Social Media Verbot unter 16 Jahren: Australien schützt seine Kinder!

Dreiviertel der Australier befürworten diese Maßnahme. 77 % der Deutschen finden dieses Gesetz gut!
Nahezu alle Medien in Deutschland berichteten: Australien verbietet die Nutzung von Social Media bis zum 16. Lebensjahr. Es folgt damit einer Erkenntnis, die sich weltweit gerade durchsetzt: die frühe Nutzung digitaler Medien schädigt Kinder massiv.
Bild: Monkey Business - stock.adobe.com / Montage:diagnose:funk

 „Australien verbietet Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren den Zugang zu TikTok, Instagram und anderen sozialen Netzwerken. Der australische Senat hat am Donnerstag ein entsprechendes Verbot sozialer Medien verabschiedet, das in Kürze in Kraft treten soll. Damit herrscht in Australien künftig die höchste Altersgrenze, die jemals in einem Land für die Nutzung sozialer Medien festgelegt wurde“, schreibt der Spiegel (28.11.24). [1] Und das Handelsblatt (27.11.24) zitiert den Chef der australischen Labour-Partei :

  • „Soziale Medien richten bei unseren Kindern Schaden an, und ich werde das nicht mehr länger zulassen.“ „Wir wollen, dass australische Kinder eine Kindheit haben und versichern den Eltern, dass die Regierung auf ihrer Seite ist.“[2]

Dreiviertel der Australier befürworten diese Maßnahme. Und 77 % der Deutschen finden dieses Gesetz gut![3]

 

„Und wer schützt unsere Kinder?“ in Deutschland

… fragt die Süddeutsche Zeitung am 29.11.24 und schreibt:

  • „ Das Internet! Für Kinder ein Höllenschlund, in dem Konzentrations- und Lernvermögen, Allgemeinwissen und Urteilskraft, Frischluftstunden und Sport in einem Strudel von Blödeleien und Werbeschrott, Boshaftigkeit und was es sonst noch so an Zeitfressern gibt, verschwinden. Man kann dabei zuschauen. Erst leert sich der Blick, dann folgen das Schweigen und ein Zustand der Trance. Australien greift jetzt durch. Keine Social Media für Kinder unter 16.“

Ähnliche bereits verabschiedete Gesetze und Gesetzesvorhaben, die sowohl Regelungen zum privaten Umgang als auch zur Digitalisierung des Unterrichts bis einschließlich der Grundschule und Social Media Verbote beinhalten, gibt es in Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland, Großbritannien, Italien, Lettland, Griechenland, Ungarn, China, Malaysia, Turkmenistan, in den USA in Florida, Arkansas, Kalifornien, Montana, Ohio, Utah, New York City, Los Angeles. Diese Gesetze werden den schulischen und außerschulischen Umgang mit digitalen Medien gravierend verändern. In Deutschland? Fehlanzeige! Die Regierung will einen Digitalpakt 2.0 mit 5 Milliarden Euro auflegen, für mehr Digitalisierung an Erziehungsstätten, das verkündete der neue Bildungsminister Cem Özdemir.[4]

 

Titel: Kinderheilkunde, Springer

Kritik in Deutschland angekommen – nur noch nicht bei der Politik!

Die Politik in Deutschland, Lehrerverbände und viele Gesamtelternbeiräte sind immer noch infiziert von der Industriepropaganda „Raus aus der Kreidezeit – Digitalisierung ist Fortschritt!“. Sie und drittmittelgeschwängerte Medienpädagogen, die versprachen, dass das Smartphone für die Intelligenzentwicklung unverzichtbar sei, haben dazu beigetragen, dass bereits eine Generation massiv geschädigt ist. Welche Schäden dadurch angerichtet wurden, dokumentiert Jonathan Haidt in seinem Buch "Generation Angst", das weltweit ein Aufwachen auslöste (s. Grafiken unten).

