Mobilfunk schädigt Fruchtbarkeit
Stellungnahmen von Ärzten
Prof. Dr. Ingrid Gerhard (Heidelberg/Teneriffa),
Fachärztin für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin, Umweltmedizin, www.netzwerk-frauengesundheit.com
Die Gefahren durch Mobilfunk-Endgeräte lassen sich nicht mehr schönreden. Fast genau vor sechs Jahren publizierte ich in meinem Netzwerk Frauengesundheit ein Interview mit dem Umweltarzt Dr. Joachim Mutter über die Risiken der Handynutzung besonders für Kinder. Erstaunlicherweise hielten sich die kritischen Kommentare sehr in Grenzen. Schon damals waren die Langzeitfolgen bekannt, ohne dass sich die Gesundheitspolitik dafür interessierte. Nun stellt diagnose:funk die Ergebnisse von 130 Studien vor, die eindeutig zeigen, was der Verbraucher nicht wahrhaben will: durch die Mobilfunk-Endgeräte kommt es zu Hoden- und Spermienschädigungen mit daraus resultierenden Hormon- und Fortpflanzungsproblemen bei Männern, zu Eireifungs- und Hormonstörungen bei Frauen und embryonalen/fetalen Fehlentwicklungen in der Schwangerschaft. Einige der Schädigungsmechanismen konnte die Grundlagenforschung klären: oxidativer Zellstress, DNA-Strangbrüche, und erhöhte Apoptose (programmierter Zelltod). Zellversuche, Tierexperimente und epidemiologische Studien weisen übereinstimmende Muster auf: Abhängigkeit der Störungen von Zeitpunkt und Dauer der Exposition, den Wellenlängen, der Kombination mit anderen Zellgiften. Als Reproduktions- und Umweltmedizinerin appelliere ich an unsere politischen Entscheidungsträger, umgehend Maßnahmen zu ergreifen, um unsere Bevölkerung, besonders die Kinder, vor weiteren Strahlungsschäden zu schützen.
Dr. med. Harald Banzhaf (Bisingen), Facharzt für Allgemeinmedizin, Umweltmedizin, Naturheilverfahren, Akademische Lehrpraxis der Universität Tübingen.
Als Umweltmediziner beschäftige ich mich seit Jahren mit den biologischen Wirkungen der nicht-ionisierenden Strahlung auf den Menschen. Dank gilt diagnose:funk für diesen Brennpunkt zur Fertilität, der zeigt, welche Verantwortung wir Ärzte angesichts dieser brisanten Studienlage haben. Mit diesem Wissen ist es fast unerträglich, ansehen zu müssen, wie Jugendliche ihr Smartphone in der Hosentasche tragen und Schwangere Dauertelefonate führen. Es gibt keine Aufklärung, die Risiken werden offiziell immer noch verschwiegen, eigentlich ein gesundheitspolitischer Skandal. In meinem neuen Buch "Meditieren heilt - Vorbeugen und gesund werden durch Achtsamkeit" behandle ich deshalb ausführlich die krankmachenden Wirkungen der gepulsten Mikrowellenstrahlung: "Die Zahl der Menschen, die auf elektromagnetische Strahlen mit unterschiedlichsten Symptomen reagieren, steigt weltweit an. Die Rede ist von Elektrohypersensibilität (EHS). Und wir übersehen dabei, dass alle Säugetiere elektrosensibel sind. Denn nur aufgrund des Zusammenspiels von Elektrophysiologie und Biochemie können wir überhaupt leben. Jede der Billionen Zellen in unserem Körper ist angewiesen auf eine mehr oder weniger konstante Zellspannung." (S. 75, ebenda) Mobilfunkstrahlung stört diese Homöostase, ist ein allgegenwärtiger Störfaktor und löst Zellstress aus. Die Übersichtarbeit von Yakymenko et al. (2015) hat gezeigt, dass 93 von 100 Studien diesen Zellstress durch Radikalbildung nachweisen. Der neue Brennpunkt dokumentiert 130 Studien, die Schäden an den hoch sensiblen Reproduktionsorganen zeigen, bestätigt durch über 10 Reviews. Achtsamkeit bedeutet eben auch, dass wir aufgefordert sind, Lehren aus der Geschichte der Industrieprodukte wie Tabak und Asbest zu ziehen. Es ist eine Herausforderung für uns Mediziner, in den Standesverbänden eine kritische Haltung durchzusetzen, aber auch die Patienten auf die Risiken hinzuweisen.
