Kleinzellennetz nach dem Vorbild 'St. Galler Wireless'
Seit 2012 steht im Innenstadtbereich ein alternatives Mobilfunkangebot zur Verfügung. St. Galler-Wireless erfüllt vier wichtige Forderungen zur Schaffung eines leistungsfähigen, strahlungsarmen Funknetzes:
- Es wird nur ein Netz für alle Nutzer angeboten.
- Mit einem Kleinzellennetz wird die Funkstrecke so kurz wie möglich gehalten.
- Die Indoor- und Outdoor-Versorgung wird voneinander getrennt.
- Router/Access-Points werden gegenüber den Gebäuden abgeschirmt und so montiert, dass die Einstrahlung in Gebäude minimiert wird.
In der Praxis ist das Projekt ein Erfolg. Der Smartphone und Tablet Nutzer kann kostenlos über das städtische WLAN-Netz kommunizieren, das aus Kleinstzellen besteht und wird dann intern auf seinen jeweiligen Provider umgelenkt. Makrozellen bzw. deren Aufrüstung werden mit so einem Konzept in dichter Besiedelung überflüssig. Die maximale Strahlenbelastung kann damit enorm gesenkt werden.
Versorgungstechnisch kann eine innerstädtische Makrozelle mit 10 bis 20 Femtozellen ersetzt werden. Die maximale Strahlenbelastung sinkt um mehrere Zehnerpotenzen und die Bandbreite steigt entsprechend der Anzahl der Anlagen.
Diagnose-Funk und der BUND fordern einen Grenzwert von 100 μW/m² als einklagbaren Schutzstandard und einen Vorsorgewert von 1 μW/m² für Orte sensibler Nutzung. Dies kann mit solchen Konzepten realisiert werden. Ausführliches zu diesem Konzept im Brennpunkt „Weniger Strahlung - mehr Daten“. (Grafik: Diagnose-Funk)