Referenten
Dr. Thomas Mößle
Im Seminar werden vertiefend für alle, die in der pädagogischen Arbeit nicht nur direkt mit Kindern, sondern auch beratend mit Eltern zusammenarbeiten, am Beispiel von MEDIA PROTECT ganz praxisnahe Tipps mit Materialien für die medienpädagogische Elternarbeit vorgestellt. Wie gestalte ich einen Elternabend so, dass die Eltern erstens zur Teilnahme motiviert sind und zweitens verschiedene Gruppen von Eltern in ihren jeweiligen Beratungsbedürfnissen ernst genommen werden? Was für Materialien und Vorgehensweisen bieten sich an, damit Eltern nicht nur als passive Zuhörer angesprochen, sondern aktiv zum Mitdenken und Mitreden eingeladen werden?
Dr. Thomas Mößle, stellvertretender Direktor des kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, berichtet aus seinem großen Erfahrungsschatz an Längsschnittstudien in Hannover. Sein Spezialgebiet ist das Thema Computersucht. Er zeigt auf, wohin der Trend in Verbindung mit den Endgeräten geht: Smartphones, I-Phones, Tablets etc. könnten in den nächsten Jahren das Suchtpotenzial maßgeblich erhöhen und zu einem Dauerkonsum führen.
Dr. Ulrich Warnke
Laut einer früheren repräsentativen Marktforschung leiden die meisten Menschen in Deutschland an Störungen der Gesundheit, Schlafstörungen (55,4%), Müdigkeit und Unkonzentriertheit (19%), „wie zerschlagen“ (24,7%). Psychische Erkrankungen haben ein Rekordhoch erreicht; Hautkrebs hat sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt (Forsa-Studie); allergische Erkrankungen nehmen weiterhin zu, ebenso Diabetes und weitere diverse Entzündungserkrankungen.
Selbstverständlich ist die Ursache für alle diese Störungen und Erkrankungen nicht ausschließlich dem Mobil- und Kommunikationsfunk anzulasten, aber die inzwischen bekannten Wirkungsmechanismen dieser Technologie verschlimmern jede Erkrankung und verhindern auch die schnelle Heilung - dies allerdings zusammen mit einem erschreckenden Nichtwissen der Menschen über die einfachsten Regeln der natürlichen heilenden Lebensweise.
Wir vertreten hier eine medizinische Bionik. Bionik ist die Lehre über die „Erfindungen“ der Natur, die wir alle genauestens kennenlernen und umsetzen, d.h. anwenden sollten. Die Natur „wusste“, wie man Krankheiten heilt. Dieses Wissen anzuwenden, ist ein wichtiger Kernpunkt im Seminar, speziell im Einfluss des Mobil- und Kommunikationsfunks.
Dr. Ulrich Warnke, Wissenschaftler und Forscher in dem Bereich "Wirkungen elektromagnetischer Felder in biologischen Organismen", warnt seit vielen Jahren vor den schädigenden Auswirkungen der Mobilfunkstrahlung im nichtthermischen Bereich. Insbesondere hat er ein hoch plausibles, experimentell untermauertes Modell entwickelt, unter welchen Bedingungen Mobilfunkstrahlung Schädigungen auf Zellebene (durch oxidativen und nitrosativen Stress, sowie andere nichtthermische Effekte) induziert. Weiterhin ist Dr. Warnke durch zahlreiche Fachartikel und Buchveröffentlichungen als Experte auf dem wissenschaftlich-medizinischen Sektor ausgewiesen.
Dr. Paula Bleckmann
Dr. Paula Bleckmann, Autorin des Buches "Medienmündig", ist Expertin für kindliches Lernen. Insbesondere beschäftigt sie sich mit den Gefahren eines verfrühten Medienkonsums von Kindern und Jugendlichen. Anhand eines "Medienmündigkeitstums" zeigt sie Eltern und Erziehern, dass bestimmte Grundlagen (sensomotorische und andere Fähigkeiten) eben nur durch "echtes Spielen" erworben werden können und ein verfrühter Medienkonsum das Aneignen dieser Fähigkeiten verhindert.
Dr. Klaus Scheler
Das Kurzseminar stellt Ihnen einige einfache Experimente zur Mobilfunkstrahlung vor, die Schülerinnen und Schüler ab dem 5. Schuljahr selbst durchführen können. Die Experimente betreffen folgende Bereiche:
- Nachweis von Mobilfunkstrahlung und Erkundung ihrer Eigenschaften mit Hilfe von teilweise selbst entwickelten Messgeräten, die die Strahlung optisch, akustisch oder digital anzeigen.
- Untersuchung der abschirmenden Wirkung von verschiedenen Materialien.
- Untersuchung der biologischen Wirkung von WLAN- bzw. DECT-Strahlung auf das Wachstum von Kresse und auf die Entwicklung von Mehlwürmern
- Einige Experimente werden praktisch demonstriert, bei den biologischen Experimenten werden typische Ergebnisse vorgestellt.
Dr. Klaus Scheler, akademischer Mitarbeiter der PH Heidelberg. Sachunterricht Fach Physik.
Stefan Voth
Im Seminar geben wir Erfahrungen aus unserer Arbeit mit den Schulen aus dem Projekt FunkySchool weiter und gehen den Fragen nach: Wie tickt Schule? Wie positioniere ich die vielerorts noch immer als exotisch wahrgenommene EMF - Thematik inmitten der heterogenen Schulgemeinschaft bestehend aus Kindern, Lehrkräften, Eltern und Schulträger? Wie gehe ich mit Ängsten und Widerständen in den einzelnen Gruppen um? Wie gestalte ich meine Ziele für Schulprojekte? Wie finde ich eine praktikable Balance zwischen meinen Optimalvorstellungen für einen strahlungsarmen Lern- und Lebensraum und der schulischen Realität?
