilft dir keiner!

*Am Mittwoch, den 11.09.2002 wurde ein totes Kalb aus der Scheune getragen!

Ich machte mir Gedanken darüber, wenn ich wirklich von dieser Strahlung krank wurde, wie ich meine Familie und mich sinnvoll schützen könnte. In der Schule haben wir gelernt, dass durch einen Faradayschen Käfig keine Strahlung hindurch dringen kann. Doch gefiel mir der Gedanke nicht, einen Käfig über unser Haus bauen, denn ich wollte nicht wie ein Tier im Käfig leben und so kam ich zu einer anderen Idee. Wenn ich an unserer Grundstücksgrenze ein riesiges Schutzgitter so errichte, dass unser Haus, bildlich gesehen, im Windschatten zum Sendemast liegt, so kann ich mich nicht nur im Haus, sondern auch auf der Terrasse, dem Balkon und im Garten frei und vor allem geschützt bewegen.

*Am Freitag, den 07.11.2002 wurde ein totes Kalb aus der Scheune getragen!

Um diese Idee zu untermauern, ließ ich am 09.11.2002 nochmals Messungen von Frau Frank vornehmen. Wir legten auf der Terrasse einen Fixpunkt fest, an dem wir die Empfangsantenne des Spektralanalysers auf einem Stativ zum Sendemast ausrichteten. Darauf folgte die erste Messung, die mit der Messung am 17.01.2002 identisch war.

Danach hielten wir zwischen Sender und Empfänger ca. 1m²; große, verschiedene Gitter und Gewebeproben, und wir machten jedes Mal erneut eine Messung. Speziell waren dies: ISPOGewebe, Swiss-Shield Stoff, Cuprotect-Gitter, Hasendraht einfach und Hasendraht doppelt. Der Hasendraht doppelt, versetzt übereinander gelegt ergab das beste Ergebnis:

Mit diesem 1m²; Stück Hasendraht konnte ich bereits über 95% der Strahlenbelastung abschirmen.

*Am Mittwoch, den 13.11.2002 wurde ein totes Kalb aus der Scheune getragen!

​Worauf ich den Schluss zog: Hat mich die Strahlung tatsächlich krank gemacht und ich kann mehr als 95% davon abschirmen, muss es mir folglich nach dem Bau eines Strahlenschutzgitters wieder besser gehen!

Sofort fing ich mit der Planung und Statik dieses Bauvorhabens an. Ich besorgte mir einen Lageplan und nahm den Sendemast auf der Feldscheune als Ausgangspunkt. Dann zog ich von dort eine Linie links an unserem Haus vorbei und ebenfalls eine Linie rechts vorbei. Anschließend zog ich eine Linie direkt auf unserer Grundstücksgrenze zwischen den beiden ersten Linien. Somit waren die beiden ersten Linien miteinander verbunden und es entstand die Länge meines Strahlenschutzgitters. Es war eine Länge von 24 Metern.

Das gleiche machte ich per Augenschein vor Ort und schlug zur Orientierung Holzpfosten in die Erde. Anschließend konnte ich nachmessen und es ergab ebenfalls 24 laufende Meter. Um die Höhe zu ermitteln, schraubte ich Dachlatten aneinander und markierte alle Meter einen dicken schwarzen Strich. Ein Freund hielt die Dachlatten senkrecht zwischen Wohnhaus und Sendemast, ich ging auf den Dachboden, schaute über den First zur obersten Spitze des Sendemastes und konnte somit auf der Dachlatte, die genau dazwischen stand, die Meterzahl ablesen. Es ergab sich eine Höhe von 9 Metern.

Ich fertigte eine Handskizze an, wie das Projekt in etwa aussehen soll und hielt Rücksprache mit unserem Bürgermeister wegen meines Vorhabens. Dieser sagte mir, dass ich bei einem Projekt dieser Größe einen Bauantrag stellen muss, der zuerst von der Gemeinde und dann vom Landratsamt genehmigt werden muss.