Dr. med Wolfgang Baur (Goslar Immenrode), Facharzt für psychosomatische Medizin und Psychotherapie / Umweltmedizin, Vorstand Ökologischer Ärztebund, Vorsitzender des Bundes AK Gesundheit im BUND
Das Problem Fruchtbarkeitsstörungen in unserer modernen Welt ist bekannt. Bisher wurden als Ursachen Rauchen, Alkohol, sozialer Stress bis Fahrradfahren benannt. Es ist der Verdienst der Initiative diagnose:funk, durch ihre umfängliche Literaturarbeit auf die zusätzliche Gefahr durch EMF-Faktoren hinzuweisen. Diesem Faktor kommt eine maßgebliche Bedeutung zu. Sowohl eine große Zahl an Tierstudien, aber auch aktuell an Menschen weist eindeutige Gefahren nach zu Spermienqualität, Spermienzahl, Spermienbeweglichkeit, DNA-Veränderung, Eireifung, Embryogenese.
Aus der täglichen psychotherapeutischen Praxis kann ich die Belastung bei kinderlosen Paaren regelmäßig erleben. Hier muss endlich auf alle schädlichen Einflüsse – gerade auch auf EMF – geachtet werden. Maßnahmen zum schärferen Immissionsschutz sind überfällig. Maßnahmen zur Prävention – sowohl Verhältnis- als auch Verhaltensprävention sind dringlich.
Dr. med. Horst Eger (Naila), Ärztlicher Qualitätszirkel "Elektromagnetische Felder in der Medizin -Diagnostik, Therapie, Umwelt", CodeNr. 65143 Kassenärztliche Vereinigung Bayerns.
Es ist das Verdienst von diagnose:funk, kritische Studienergebnisse zu zitieren und damit Verbraucher zu informieren. Die offiziellen Erklärungen der Bundeshörden hingegen wirken in ihrer verharmlosenden Art unbegründet und hilflos. In unserer Dokumentation an einem Schweinezuchtbetrieb in Bayern konnten wir zeigen, dass nach dem hofnahen Aufbau eines Mobilfunksenders Fruchtbarkeitsprobleme und spezielle Fehlbildungen nachweisbar angestiegen waren (Buchner, Eger, Hopper 2014). Die zur Ursachensuche geforderte Abschaltung des Senders ist bis heute nicht erfolgt. Für den Arzt steht die Gesundheit an erster Stelle und nicht der Umsatz einer Wirtschaftsbranche.
Dr. med. Heinz Fuchsig (Innsbruck), Stellungnahme des Umweltreferenten der Österreichischen Ärztekammer zu EMF & Fruchtbarkeitsrisiken.
Grundsätzlich empfehlen wir: Wenn es leicht geht, ist dem Vorsorgeprinzip bei nicht sicheren Anwendungen Rechnung zu tragen: bei der Verwendung von Bioziden genauso wie bei der Einhaltung der zitierten Abstandsempfehlungen der Hersteller von Handys und Laptops mit eingebautem WLAN. Die Vielzahl der Studien mit Nachweis der Schädigung von Spermien, Lipidperoxidation, Erhöhung der ROS („oxidativer Stress“) ergeben ein beeindruckendes Bild. Allerdings werden nur jene Studien und Reviews zitiert, die eine Wirkung nachweisen und nicht jene sehr wenigen, die keine Effekte zeigen.
Die Abnahme der Spermienzahl hat sich meines Wissens in den letzten 10 Jahren nicht weiter verschlechtert, was aber auch auf eine Reduktion der Belastung mit Pestiziden etc. zurückgeführt werden könnte. Die Belastung mit Weichmachern dürfte immer noch zu hoch sein und erst langsam abnehmen; endokrine Disruptoren werden erst nach und nach bekannt und durch – oft nicht intensiv erforschte – neue Chemikalien ersetzt. Dazu eine aktuelle Studie im Anhang.* Stress und psychische Erkrankungen verschlechtern ebenso die Spermienqualität und haben in den letzten 15 Jahren - zumindest was Krankenstände betrifft - stark zugenommen. LTE ist zu wenig erforscht, auch wenn es nur eine benachbarte Frequenz des Bestehenden darstellt. Wechselwirkungen sind ohnehin eines der schwierigsten Themen in der Umweltmedizin und Großteils nicht erforschbar (da es theoretisch mehr Kombinationen geben kann, als Atome im Weltall).
