Wichtige Einzelaspekte zur Breitband-Versorgung
Ziel der Europäischen Kommission bis 2020
Die Zielvorgaben der Europäischen Union: Jeder Haushalt in der EU soll bis 2020 mit mindestens 30 Mbit/s angeschlossen werden. Darüber hinaus sollen mindestens 50% der Haushalte mehr als 100 Mbit/s zur Verfügung stehen. Hierfür werden Investitionen von 60 bis 270 Mrd. Euro veranschlagt.
Die bestehenden Netze der Breitbandgrundversorgung (herkömmliche Kabelnetze , ADSL, ADSL2+, Mobilfunknetze der dritten Generation (UMTS) und satellitengestützte Systeme) sollen auf längere Sicht durch sog. NGA-Netze (Next-Generation-Access) nicht lediglich modernisiert, sondern ganz abgelöst werden.
„Europa braucht blitzschnelle Verbindungen. Wir dürfen nicht zulassen, dass einige unserer Unternehmen und Bürger zurückgelassen werden.“
„Verlässliche und erschwingliche Internetanschlüsse mit Geschwindigkeiten von 30 und 50 Mbit/s sind unverzichtbar für die wirtschaftliche Entwicklung Europas und für die nächste Generation digitaler Produkte und Dienste (…).“
Neelie Kroes, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission
BREKO/VATM: Telekom blockiert Breitbandausbau
Aus einer Pressemitteilung der Verbände vom 10.6.14: "Verkehrte Welt beim Breitbandausbau auf dem Land: Während die Politik einen flächendeckenden Breitbandausbau mit 50 MBit/s fordert, blockiert die Deutsche Telekom den Ausbau in ländlichen und unterversorgten Regionen schon bei 1 MBit/s. Da werden neue Förderprogramme aufgelegt, und die Kommunen versuchen alles, um einen schnellen Anschluss für möglichst viele Bürger zu erreichen – doch die Telekom beruft sich weiterhin auf eine mittlerweile veraltete Verfügung der Bundesnetzagentur. Diese erlaubt es ihr, den Glasfaserausbau durch Wettbewerber schon dann zu verhindern, wenn in einem Ausbaugebiet die Hälfte der Bürger bereits mit 1 MBit/s versorgt sind, kritisieren die Geschäftsführer der beiden führenden Breitbandverbände BREKO und VATM, Dr. Stephan Albers und Jürgen Grützner.
Konkret verweigert die Deutsche Telekom, neue Kabelverzweiger mit Glasfaseranbindung näher zum Kunden zu errichten oder sie entsprechend zu verlegen. Und das sogar dann, wenn die Investoren hierfür die Kosten übernehmen. „Um keine Kunden zu verlieren, blockiert die Telekom den Breitbandausbau der Wettbewerber“, zeigt sich Grützner besorgt. Aus diesem Grunde sah sich das Unternehmen EWE TEL gezwungen, bei der Bundesnetzagentur ein Regulierungsverfahren gegen die Telekom einzuleiten."
LTE - Mobilfunk verzögert den Breitbandausbau
Die Mobilfunkbetreiber bieten die Breitbandversorgung per Funk an, weil diese zunächst billiger ist. Die Gemeinden seien durch die sogenannte "technikneutrale Ausschreibung" gezwungen, die billigere Funkversorgung zu akzeptieren. Die Annahme des Funk-Angebots verhindert jedoch die Förderungsfähigkeit und damit den Aufbau eines Glasfasernetzes durch die Kommune – und ist somit also eine Sackgasse. LTE-Sendemasten können die Zukunftsfähigkeit einer Kommune verbauen! Funklösungen (LTE oder auch WLAN) werden gerne dort empfohlen, wo sich keine kurzen Amortisationszeiten mit Glasfaser durchsetzen lassen.
