Indoor-Versorgung über Femtozellen

beim mobilen Telefonieren
Das Europaparlament, der Europarat, internationale Wissenschaftlerverbände und auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordern eine Minimierung der Strahlenbelastung. Sie kann erreicht werden, wenn die Standorte nach Kriterien des Immissionsschutzes optimal ausgesucht und neueste Techniken zum Einsatz kommen.

Mehr Daten mit weniger Strahlung, das ist heute mit fortschrittlicher Technik möglich. Der Schutz der Wohnung vor Durchstrahlung kann verwirklicht werden. Möglichst alle Haushalte sollten mit einem Breitbandanschluss, am besten durch Glasfaser, versorgt sein.

Mit einem kleinzelligen Netz aus sog. Femtozellen, mit dem z.B. die Innenstadt von St. Gallen bei einem Pilotprojekt versorgt wird, kann die Strahlenbelastung außen extrem gesenkt werden. Die Funkstrecke zum Nutzer ist kurz, so dass auch das Endgerät viel weniger strahlen muss. Große Sendemasten, sog. Makrozellen mit hohen Sendeleistungen, werden dabei in verdichteten Siedlungsgebieten überflüssig. Die Menschen in ihren Wohnungen sind besser geschützt wenn sich das Versorgungsziel der Netzplanung auf den Außenraum konzentriert. Wer innen mobil telefonieren will, macht dies über eine leistungsgeregelte Indoor-Femtozelle. Die Anbindung der Zelle erfolgt über das Breitbandkabel. Bereits am 16 MBit Datenkapazität der Anschlussleitung lassen sich solche Zellen problemlos betreiben. Alternativ könnten auch Repeater zum Einsatz kommen. Nachbarschaftsrechte können somit gewahrt bleiben und wer es Funkfrei haben will, schaltet seine Indoor-Anlage z.B. Nachts einfach aus.

Abbildung oben: Links die bisher übliche Art der Verbindung von Mobilfunkantenne und Mobilfunkendgeräten zur Indoor-Versorgung. Rechts die Anwendung mit einer Fixnet-Einspeisung.

Abbildung oben: Links die bisher übliche Art der Verbindung von Mobilfunkantenne und Mobilfunkendgeräten zur Indoor-Versorgung. Rechts die Anwendung von Inhouse-Repeatern.

Abbildung oben: Links bei schlechter Standortwahl werden die Anlagen einfach in Leistung hochgedreht. Rechts bei der Anwendung von Multi-Hop-Konzepten kann die Strahlenbelastung der Hauptanlage niedrig sein und die Nebenanlage schaltet nur bei Bedarf, mit ebenfalls geringer Leistung, dazu.

Wissenswertes

Höher frequente Mikrowellen stören die Nachbarn nicht mehr

Neue Entwicklungen nutzen hochfrequente Signale bei z.B. 60 GHz für die Innenraumversorgung (anstelle 2,4 oder 5 GHz wie bei WLAN). So schnell schwingende Funkwellen können Baumasse (fast) nicht mehr durchdringen. Damit wäre weitgehend sichergestellt, dass kein Nachbar mehr unerwünschte Mobilfunkstrahlung von nebenan in seiner Wohnung ertragen muss. Und der SmartPhone-Nutzer bleibt weiterhin auf Empfang – aber ebenfalls strahlungsminimiert.

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