Wir verweisen auch auf die eben neu überarbeiteten Handyregeln der Wiener Ärztekammer.
Generell ist mehr Bewusstseinsbildung bei der Bevölkerung im Allgemeinen und bei ÄrztInnen im Besonderen gefragt. Auch low dose – Risiken wirken sich, wenn sie das ganze Leben und in allen vulnerablen Phasen einwirken, besonders in ihrer Summe deutlich aus. Unfruchtbarkeit, die hohe Zahl hormonabhängiger Tumoren und die Häufung von Allergien sowie Störungen des Neuroendokrinen Immunsystems wären Grund genug für mehr Forschung und Lehre, aber auch Öffentlichkeitsarbeit. Wenn Krebsgesellschaften sich nur mehr um optimale Therapien, aber nicht mehr um die Verhinderung von Krebs kümmern, kann ein Naheverhältnis zur pharmazeutischen Industrie ein Grund dafür sein. Ein weiterer Grund ist die Überbewertung von Forschungsergebnissen in der Therapie im Vergleich zu Publikationen aus der Prävention sowie die Schwächung letzterer auf unseren Universitäten. Wenn auf S. 1 (des Brennpunktes) geschrieben wird: "Die Gesundheitsrisiken sind in der Wissenschaft seit Jahrzehnten bekannt.(3)", so sollte dies spezifiziert werden, welche – es gibt kaum ein Gebiet, in dem die Ergebnisse derart umstritten sind.
*Europäische Kommission: Are endocrine disrupting chemicals responsible for downward trends in male fertility? http://t1p.de/i5pk
Dr. med. Werner Geist (Stuttgart), Facharzt für
Psychiatrie und Psychotherapie, Pädiatrie.
Die vorliegende wissenschaftliche Auswertung von validen Studien zur Schädlichkeit der EMF auf Spermien und damit Fruchtbarkeit sowie die Auswirkungen auf Tierembryos alarmiert. Diagnose:funk gebührt alle Achtung und Dankbarkeit für diese und andere Arbeiten im unermüdlichen Kampf um „Davids“ Wahrheit gegenüber dem industriell-politischen „Goliath“. Dass verantwortliche Instanzen wie Kultusministerium und Schulen hierzulande den Alarm kaum zur Kenntnis nehmen, entgegen den Bemühungen anderer Länder weltweit, ist nicht nachvollziehbar und verantwortungslos. Als Kinderarzt muss ich darüber hinaus aber darauf hinweisen, dass Spermien-Studien im Wissenschaftsbetrieb relativ leicht durchführbar sind. Was aber ist mit anderen ebenso weitreichenden möglichen Folgeschäden? Wir verzeichnen weltweit einen Anstieg autistischer Erkrankungen (Bei gleichbleibendem Anstieg der Kurve seit 1990 (Beginn der Mobilfunkexplosion) wird in Canada im Jahre 2050 in jeder zweiten Familie ein autistisches Kind sein.) und dies zeitgleich seit Etablierung der Mobilfunkindustrie; dasselbe gilt für ADHS Syndrome. Um hier die Kausalität zu untersuchen, bräuchte es epidemiologische Studien. Aber daran hat weder die Pharma- noch die Mobilfunkindustrie ein Interesse und ohne Lobby dieser Kranken auch nicht die Politik. Spermien sind nur die untersuchbare Spitze des Eisbergs - was unter Wasser noch kommt, dürfte erheblich bedrohlicher sein.
Dr. med. Willi Mast (Gelsenkirchen), Hausarzt, Allgemeinmedizin.