Daraufhin beauftragte ich einen Architekten, einen Bauplan in dreifacher Ausführung anzufertigen, welchen ich bei der Gemeinde Weilersbach abgab. Die Abstimmung fiel knapp, spät, wegen der Sommerpause, aber zu meinen Gunsten aus.

Nachdem dieses in der Presse berichtet wurde, kam, zu einer zwischenzeitlich einberufenen, öffentlichen BI-Sitzung, ein Vertreter des Betreibers T-Mobile, ein gewisser Herr Ott und stellte mir die Frage: Wie viel Sendeleistung müsste ihrer Meinung nach T-Mobile zurückdrehen, damit sie ihr Strahlenschutzgitter nicht errichten?

Meine Antwort war klar und unmissverständlich: Nur wenn der Sender abgebaut wird, werde ich kein Gitter errichten!

Anschließend ging der Bauplan zum Landratsamt. Von dort bekam ich eine Eingangsbestätigung, dass das Bauvorhaben: Errichtung eines Strahlenschutzgitters, am 14.11.2002 eingegangen ist.

Um mein Vorhaben zu untermauern ging ich am 18.11.2002, persönlich zum damaligen Chef des Bauamtes in Ebermannstadt, Herrn Ziegelmeier, erklärte ihm nochmals die Dringlichkeit dieser Schutzmassnahme und übergab ihm das Ergebnisprotokoll der letzten Immissionsmessung, welche am 09.11.2002 stattfand. Ich betonte nochmals eindringlich, dass ich im Falle einer Ablehnung nicht weiß, ob ich die vierte Herzattacke überleben werde, denn ich will mich nur schützen und keinem anderen zur Last fallen.

Da so ein riesiges Gitter ( H 9m x B 24m ) optisch natürlich nicht in so ein ländliches Gebiet passt und aus Angst vor etwaigen Nachahmern, war die Genehmigung sicherlich nicht einfach. Aber ich erhielt sie am 04.12.2002.

Nach dem strengen Winter konnte ich erst im Februar 2003 mit dem Aushub der Fundamente beginnen. Metallvorarbeiten konnte ich schon während des Winters erledigen, wie Grundplatten schneiden, bohren, Anker anfertigen, zum Verankern im Fundament, Grundierfarbe und Lackfarbe, sowie Schrauben, Muttern, verzinktes Sechseckgitter (Hasendraht 6 Rollen a 50m²; ), alle Stahlträger und Rohre in verschiedenen Ausführungen besorgen.

*Am Freitag, den 16.05.2003 wurde ein totes Kalb aus der Scheune getragen!

Mit den Schweißarbeiten der großen Träger begann ich nach dem Winter. Zum Aufrichten der Träger und Rohre benötigte ich ein Hubgerüst und viele Helfer. Nach Aufrichten des Unter- und Obergerüstes und nach Anbringen der Quer- und Schrägzugstangen legten wir das Gitter über den Unterbau und am 14.06.2003 war das Projekt fertiggestellt.

Nun sollte sich herausstellen, ob mich das sogenannte Strahlenschutzgitter auch wirklich gegen diese gepulste und mich wahrscheinlich krankmachende Strahlung schützen kann. Es verging eine Woche, zwei Wochen, eine dritte Woche und ich begann schon zu zweifeln, ob meine ganze Arbeit und Energie, die ich in dieses Projekt gesteckt hatte, vielleicht doch vergebens waren. Dennoch sagte ich mir, du hast es wenigstens versucht.

Ein guter Bekannter, der mit asiatischer Heilkunde vertraut ist, sagte mir, dass mein Körper durch Strahlungseinfluss von außen krank wurde. Daraufhin hat mein Körper reagiert und hat Abwehrkräfte aufgebaut. Trotzdem war ich bis zu einem gewissen Grad krank. Jetzt habe ich durch das Strahlenschutzgitter eine Barriere aufgebaut, so dass die Strahlung von außen nicht mehr mit dieser hohen Leistung auf meinen Körper trifft. Aber mein Körper produziert immer noch die Abwehrkräfte. Das heißt, es kann mir kurzfristig noch schlechter gehen. Jetzt muss mein Körper erst erkennen, dass er die Abwehrkräfte nicht mehr produzieren muss, dann wird es besser werden.

