Mobilfunkstrahlung: Schädliche Wirkungen auf Tiere

Ameisen zeigen gestörtes Verhalten bei WLAN-Strahlung
Die Biologin Marie Claire Cammaerts (Universität Brüssel) untersuchte die Auswirkungen von Handystrahlung auf Ameisen. Über das Ergebnis berichtete der Fernsehsender RTL. Die Ameisen reagierten schon auf das ausgeschaltete Handy mit Akku, sie wichen von ihrer normalen Laufstrecke leicht ab. Stärkere Reaktion erfolgte im Stand-by- und noch stärkere im Sprachmodus.

​Beim Smartphone reagierten die Tiere ähnlich, beim DECT-Telefon war das abweichende Bewegungsmuster noch stärker ausgeprägt. Sie zeigten Ataxie, Schwierigkeiten, die Beine zu bewegen, waren fast paralysiert. Sie konnten kein Futter sammeln, fanden das Nest und den Futterplatz nicht. Als das Mobiltelefon im Stand-by-Modus war, nahmen die Ameisen ihre Brut, trugen sie weit weg und kehrten zurück, nachdem das Gerät ausgeschaltet war. Das dauerte etwa 1 Stunde. Die Tiere waren der Strahlung nur 3 Minuten ausgesetzt, brauchten aber 2–4 Stunden bis zum normalen Laufverhalten. Als der WLAN-Router (600 –800 µW/m²) eingeschaltet wurde, zeigten die Tiere schon nach wenigen Sekunden gestörtes Verhalten, das nach 30 Minuten noch stärker war als nach 5 Minuten. Es dauerte 6–8 Stunden, bis sie wieder zur normalen Futtersuche zurückfanden. Beim Notebook reagierten die Tiere innerhalb von Sekunden verstört, wirkten krank, wenn die WLAN-Funktion (5 Minuten, 300– 500 µW/m²) eingeschaltete wurde.  Ameisen sind nicht psychologisch beeinflussbar, wie Tiere überhaupt und auch Pflanzen. Wenn diese Lebewesen auf Strahlung reagieren, dann nicht, weil sie im Radio oder Fernsehen etwas von Risiken der Mobilfunkstrahlung gehört oder etwas gelesen haben.

Besprechung der Studie von M.C. Cammaerts in der Studienrecherche 2015-4:

Ameisen können als Bioindikatoren genutzt werden, um biologische Wirkungen elektromagnetischer Felder von einigen drahtlosen Geräten aufzudecken.

Ants can be used as bio-indicators to reveal biological effects of electromagnetic waves from some wireless apparatus.

Von: Cammaerts MC, Johansson O

Erschienen in: Electromagn Biol Med 2014; 33 (4): 282–288

Derzeit gibt es viele wissenschaftliche Hinweise für die Hypothese, dass drahtlose Kommunikationssysteme schädliche Wirkungen auf Lebewesen haben, aber die Gesellschaft kann auf diese Einrichtungen, die künstliche Felder erzeugen, nicht verzichten. Man braucht also Geräte, die Schutz gegen zu hohe Strahlenbelastung bieten, deren schützende Wirksamkeit aber überprüft werden muss. Zur Überprüfung, ob schädliche Strahlung von einem Gerät ausgeht, eignet sich ein schneller und einfacher Test mit Ameisen als Tiermodell. Die grundlegenden Fragen waren: Erzeugen Smartphones und DECT-Schnurlostelefone schädliche Strahlen für Lebewesen? Sind Mobiltelefone nur im aktiven Zustand schädlich, oder schon im Stand-by-Modus, ausgeschaltet und ohne Akku? Unter welchen Bedingungen sind verkabelte Computer frei von schädlichen Wirkungen? Einige Insekten reagieren sehr empfindlich, auch quantitativ auf Veränderungen in ihrer Umwelt, z. B. die Fruchtfliege Drosophila, Bienen und Ameisen. Letztere können einfach im Labor gehalten werden und sind jederzeit einsetzbar. Wenn Ameisen künstlichen elektromagnetischen Feldern geringer Intensität ausgesetzt sind, reagieren sie sofort mit gestörtem Verhalten, so dass sie als Indikatoren gut geeignet sind.

