5G wie ein Realexperiment am Menschen

Audiointerview mit Prof. Armin Grunwald
"... dass hier so etwas wie Realexperimente mit Menschen gemacht werden": Prof. Armin Grunwald, Leiter des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag, hat sich gegenüber der Schwäbischen Zeitung zur Einführung von 5G geäußert.
Prof. Armin GrunwaldFoto: Karlsruher Institut für Technologie - kit.edu

Schwäbische Zeitung am 14.07.2019 zu 5G:

"Ohne Studien ein "Experiment am Menschen"

"Während die Industrie schon milliarden-schwere Projekte plant, ist eine entscheidende Frage völlig offen: Sind die elektromagne-tischen Strahlen, die im Zusammenhang mit 5G entstehen, unschädlich für Menschen? Diese Frage müsste vor dem Verkauf der Lizenzen geklärt sein - ist sie aber nicht. Das kritisiert Professor Armin Grunwald. Sollten die Auswirkungen nicht untersucht werden, sei die Einrichtung eine Art Experiment am Menschen.

Weltweit größte Einrichtung für Technikfolgenabschätzung

Grunwald leitet das Institut für Technikfolgenabschätzung in Karlsruhe, die weltweit größte Einrichtung dieser Art. Außerdem ist der Physiker und Philosoph Leiter des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag. Mit seinem Team erarbeitet er im Auftrag des Bundestages Studien zu den Folgen von neuen Technologien."

Prof. Armin Grunwald im Audio Interview der Schwäbischen Zeitung:

  • "Ein wirtschaftliches Interesse darf nicht mehr zählen als das Interesse der Menschen, körperlich unversehrt zu bleiben. Das geht ganz klar aus unserem Grundgesetz hervor, dass das Recht auf körperliche Unversehrtheit ein Grundrecht ist, während das Recht auf Geldverdienen ist kein Grundrecht." (ab Min. -58:51)
  • "Der Trick ist bei 5G vor allen Dingen, dass man in höhere Frequenzbereiche geht, die in den bisherigen Mobilfunknetzen noch gar nicht genutzt worden sind. Und hier ist für mich eine offene Frage, ob das andere Effekte geben kann als bei den bisherigen Geräten. Ich sage nicht, ob da was Schlimmes ist, ich sage nur, ich weiß es noch nicht. Ich würde sogar noch zusätzlich sagen, auf Grund meiner Vergangenheit als Physiker  und meiner Kenntnis der Lage, bin ich, sagen wir mal, nicht dramatisch besorgt, aber es muss erforscht werden. Das muss auch dringend erforscht werden, denn die Versteigerungen haben schon stattgefunden, in einigen Ländern läuft das schon und fängt es an zu laufen, d.h. wenn wir verhindern wollen, dass hier so etwas wie Realexperimente mit Menschen gemacht werden, in dem Sinne, erst mal installieren, dann später gucken, ob was Schlimmes rauskommt, ist hier dringend geraten, das zu erforschen. Ob und eventuell was diese höheren Frequenzen, auch mit höheren Feldstärken verbunden, im biologischen Gewebe, insbesondere im Menschen, machen können." (ab Min. - 49:10)
  • "Unsere Aufgabe, auch bei mir in der Technikfolgenabschätzung ist ja genau, sich frühzeitig damit zu befassen, um dann zu verhindern, dass später, dann wenn schon die Schäden da sind, irgendwelche üblen Entwicklungen eingetreten sind." (ab Min, - 45:44)
  • "Und jetzt müsste Forschung ansetzen, und ich hoffe auch, sie läuft schon, da hab ich jetzt keinen näheren Einblick, ich bin nur auch, das sag ich ganz offen, etwas überrascht, dass schon die Frequenzen versteigert wurden, dass schon der Zug fährt, und scheinbar vorher niemand, oder niemand will ich nicht sagen, jedenfalls nicht erkennbar, diese Dinge erforscht worden sind." (ab Min.  - 44:38)  
Artikel veröffentlicht:
18.07.2019
Autor:
diagnose:funk

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