Stefan Voth arbeitet in der Lehrerfortbildung und konzipiert Materialien für das Projekt FunkySchool unter der Leitung der LandesInitiative Mobilfunk / ElektroSmog in Nordrhein-Westfalen (LIMES-NRW e.V.). Das Projekt wird gefördert von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW und vermittelt zum einen Nutzungskompetenzen für die gesundheitliche Vorsorge beim Umgang mit mobilen Endgeräten durch die Erstellung von Unterrichtsmaterial und Informationsveranstaltungen.
Darüber hinaus begleitet das Projekt die technische Umstellung der schulischen Kommunikationsinfrastruktur auf strahlungsärmere leistungsfähigere Alternativen - abgestimmt auf die Finanzlage und die Bedürfnisse der Schulgemeinschaft. Herausragendes Merkmal ist dabei der Zuschnitt der Teilnetze auf jeweils einen Klassenraum mit umfassenden Kontrollmöglichkeiten für Lehrkräfte.
Uwe Buermann
In dem Seminar werden wir uns mit der Sozialkomponente und Suchtkomponente der Handy- und vor allem auch der Smartphonenutzung auseinandersetzen. Welche Motive kann man ausmachen? Wie kann man einer Suchtentwicklung vorbeugen? Welche echten Alternativen kann man anbieten?
Uwe Buermann, Mitbegründer und wissenschaftlicher Mitarbeiter bei IPSUM (Institut für Pädagogik, Sinnes- und Medienökologie), Autor verschiedener Fachartikel und des Buches Techno, Internet, Cyberspace, Stuttgart 1998, 2007 "Aufrecht durch die Medien",Flensburger Hefte Verlag
Christoph Hirte
Seminar: „Das machen doch jetzt alle – exzessive Mediennutzung und ihre Folgen – eine Zeitreise“. Die Erkenntnisse aus der umfangreichen, praktischen Arbeit der letzten Jahre mit Angehörigen und Betroffenen, helfen, Klarheit und Handlungsmotivation zurück zu erobern. Die Generalabsolution: „Das machen doch jetzt alle“ verunsichert auf allen Ebenen. Die Zeitreise in das, was in vielleicht 6, 12 oder mehr Monaten eintreten kann, wenn nicht konsequent gehandelt wird, soll den Mut zur Veränderung aktivieren. Wissen schützt. Die unzweideutigen Erkenntnisse aus der praktischen Mediensucht-Selbsthilfearbeit sollen das verhindern, was sich in immer mehr Familien abzeichnet und nicht verhinderbar erscheint.
Christoph Hirte, Mediensuchtaktivist, betroffener Vater. Umfangreiche, vor allem praktische Erfahrungen durch tägliche Kontakte mit Betroffenen und Angehörigen. Betreiber der Onlineportale bzw. Netzwerke www.rollenspielsucht.de und www.aktiv-gegen-mediensucht.de. Diese Mediensucht-Selbsthilfearbeit wurde im Sucht- und Drogenbericht 2013 der Bundesregierung als vorbildliches Engagement vorgestellt und gewürdigt.
Manfred Bauknecht
Inhalt des Seminars: Wie kann die Strahlung auf den Körper minimiert werden? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen möchte Ich - bewaffnet mit mehreren Messgeräten - einige Faktoren vorstellen, von denen die Strahlung eines Handys abhängig ist. Je nach Bedarf werde ich auch Erfahrungen aus dem Schulalltag zum Besten geben und Wege aufzeigen, wie sich die Thematik dort integrieren lässt.
Manfred Bauknecht - Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fach Physik, angehender Realschullehrer
Brigitte Becker
Dieses Projekt zeigt, dass es möglich ist, nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit Spaß und spannenden Experimenten Kinder bereits im Vorschulalter durch eigene Wahrnehmung (visuell und akustisch) an technische Felder heranzuführen, die man normalerweise nicht wahrnehmen kann.
Brigitte Becker, selbständige Baubiologin IBN
Dipl. Ing. Jörn Gutbier
Mit der Einführung der Elektrizität und des Magnetismus in die moderne Wissenschaft und Medizin wurde deutlich, wie sehr das Leben vom natürlichen elektromagnetischen Umfeld der Erde abhängt. Es zeigte auch, wie sehr künstliche elektromagnetische Felder, die natürlich vorhandenen Felder um teils riesige Größenordnungen überlagern und dabei das Leben unkontrolliert beeinflussen können.
Was kann ich gegen den Elektrosmog in den eigenen vier Wänden oder an meinem Arbeitsplatz tun? Wie kann ich Elektrosmogquellen selbst erkennen? Wie sieht ein bewusster Umgang mit der Mobilfunktechnik aus? Wie schütze ich meine Kinder vor unnötigen Elektrosmogbelastungen? Worauf sollte ich an meinem Arbeitsplatz achten?
Auf Grundlage des Standards der baubiologischen Messtechnik (SBM-2008) werden die wichtigsten Elektrosmogquellen des Alltags aufgezeigt, mit Vorführungen erläutert und bewertet. Viele der Elektrosmogverursacher sind auch ohne aufwendige Messtechnik erkennbar und können leicht vermieden werden.
Dipl. Ing. Jörn Gutbier, Mitglied des Vorstands von Diagnose-Funk Deutschland, ist freier Architekt, Baubiologe und Mitglied im Stadtrat von Herrenberg. Er ist seit vielen Jahren im Bereich "Aufklärung über die gesundheitlichen Risiken der Mobilfunkstrahlung" tätig und setzt sich unter anderem für die Verbreitung der rechtlichen Möglichkeiten der Kommunen bei der Standortfestlegung von Mobilfunkanlagen ein.