Liebe Kollegen/innen von Diagnose-Funk e.V., ich möchte Euch ausdrücklich danken für die Zusammenstellung der zahlreichen wissenschaftlichen Studienergebnisse zur Schadwirkung von gepulster elektromagnetischer Strahlung auf die Geschlechtsorgane, die Spermien und den Embryo. Dass solche Informationen der Öffentlichkeit über die Medien bewusst vorenthalten werden, kann man nur als skandalös bezeichnen. Es zeigt einmal mehr, wie wichtig kritische und unabhängige Verbraucherschutzorganisationen sind und wie wichtig Foren für kritische Wissenschaft wie die Offene Akademie sind (www.offene-akademie.org).* Aber auch wie stark die Medien und die großen Forschungsinstitute durch Weltkonzerne wie die Mobilfunkindustrie gegängelt werden.
Letztlich geht es hier konkret um ein Problem, dass die Reproduktion des menschlichen Lebens überhaupt betrifft. Es gibt zunehmend Informationen über Umwelteinflüsse, die toxisch auf Spermien, die weiblichen Keimzellen und den Embryo wirken, wie z.B. hormonell wirksame Chemikalien. Doch anstatt diese konsequent zu verbieten, werden jetzt von offizieller Seite zusätzlich noch gepulste elektromagnetische Strahlen mit wachsender Intensität zugelassen, die diese Schadwirkung noch potenzieren können. Die Folgen sind heute bereits sichtbar und werden künftig noch massiv in Erscheinung treten. Ein Gesellschaftssystem, dem seine Reproduktion, dem die Umwelt und die Zukunft künftiger Generationen nichts mehr wert ist, ist zum Scheitern verurteilt. Unübersehbar ist die Umweltfrage zu einer Systemfrage geworden. Die kritische Aufklärung über die gesundheitlichen Gefahren des Mobilfunks und entsprechende Öffentlichkeitsaktionen sind ein wichtiger Bestandteil des notwendigen Widerstands gegen die drohende globale Zerstörung unserer Lebensgrundlagen. Vielen Dank für Eure Arbeit!
* Dr. Willi Mast ist im wissenschaftlichen Beirat der Offenen Akademie.
Dr. med. Joachim Mutter (Konstanz), Facharzt für Umweltmedizin, Elektroniker, Uniklinik Freiburg bis 2008, jetzt Oberarzt Klinik Al Ronc und Leiter der medizinischen Abteilung, Tagesklinik Konstanz, Buchautor
Dieser exzellenten Zusammenfassung knallharter internationaler Forschung zu Fortpflanzungsschäden durch Mobilfunk, akribisch erstellt durch den privaten und hauptsächlich ehrenamtlich tätigen Verein diagnose:funk ist nichts mehr hinzuzufügen. Vielleicht nur so viel, dass auch ähnlich besorgniserregende Forschungsergebnisse zu anderen Mobilfunkschäden, wie z.B. Krebs, verzögerte Gehirnentwicklung, Sucht und psychische Krankheiten vorliegen und es beschämend für die maßgebenden und eigentlich dafür vom Bürger finanzierten Institutionen wie Parteien, Staat, Kirchen und Gesundheitssystem sein muss, dass diese lebensrettende Informationen nur durch das Engagement von ehrenamtlichen und verantwortungsvoll tätigen Mitbürgern in einem von Spendengeldern abhängigen Verein herausgegeben werden kann.
Die Funkstrahlung, wie sie auch von Mobilfunkgeräten ausgestrahlt wird, gehört seit vielen Jahren zu den wichtigsten Hauptursachen für viele Krankheiten. Schon in meinem ersten Buch, welches im Herbst 2000 erschienen ist, wurde vor Mobilfunkstrahlung gewarnt. Denn es war schon damals bekannt, dass sie u.a. Krebs, Bluthochdruck und Befindlichkeitsstörungen fördert. Auch war damals wie auch jetzt noch mehr bekannt, dass nicht nur der Mensch, sondern auch Pflanzen, Bäume und Tiere betroffen sind. Bis jetzt haben sich die damaligen frühen Warnungen leider in unzähligen wissenschaftlichen Studien und Reviews mehr als bestätigt. Schon damals dachten viele Fachkundige, dass diese Technik in maximal 10 Jahren verboten oder zumindest entschärft würde, ähnlich wie es mit Asbest, DDT, Bleibenzin, arsenhaltige Salben und Spritzmittel, quecksilberhaltiges Zahnungspulver und Desinfektionsmittel u.v.m. geschah. Es verwundert daher nicht, dass die Fortpflanzungsfähigkeit des Menschen in nie gekanntem Ausmaß sich reduziert. Oder dass selbst das 12- stündige Tragen eines Mobilfunkgerätes in einem Sport-BH schon nach 6 Jahren bei jungen Frauen, bei denen Brustkrebs normalerweise nicht vorkommt und die auch keine genetische Veranlagung dafür haben, zu vielen malignen Krebsherden in der betroffenen Brustseite, also direkt unterhalb des I-Phones, führte.* Somit übersteigt das Schädigungspotential von Mobilfunk dasjenige von Asbest oder Rauchen.