 

Führende medizinische Zeitschriften wie die „Pädiatrie“ (September 2023)[5] und „Kinderheilkunde“ (Oktober 2024)[6] machen die digitale, telefonbasierte Sozialisation zum Titelthema mit ausschließlich kritischen Artikeln. Die Schädigungsbilder, die in der „Kinderheilkunde“ beschrieben werden, von der Sucht bis zum Cybergrooming, haben bereits epidemische Ausmaße. Prof. Ralf Lankau schreibt in der „Kinderheilkunde“ in seinem Artikel „Algorithmus und Avatar im Klassenzimmer“:

  • „Der dänische Minister für Kinder und Bildung, Mattias Tesfaye, hat sich im Dezember 2023 dafür entschuldigt, dass die dänische Regierung Jugendliche zu „Versuchskaninchen in einem digitalen Experiment“ gemacht habe, und publizierte im Februar eine Reihe strenger Empfehlungen für den Einsatz digitaler Endgeräte in der Schule und in der Freizeit (!), u. a. ein generelles Handyverbot an Schulen und das Sperren nichtrelevanter Webseiten. Die französische Regierung unter Präsident Emmanuel Macron gab im Januar 2024 die Studie „Enfant et écrans“ (Kinder und Bildschirme) in Auftrag. Die Ergebnisse der Anhörung von 100 Experten wurden Ende Mai 2024 publiziert. Dazu gehören ein generelles Verbot digitaler Medien für Kindergärten. Kinder bis zum Alter von 13 Jahren sollten kein Smartphone bekommen (allenfalls ein Handy ohne Internet ab 11 Jahren), die Nutzung von Social Media sollte sogar erst mit 18 Jahren erlaubt sein. In Deutschland hingegen gilt noch das Primat der Frühdigitalisierung (Tablets schon in der Kita). Es besteht Diskussions- und Handlungsbedarf.“

Es ist unerträglich, dass sich Politiker aller (!) deutschen Bundestagsparteien dieser Diskussion nicht stellen, sondern das Industrie-Narrativ „Raus aus der Kreidezeit - Digitalisierung ist Fortschritt“ papageienhaft bis heute nachplappern und die Schädigung von Kindern weiter fördern. Man sollte heute auch Tacheles reden mit den angeblichen Experten, die die Warner zu ewiggestrigen Alarmisten abstempelten. Das Landesmedienzentrum Baden-Württemberg versuchte z.B. 2012, Prof. Manfred Spitzer und sein Buch "Digitale Demenz" zu widerlegen und sagte voraus: „Was Spitzer vorschlägt, wird eh' nicht ernst genommen und wird garantiert nicht stattfinden – also Entwarnung“ (LMZ (2012): Der Spitzer geht um). Rückblickend publizierte Spitzer in der Zeitschrift Nervenheilkunde einen >>>Review über die inzwischen dokumentierten Schädigungen. Sie übertreffen seine Prognosen.

 

Grafiken:diagnose:funk, Datengrundlage anxiousgeneration.comGrafiken durch Klick vergrößern!

Die Gutachten und Warnungen über die Folgen der Frühdigitalisierung lagen vor

Bereits 2015 warnte der IT-Professor Alexander Markowetz in seinem Buch „Digitaler Burnout“:

  • „Die zentrale Herausforderung des 21. Jahrhunderts ist, die menschliche Psyche im Umgang mit digitalen Geräten zu retten“ (S. 25).

Diese Prognose wollte die Erziehungspolitik nicht zur Kenntnis nehmen. Die massive Lobbyarbeit der Industrie führte zum Digitalpakt 2017. Digitalisierung und WLAN an Schulen wurde zum Synonym für fortschrittliche Bildung, obwohl jedem Fachmann, der sich mit den Hintergründen befasste, klar war: Hier sollten KiTa und Schule als Milliarden-Absatzmarkt erschlossen und schon die Kinder von diesen Geräten abhängig gemacht werden. Kein Pädagoge und Experte kann sich heute rausreden. Die epidemischen, negativen Auswirkungen wurden in der Literatur seit mehr als 10 Jahren dokumentiert, hier einige der wichtigen Publikationen: 