Studiendesign und Durchführung: Im Einsatz waren normale käuflich zu erwerbende Standardgeräte. Ein 900-MHz-Mobiltelefon, ein DECT-Schnurlostelefon, ein WLAN-Router und ein Notebook. Die Telefone wurden unter dem Tablett angebracht, auf dem sich die Ameisenkolonien befanden, WLAN-Router und Notebook standen 20–30 cm von den Kolonien entfernt vor dem Tablett. Beim Mobiltelefon wurden die Ameisen zunächst ohne und mit Akku, dann im Stand-by- und Sprachmodus beobachtet. DECT-Telefon und Smartphone wurden nur im Sprachmodus getestet, der WLAN-Router 30 Minuten im aktiven Zustand und das Notebook mit ein- und ausgeschaltetem WLAN. Die Experimente wurden später mit einem anderen Beobachter verblindet wiederholt und die Ergebnisse bestätigt.

Ergebnisse: Die Ameisen reagierten schon auf das ausgeschaltete Handy mit Akku, sie wichen von ihrer normalen Laufstrecke leicht ab. Stärkere Reaktion erfolgte im Stand-by- und noch stärkere im Sprachmodus. Beim Smartphone reagierten die Tiere ähnlich, beim DECT-Telefon war das abweichende Bewegungsmuster noch stärker ausgeprägt. Sie zeigten Ataxie, Schwierigkeiten, die Beine zu bewegen, waren fast paralysiert. Sie konnten kein Futter sammeln, fanden das Nest und den Futterplatz nicht. Als das Mobiltelefon im Stand-by-Modus war, nahmen die Ameisen ihre Brut, trugen sie weit weg und kehrten zurück, nachdem das Gerät ausgeschaltet war. Das dauerte etwa 1 Stunde. Die Tiere waren der Strahlung nur 3 Minuten ausgesetzt, brauchten aber 2–4 Stunden bis zum normalen Laufverhalten. Als der WLAN-Router (600 –800 µW/m²) eingeschaltet wurde, zeigten die Tiere schon nach wenigen Sekunden gestörtes Verhalten, das nach 30 Minuten noch stärker war als nach 5 Minuten. Es dauerte 6–8 Stunden, bis sie wieder zur normalen Futtersuche zurückfanden. Beim Notebook reagierten die Tiere innerhalb von Sekunden verstört, wirkten krank, wenn die WLAN-Funktion (5 Minuten, 300– 500 µW/m²) eingeschaltete wurde. Mit deaktiviertem WLAN verhielten sie sich normal.

Schlussfolgerungen: Die Beobachtungen ergaben, dass die Ameisen ein signifikant anderes Bewegungsverhalten haben, wenn Mikrowellen in ihrer Umgebung auftreten. Die Experimente lieferten reproduzierbare, schnelle, einfach zu erzielende quantitative Ergebnisse. Am Computer sollte man das WLAN abschalten, wenn es nicht benötigt wird. Es sollten wirksame Schutzvorrichtungen innerhalb der Geräte entwickelt werden, die die Strahlung heruntersetzen. Man kann die Zahl der Antennen verringern oder deren Strahlungsintensität. Schließlich sind Ameisen nicht psychologisch beeinflussbar, wie Tiere überhaupt und auch Pflanzen. Wenn diese Lebewesen auf Strahlung reagieren, dann nicht, weil sie im Radio oder Fernsehen etwas gehört oder etwas gelesen haben. Sie reagieren auf die schädliche Umweltexposition.

Publikation zum Thema

Format: A4Seitenanzahl: 16 Veröffentlicht am: 21.12.2015 Sprache: Deutsch

Studienrecherche 2015-4


Autor:
diagnose:funk
Inhalt:
WLAN verstört Ameisen. Neue Studien zu WLAN und zu Wirkungen auf die Reproduktionsorgane, Pflanzen, oxidativem Zellstress und DNA-Schädigungen. Vierzehn neue Studien werden besprochen, u.a. sieben zu WLAN-Wirkungen, vier zu Auswirkungen auf Spermien, Embryo und Hoden.
Artikel veröffentlicht:
24.01.2017
Autor:
diagnose:funk / Strudienrecherche 2015-4
Quelle:
Video: Youtube

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