Bienen fliehen vor Handystrahlung

Forschungsbericht
Der Schweizer Wissenschaftler Daniel Favre veröffentlichte den Forschungsbericht „Mobiltelefon induzierte Piepstöne von Arbeiterinnen der Honigbiene“.

In seinem Experiment stellte er zwei Mobiltelefone im aktiven Modus in die Nähe von Bienen und zeichnete die von Bienen produzierten Piepstöne auf und analysierte sie. Es zeigte sich, dass Bienen durch die aktiv kommunizierenden Mobiltelefone im Volk gestört fühlten und zum Senden von Piepstönen angeregt wurden. Unter natürlichen Bedingungen sind solche Piepstöne ein Signal für die Schwarmvorbereitung oder eine Reaktion auf Störungen im Volk.

Favres Interpretation der Piepstöne als Ausdruck einer Bedrohungssituation wird in einem Artikel von Prof. J. Tautz vom Biozentrum Würzburg bestätigt: Tautz, J: Bienentanz versetzt die Waben in Schwingung, Deutsches Bienen Journal 1, 16-18, 2003.

In der deutschen Zusammenfassung des Forschungsberichtes von D. Favres heißt es:

„In den letzten Jahren häufen sich Berichte über einen weltweiten Schwund an Honigbienen in Folge einer Völkerverlustkrankheit (colony loss disease, CCD), bei der Völker massiv und plötzlich eingehen, ohne dass es vorhergehende Anzeichen einer Krankheit oder Parasitenbefall gibt. CCD hat schwerwiegende Auswirkungen für den Anbau vieler Früchte und Gemüse, die auf Bestäubung durch Insekten angewiesen sind. Milbenbefall, Pestizide, eine reduzierte Immunität, bakterielle und virale Infektionen, genetisch modifizierte Feldfrüchte und Anbaupraktiken stehen im Verdacht, eine Rolle beim Schwund der Bienenvölker zu spielen. Berichten in wissenschaftlichen und allgemeinen Medien zufolge besteht auch die Möglichkeit, dass Mobiltelefone hierzu beitragen können, da Bienen Schwierigkeiten bei der Heimfindung hatten, wenn Basisstationen für schnurlose Telefone unter den Völkern installiert waren. Mikrowellen könnten demzufolge einen Teil der Verantwortung für das CCD-Syndrom tragen. In dieser Arbeit untersuchte ich die potentiellen Effekte von konventionellen Mobiltelefonen produzierten elektromagnetischen Feldern auf Honigbienen. Hierzu wurden zwei Geräte im aktiven Modus und mit einer Summe an spezifischen Energieabsorptionsraten unterhalb der offiziellen Internationalen Maximalwerte (2 Watt pro Kilo Gewebe) in der Nähe von Bienen aufgestellt und die von Bienen produzierten Piepstöne aufgezeichnet und analysiert. Dies zeigte, dass sich Bienen durch die aktiv kommunizierenden Mobiltelefone im Volk gestört fühlten und zum Senden von Piepstöne angeregt wurden. Unter natürlichen Bedingungen sind solche Piepstöne ein Signal für die Schwarmvorbereitung oder eine Reaktion auf Störungen im Volk. Das Senden von Piepstöne setzte nicht sofort nach Einschalten der Mobiltelefone ein, sondern erst nach 25 bis ca. 40 Minuten.

Diese Beobachtungen weisen darauf hin, dass die Bienen für pulsierende elektromagnetische Felder empfänglich sind und sensible mit Verhaltensänderungen reagieren. Ein Schwund an Bienenvölkern wird v.a. in Erdteilen beobachtet (Nordamerika, Europa, Australien, Südbrasilien, Taiwan und Japan), in denen Mobiltelefone weit verbreitet sind. Es stellt sich daher die Frage, ob der Zusammenhang von CCD und einer intensiven Nutzung von Mobiltelefonen noch als reine Spekulation angesehen werden kann.“

Nebenstehend finden Sie den Link zum Volltext der Studie mit Möglichkeit zum Download als PDF.

Copyright The Author(s) 2011. This article is published with open access at Springerlink.com
DOI: 10.1007/s13592-011-0016-x

Publikation zum Thema

Format: A4Seitenanzahl: 8 Veröffentlicht am: 10.04.2013 Bestellnr.: 222Sprache: Deutsch

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Artikel veröffentlicht:
03.05.2011
Autor:
Daniel Favre (Studie)
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