Und siehe da, nach vier Wochen wurde es von Tag zu Tag besser. Es dauerte maximal eine Woche und alle Symptome, die ich bislang hatte, waren wie weggeblasen. Das Jucken, die wunden Hände heilten wieder zu, das Augenbrennen war weg, die ständige Müdigkeit, die Gelenkschmerzen, alles weg wie von Geisterhand. Seither auch keine Allergie und keine Herzattacken mehr.

Ich fühlte mich wie neu geboren, wie ein neuer Mensch und hatte für mich die absolute Bestätigung, dass ich recht hatte.
Am 12.08.2003 ließ ich wieder eine Messung durchführen ( Dr. Moldan ) und es stellte sich heraus, dass ich durch meine Abschirmmaßnahme 99% der bisher gesendeten Leistung abschirmen konnte!

Auch diese Messung wurde wieder im Beisein der Presse und des Bürgermeisters durchgeführt und über die dpa (Deutsche Presse Agentur) nicht nur in den regionalen Zeitungen gebracht, sondern Deutschland weit verbreitet.

Dies führte bundesweit zu Reaktionen. Die Betreiber spielten alles herunter und stellten mich als Spinner hin, dass es ein reiner Placeboeffekt sei, Glaube versetzt Berge usw., und meine Krankheiten reiner Zufall wären.

Der Bayerische Rundfunk Bayern1 und Bayern2 meldeten sich an, ebenso das Fernsehen, Bayerischer Rundfunk Regionalprogramm, Oberfranken TV, RTL, SAT1, alle berichteten über die damals einzigartige Abschirmmaßnahme.

Ich bekam bundesweit Anrufe von betroffenen Bürgern, die nicht mehr ein noch aus wussten und mich um Rat und Hilfe gebeten hatten. Viele schwer Elektrosmog – geschädigte Menschen besuchten mich und fühlten hinter meinem Gitter sofort Linderung ihrer Beschwerden. Insgesamt 1 ½ Jahre konnte ich mich wieder bester Gesundheit erfreuen. Aber ich hatte etwas geschaffen, was den Betreiber T-Mobile nicht gefiel.

Denn plötzlich gegen Ende Oktober, Anfang November 2004, spürte ich wieder dieses Jucken zwischen den Fingern, Bläschenbildung und Aufbrechen der Haut. Ich sagte zu meiner Frau, dass sich irgend etwas verändert hätte und ich muss wieder eine Messung machen lassen, um Antwort darüber zu erfahren.

Am 11.01.2005 machte Dr. Moldan wieder eine Messung und stellte fest, dass der Betreiber TMobile die Sendeleistung um über 100% erhöht hatte. Somit hatte sich auch die Strahlungsstärke hinter meinem Gitter erhöht, die in dieser Höhe wiederum schon reichte um mich krank werden zu lassen.

Ich begann erneut zu überlegen, was ich gegen diese neue Situation tun könne.

Ich kam zu dem Schluss, wenn ich über die vorhandenen Schrägstreben meines Strahlenschutzgitters Drahtseile spanne und diese ebenfalls mit Hasendraht bespanne, habe ich einen zusätzlich anderen Einfallwinkel der Mobilfunkstrahlung.

Im Mai 2005 besorgte ich mir Drahtseile, 3 Rollen a 50m²; Hasendraht und bespannte mit einigen Helfern die Schrägstreben des vorhandenen Gitters.

Und siehe da kurz darauf ging es mir wieder besser und alle Krankheitssymptome verschwanden restlos, ein zweites Mal. Spätestens hier hört bei mir der Zufall auf!
Jedoch schon am 07.11.2005 wurde begonnen den Sendemast um 2 Antennenebenen zu erhöhen, definitiv um 3,25 m . Es wurden nun zusätzlich auf die erste Ebene drei UMTS-Sender montiert und die beiden vorhandenen D1 – Sender wurden um 3,25 m höher, auf die zweite Ebene angebracht.

