Dieses Ergebnis bestätigt nicht nur die WHO - Einstufung der nichtionisierenden Strahlung als "möglicherweise Krebs erregend" (Stufe 2B) vom Mai 2011. Professor Hardell fordert, die Mobilfunkstrahlung müsse jetzt von Stufe 2B auf "krebserregend" (Stufe 1) höhergestuft werden.
Prof. Franz Adlkofer, der die REFLEX-Studie der EU leitete, die erstmals im Labor das Krebspotential von GSM und UMTS nachwies, sieht sich durch Hardell bestätigt: " Die Latenzzeit von Beginn bis Ausbruch eines Tumors beträgt bei Erwachsenen in der Regel zwei bis vier Jahrzehnte. Da die Zuverlässigkeit der Risikoabschätzung mit der Dauer der Strahlenbelastung zunimmt, ist die vorliegende Studie allen bisherigen an Aussagekraft überlegen."
Jörn Gutbier, Vorsitzender von Diagnose-Funk, spricht, besonders im Hinblick auf das Weihnachtsgeschäft, von einem alarmierenden Ergebnis, denn WLAN- strahlende Spiele, SmartPhones und Tablets sind bei Kindern und Jugendlichen der Renner. "Diese alarmierenden Ergebnisse eines renommierten Epidemiologen erfordern eine sofortige Aufklärung von Eltern, Erziehern, Kinder und Jugendlichen. Es ist kein Zufall, dass angesichts solcher Forschungsergebnisse, einer der weltweit größten Rückversicherer, die Swiss Re, aktuell den Mobilfunk in die höchste Risikostufe eingruppierte", so Gutbier weiter. Die Studie zeige aber auch, wie abhängig inzwischen die Forschung von Industrieinteressen ist. Der schwedischen Studiengruppe um Prof. Hardell wurden für weitere epidemiologischen Studien zum Krebspotential der nichtionisierenden Strahlung der mobilen Kommunikation keine staatlichen Gelder mehr zur Verfügung gestellt. Deshalb haben die Pandora-Stiftung, Diagnose-Funk (Deutschland und Schweiz), Kompetenzinitiative e.V., und Gigaherz (Schweiz) eine Spendensammlung initiiert. Die gesammelten Gelder machten die nun publizierten Auswertungen und Studien möglich.
Zusatzinformationen zur Hardell-Studie
Im Fachinformationsdienst ElektrosmogReport (Ausgabe Nov. 2013) ist eine detaillierte ausführliche Besprechung der Studie erschienen: "Eine neue Auswertung von Daten aus 2 verschiedenen Fall-Kontroll-Studien in Schweden ergab nach Langzeitnutzung erhöhte Risikofaktoren, der höchste wurde bei > 20 Jahre Nutzung errechnet, er lag bei 7,7. Auch bei der Tumorgröße gab es einen Zusammenhang."