Die hohen Übertragungsgeschwindigkeiten, die man der Funkversorgung durch LTE nachsagt, sind in der Regel Marketing-Aussagen und werden selten erreicht. Denn: die Nutzer einer Funkzelle müssen sich immer die maximal mögliche Datenkapazität teilen. Auch die kommunalen Spitzenverbände weisen deutlich darauf hin, dass Funk als Festnetzersatz keine zukunftsfähige Lösung darstellt. Durch die Definition der technischen Anforderungen und eine entsprechende Ausschreibung kann die Gemeinde diese Sackgasse umgehen. Ist die Gemeinde schon mit LTE, aber nicht mit Glasfaser versorgt, so besteht kein Grund, sich damit abzufinden. Die Gemeinde sollte dann eine Quad-Play-Lösung mit unteilbaren, ausbaubaren 100 MBit/s ausschreiben.
Glasfasereinsatz ist aktiver Gesundheitsschutz
Mit der Anbindung an das Breitbandnetz per Funk wird weitere Hochfrequenzstrahlung erzeugt. Eine Funklösung erfordert zusätzlich an jedem Hausanschluss eine eigene Sende- und Empfangsantenne, die eine höhere Strahlungsintensität zur Folge haben kann als die mobilen Endgeräte.
LTE als neue Generation der Mobilfunktechnik wurde weder auf biologische noch medizinische Risiken getestet. Die Bundesregierung hat eingeräumt, dass sich die elektromagnetische Strahlenexposition durch LTE erheblich erhöhen wird. Messungen in ganz Deutschland haben dies bewiesen. Die Diagnose-Funk - Informationsschrift "Studie der Mobilfunkbetreiber belegt: LTE erhöht massiv die Strahlenbelastung" kann kostenlos heruntergeladen werden.
Trotz vorliegender Erkenntnisse und umfangreicher wissenschaftlicher Studien zu den negativen Auswirkungen des Mobilfunks wird die Schädigung an Mensch, Tier und Umwelt durch die weitere Erhöhung der Strahlenbelastung billigend in Kauf genommen. Selbst das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt, die persönliche Strahlenbelastung durch hochfrequente, elektromagnetische Felder zu reduzieren, um etwaige gesundheitliche Risiken möglichst gering zu halten. Studien zu den Risiken der Mobilfunkmasten sind aufgeführt unter: http://mobilfunkstudien.de/studien-aktuell/mobilfunksender-studien/index.php
Siehe hierzu auch Diagnose-Funk Studienreport 2012/2013:

LTE erhöht massiv die Strahlenbelastung

Studienreport 2012 / 2013
Massive Senkung der Elektrosmogbelastung mit Glasfaser möglich:
Durch die Trennung von In- und Outdoor-Versorgung
Schutz der Wohnung vor ungewollter Durchstrahlung
Die Datenmengen im Mobilfunkbereich steigen stark an. Auch die neue Mobilfunktechnik LTE (Long Term Evolution) wird die absehbaren Datenmengen im Rahmen der bestehenden Infrastruktur nicht bewältigen können. Stark strahlende sogenannte Makrozellen (herkömmliche Sendemasten für GSM, UMTS, LTE), die über weite Entfernungen von außen jede Wohnung durchstrahlen, haben technisch eigentlich ausgedient. Ziel einer modernen Mobilfunkinfrastruktur muss es sein, die Funkstrecke so kurz wie möglich zu halten. Die Zukunft gehört den schwach strahlenden sogenannten Femto- oder Picozellen, die direkt an die Kabelinfrastruktur angeschlossen werden.
Wenn strikt zwischen Außen- und Innenversorgung getrennt wird, kann die Strahlenbelastung um mehrere Zehnerpotenzen sinken, denn nun müssen Gebäude-massen nicht mehr durchstrahlt werden. Wohnungen werden so in der Regel nicht mehr von außen durch-strahlt, auch nicht durch angrenzende Nachbarn. Damit können Störungen und Kapazitätsengpässe vermieden (theoretisch kann in jedem Raum die volle Bandbreite einer Technologie bereit gestellt werden), sowie eine Verbesserung der Netzqualität erreicht werden. Und wer in seiner Wohnung mobil sein will, tut dies "selbst" über eine Femtozelle mit geringster, aber ausreichender Sendeleistung. Diese kann so schwach sein, dass auch Störungen der angrenzenden Nachbarschaft von vornherein ausgeschlossen sind. Und nachts kann alles ausgeschaltet werden.