Nach dem Errichten meines neuen, schräggestellten Gitters, auch wegen der Errichtung des höheren Sendemastes, machte Dr. Moldan am 23.12.2005 eine erneute Messung mit dem
Ergebnis, dass die UMTS – Sender noch nicht zugeschaltet waren, jedoch konnte ich die um 100% erhöhte Sendeleistung der beiden D1 – Sender wieder um 99% reduzieren, aber nur auf dem Terrassenbereich und im 1. Stock.

Im Jahr 2005 baute ich den 2.Stock in unserem Wohnhaus für unsere Tochter aus. Diesen bezog sie mit ihrem Ehemann im März 2006. Was mir große Sorgen bereitete war, dass durch die Sendemasterhöhung die beiden D1 – Sender nun voll über mein vorhandenes Strahlenschutzgitter, direkt in die Wohnung im 2.Stock strahlten.

*Am Freitag, den 07.07.2006 wurde ein totes Kalb aus der Scheune getragen!

Mein bis dahin perfekt funktionierendes Strahlenschutzgitter stellte nun keinen ausreichenden Schutz mehr dar, denn die gepulste Strahlung konnte wieder ungehindert in unser Haus eindringen. Dieses musste ich auch bald wieder am eigenen Körper erfahren. Durch die Reflektionen der Strahlung im Haus bekam ich wieder Gelenkprobleme in den Fingern. Wenn ich die Hand zur Faust balle, spannen alle Glieder der Hand als wären sie geschwollen.

Am 06.03.2007 wurde zusätzlich noch eine Richtfunkantenne/-sender an den vorhandenen Mast angebracht. Dieser und die seit 2006 zugeschalteten UMTS – Sender beeinträchtigen meine Gesundheit wenig, da sie hinter meinem Gitter sind, jedoch die zwei ursprünglichen D1 – Sender machen mir wieder zu schaffen.

Den Anstoß zur Erhöhung meines Strahlenschutzgitters war die Geburt unserer Enkeltochter am 19.05.2007.

Zeitgleich habe ich erfahren, dass der Landwirt und Vermieter der Feldscheune, Alfons Roppelt, einen weiteren Sendemast von dem Betreiber O2 auf seine Scheune anbringen lässt.

Am 17.07.2007 wurde dieser besagte neue Sendemast errichtet.

Am 20.07.2007 wurde mein, in dreifacher Ausfertigung, eingereichter Bauplan, in einer Sondersitzung des Gemeinderates Weilersbach, bereits genehmigt. Nun erwarte ich die Genehmigung vom Landratsamt. Sobald ich diese habe, werde ich mein bisheriges Strahlenschutzgitter von 9m x 24m auf 13m x 30m erhöhen und erweitern!

Erhöhung des StrahlenschutzzaunesBild: Josef Schmitt

Herbst 2007: Erhöhung des Strahlenschutzzauns auf 13 m aufgrund der Aufrüstung und Erhöhung der Sendeanlage der Telekom auf dem Nachbarhof. Anders als die Telekom für ihre Sendeanlagenaufstellung und -aufrüstung, brauchte Herr Schmitt für den Zaun und die Zaunerhöhung eine Baugenehmigung.

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Ich mache diese Wahnsinnsarbeit weder aus Spaß, noch um irgendjemanden zu ärgern, ich muss es machen, damit ich leben kann!

Weiteres werde ich nach dem Ausbau des Gitters berichten.

Mit freundlichen Grüßen: Josef Schmitt, Weilersbach, den 03.08.2007

* Die toten Kälber, die ich mit Datum versehen habe, sind nur jene, welche wir tatsächlich gesehen und registriert haben!

Artikel veröffentlicht:
06.03.2008
Autor:
Josef Schmitt
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