Neueste Studie: Handymasten machen krank!

Zusammenhang nun nachgewiesen
Je höher die Belastung durch einen Mobilfunksender, umso höher die Beschwerden.

Die erst vor wenigen Tagen publizierte Studie ist so neu, dass sie selbst die Fachexperten weitgehend noch nicht registriert haben dürften. Gerd Oberfeld, den Salzburgern als Handymasten-Experte bestens bekannt, hat sie sich aber schon angesehen. Und selbst für ihn ist es eine Sensation. Erstmals wurde damit ein Zusammenhang zwischen hochfrequenter Strahlung, wie sie von Mobilfunk-Sendeanlagen, aber auch von Schnurlostelefonen und WLAN-Sendern (für kabellose Computer) ausgeht, und gesundheitlichen Auswirkungen nachgewiesen. Und zwar ein eindeutiger, ein signifikanter Zusammenhang, wie man das wissenschaftlich ausdrückt. Je höher die Belastung, umso größer die gesundheitlichen Beeinträchtigungen – so das Ergebnis der Studie.

Handymasten-Studie bestätigt Kritiker

Österreichs erste Handymasten-Studie belegt, was es an Erfahrungswissen schon gibt.

Die eigentliche Sensation für den Salzburger Umweltmediziner aber ist, dass die Studie in einer medizinischen Fachzeitschrift, im „Journal of Occupational and Environmental Medicine“ („Zeitschrift für Arbeits- und Umweltmedizin“) veröffentlicht wurde und damit erstmals eine solche Studie auch von der sogenannten konservativen Medizin anerkannt wurde.
Konkret handelt es sich um eine epidemiologische Untersuchung, in der die Höhe der Belastung in Schlafzimmern und die gesundheitlichen Auswirkungen erfasst wurden – die erste derartige Untersuchung in Österreich. Befragt wurden über 300 Personen, in Auftrag gegeben und finanziert wurde die Studie von der Kärntner Landesregierung und der Stadt Wien. Durchgeführt wurde sie von Michael Kundi vom Institut für Umwelthygiene der medizinischen Universität Wien.

Für Oberfeld bestätigt sich damit, „was es an Erfahrungswissen ohnehin schon gibt“. Nämlich: Dass Bürger in der Nähe von Handymasten, die über Schlafstörungen, Kopfweh, Konzentrationsschwächen, kalte Hände und Füße als Stressfaktoren, Ohrensausen oder Bluthochdruck klagen, sich das nicht nur einbilden. Oberfeld, selbst ein Experte auf dem Gebiet epidemiologischer Studien, der auf eine Reihe entsprechender Untersuchungen verweisen kann, beobachtet auch mit Sorge, dass der Anteil sogenannter „elektrosensibler“, Personen, die auf elektromagnetische Felder besonders empfindlich reagieren, erheblich ansteigt.

Für Oberfeld zeigt sich, was die anscheinend schier grenzenlose Handy-Technologie betrifft, nach dieser Studie vor allem eines: „Telefonieren und surfen und dabei auch noch gesund bleiben – das alles zu haben, das geht nicht.“

Artikel veröffentlicht:
28.04.2006
Quelle:
Salzburger Fenster, 28.04.2006

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