Schon 1932 veröffentlichte Prof. Schliephake (Universität Jena-Gießen) einen Bericht in der „Deutschen Medizinischen Wochenschrift“, wie Soldaten durch Kurzwellensender unspezifische Beschwerden, wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Depressionen, Müdigkeit am Tage, Ohrgeräusche, Schwindel bekommen. Ich wünsche zum Wohle der Menschen, dass es nicht, wie beim Rauchen und Asbest, bei Mobilfunk 100 Jahre (bis 2032) dauert, bis aus den „frühen Warnungen“ für viele Millionen Lebewesen zu „späte Lehren“ gezogen werden. Es ist der maßgebliche Verdienst der leider wenigen wirklich unabhängigen Wissenschaftler und diagnose:funk, selbst gegen massive Widerstände, solche objektiven Fakten herauszubringen und damit einen wichtigen Beitrag für die Gesundheit zu leisten. Das ist mehr als Bundesverdienstkreuz - würdig.
*West et al. : Multifocal Breast Cancer in Young Women with Prolonged Contact between Their Breasts and Their Cellular Phones 2013, Case Reports in Medicine, http://www.hindawi.com/journals/crim/2013/354682/
Dr. med. Jörg Schmid (Stuttgart), Arzt und Psychoanalytiker, Mitglied im Ärzte-Arbeitskreis „Digitale Medien“ Baden-Württemberg, Co-Autor der neuen IPPNW-Broschüre: "Freigabe radioaktiven Materials beim AKW-Abriss: Dauerhafter Einschluss statt Rückbau?"
Die Einwirkung der elektromagnetischen Strahlung auf den menschlichen Körper wurde lange auf die Erzeugung von Temperaturerhöhungen im Gewebe reduziert. Weitere biologische Effekte auch bei geringeren Leistungsdichten sind seit den 80-iger Jahren bekannt geworden.
Aktuelle Forschungsarbeiten geben wissenschaftlich hinreichende Belege dafür, dass elektromagnetische Wellen im Bereich des Mobilfunks die Zellintegrität beeinflussen und damit Krankheiten auslösen können.
Der jetzt vorliegende Brennpunkt zur „Fertilität“ der Verbraucherschutzorganisation diagnose:funk stellt hierzu die aktuelle Studienlandschaft zusammen. Er leistet insofern Pionierarbeit, da in der Öffentlichkeit und in der Politik der aktuelle Wissenstand oft nicht präsent ist. Da der Mobilfunk durch handfeste wirtschaftliche Interessen geprägt ist, ist eine unabhängige und sachliche Aufklärung zu dessen Risikoabschätzung notwendig.
Bereits 1936 erkannte der spätere Nobelpreisträger Muller in Bezug auf ionisierende Strahlung, dass es keinen unschädlichen Dosisbereich für eine potentielle Krebsentstehung gibt. Diese „linear-no-threshold“-Hypothese ist wissenschaftlich gesetzt und es spricht einiges dafür, dass dieser Zusammenhang auch auf die elektromagnetische Strahlung zutrifft.
Zudem beeinflussen und verändern die neuen Medien unsere Gesellschaft. Insbesondere deren Wirkung auf die sozioemotionale Entwicklung unserer Kinder ist bereits heute markant belegt. Um körperliche und psychische Störungen unserer Kinder zu vermeiden, sollten wir ein präventives Handyverbot bis zum 12. Lebensjahr aussprechen.
(...) Dass solche Informationen der Öffentlichkeit über die Medien bewusst vorenthalten werden, kann man nur als skandalös bezeichnen. Es zeigt einmal mehr, wie wichtig kritische und unabhängige Verbraucher-schutzorganisationen sind und wie wichtig Foren für kritische Wissenschaft wie die Offene Akademie sind.
«Artikel zum Brennpunkt
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