Kommunale Handlungsfelder und Mitspracherechte bei der Mobilfunkversorgung
Die Kommune kann unter der Vorgabe der Minimierung/Vorsorge in die Wahl und Auslegung von Mobilfunk-Senderstandorten steuernd eingreifen – dies ist seit August 2013 höchstrichterlich bestätigt. Für Bürgermeister und Gemeinderäte hat diagnose:funk dazu einen Ratgeber herausgebracht. Er kann über unseren Shop online bestellt werden.

Kommunale Handlungsfelder
Alternative Techniken vor der Serienreife
Träger der Mobilfunktechnologie sind gepulste Mikrowellen. Sie verursachen Elektrosmog, der die Gesundheit gefährdet. Die Wissenschaft ist bereits dabei, dieses Problem zu lösen, durch Kommunikation über Licht. Seit vielen Jahren forscht unter anderem das Heinrich-Hertz Institut Berlin, wie Daten kabellos per Licht übertragen werden können. Auch der Physiker Prof. Harald Haas, der das Forschungsprojekt VLC (Visual Light Communication, optisches WLAN) an der Universität
Edinburgh leitet, beschäftigt sich seit langem mit der optischen Übertragungstechnik. Über die Beleuchtung durch LED – Lampen und deren elektromagnetische Wellen wird gesendet und empfangen. Schon jetzt funktioniert VLC mit beeindruckenden 800 Mbit/s. Ein USB-Stick reicht aus, die nötigen Lichtsignale zu empfangen. Für Smartphones sind entsprechende Chips in der Entwicklung. Forscher gehen davon aus, dass die VLC Technologie bald als Mainstream-Technologie anerkannt ist. Dieses optische WLAN (VLC, Li - Fi) verursacht keine Störsignale, sodass man es in sensiblen Räumen wie Schulen, Krankenhäuser und Flugzeugen bedenkenlos einsetzen kann. Vorteile sind auch die Möglichkeiten, parallel mehrere Systeme laufen zu lassen und nicht zuletzt die Abhörsicherheit. Es ist außerdem kostengünstig, da nur geringe Umbaukosten anfallen. Fotozellen sind schon heute in der Anschaffung sehr günstig. Unser Vorschlag an Kommunen: fordern Sie, dass Einrichtungen Ihrer Gemeinde zum Pilotprojekt für VLC werden. Sie helfen damit, eine nach bisherigen Erkenntnissen sichere Technologie durchzusetzen.
Weitere Informationen auf:
http://de.wikipedia.org/wiki/Visible_Light_Communications , http://www.led-wlan.de/
http://www.faz.net/aktuell/wissen/harald-haas-lichtstrahlen-voller-daten-11532362.html
Vortrag von Prof. Haas zu VLC:
http://www.ted.com/talks/harald_haas_wireless_data_from_every_light_bulb.html
Fraunhofer Institut:
http://www.hhi.fraunhofer.de/fields-of-competence/photonic-networks-and-systems/research-topics/optical-indoor-networks/optical-wireless-communication.html
Datenschutz
In einem Vortrag analysiert der Diagnose-Funk Vorstand, dass über WLAN und LTE die Nutzer einer totalen Überwachung unterliegen. SmartPhones und TabletPCs verraten beim mobilen Surfen, der Facebook-Nutzung, bei Internet - Bestellvorgängen praktisch alles über den Nutzer. Die Privatsphäre ist aufgehoben, der virtuelle Zwilling des Nutzers wird von Datenagenturen gespeichert, mit den Daten wird gehandelt. Über LTE sollen auch alle Daten von Autofahrern erfasst werden. Auch mit diesem Problem der Überwachung und Aufhebung der Privatsphäre sollten sich die Kommunen auseinandersetzen.