  • Paula Bleckmann (2012): Medienmündig. Wie unsere Kinder selbstbestimmt mit dem Bildschirm umgehen lernen, Klett – Cotta, Stuttgart
  • Manfred Spitzer (2012): Die digitale Demenz. Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen, Droemer-Knaur, München
  • Jochen Krautz (2014): Ware Bildung. Schule und Universität unter dem Diktat der Ökonomie, München
  • Ingo Leipner, Gerald Lembke (2015): Die Lüge der digitalen Bildung, München
  • Gertraud Teuchert-Noodt (2016): Ein Bauherr beginnt auch nicht mit dem Dach. Die digitale Revolution verbaut unseren Kindern die Zukunft, umwelt-medizin-gesellschaft, 4/2016, S. 36-38
  • Ralf Lankau (2017): Kein Mensch lernt digital, Weinheim 
  • Peter Hensinger (2017): Trojanisches Pferd „Digitale Bildung“, pad-Verlag  
  • Richard Münch (2018): Der bildungsindustrielle Komplex: Schule und Unterricht im Wettbewerbsstaat (Neue Politische Ökonomie der Bildung), Beltz Juventa
  • Klaus Zierer (2021): Zwischen Dichtung und Wahrheit: Möglichkeiten und Grenzen von digitalen Medien im Bildungssystem, Pädagogische Rundschau, 75. jg, S.377-392, Download: www.diagnose-funk.org/2001
  • Klaus Zierer (2022): Der Sokratische Eid: Eine zeitgemäße Interpretation, Waxmann

Diese Untersuchungen prognostizierten nicht nur die pathologischen Folgen der Frühdigitalisierung, sondern entwarfen auch altersbedingte Alternativen für eine Erziehung zur Medienmündigkeit.

 

Grafiken:diagnose:funk, Datengrundlage anxiousgeneration.comGrafik durch Klick vergrößern!

Deutsche Fachverbände fordern sofortiges Handeln!

Als Reaktion auf den Digitalpakt der Bundesregierung gründete sich 2017 das Bündnis für humane Bildung, auch auf Initiative von diagnose:funk.[7] Die Smartphone-Epidemie beschäftigte viele deutsche Fachverbände aus Medizin, Pädagogik und Psychologie. Im Jahr 2023 verabschiedeten 11 deutsche Fachverbände die „Leitlinie zur dysfunktionalen Bildschirmnutzung für Kinder und Jugendliche“. Sie warnen vor den Folgen: Übergewicht, Schlafstörungen, Augenerkrankungen, Entwicklungsstörungen, Bindungsstörungen, Verhaltensstörungen, Internetsucht, Mobbing und sexuelle Belästigung, Glücksspiel, Strahlungsbelastung sowie postnatale Auswirkungen durch die Nutzung während der Schwangerschaft.[8] Frappierend: Von dieser Leitlinie, die auch von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit herausgegeben wurde, scheinen weder Bildungspolitik noch Medien Notiz zu nehmen. In keiner Zeitschrift von Lehrerverbänden wurde sie nach unserer Kenntnis besprochen. Auch der Appell von 40 Experten aus Pädagogik und Medizin aus Deutschland und der Schweiz, die 2023 den sofortigen Stopp der Digitalisierung bis zum Grundschulbereich forderten, wurde übergangen.[9] Spricht man heute mit Bildungspolitikern, herrscht immer noch eine kognitive Dissonanz. Man verdrängt die Risiken, offensichtlich auch bedingt durch die eigene Abhängigkeit vom Smartphone.

Welche Folgen hat die telefonbasierte Kindheit, was heißt das für KiTa und Schule?Karikatur:Riemann "Devolution"

Taktikwechsel „Begleitende Medienpädagogik“

Die Industrie versucht, angesichts dokumentierter Schädigungen und des Scheiterns der ihr servilen sogen. Medienpädagogik mit einer angepassten Taktik, wieder mit Hilfe beflissener, drittmittelversorgter Medienpädagogen das Geschäftsfeld Kita und Schule zu retten. Die neue Botschaft: Damit die Kinder nicht geschädigt werden, müssten sie durch eine möglichst frühe Smartphonenutzung gegen Risiken immunisiert werden. „Begleitende Medienpädagogik“ wird diese Verkaufsstrategie genannt. Da werden den Kindern flugs Impulskontrolle und Reflexionsfähigkeiten zugesprochen und sie zu jungen Erwachsenen umdefiniert. Die bayerische Landesregierung führt die Kampagne „Startchance Kita-Digital“ durch. Sie schreibt:

  • „Die Kinder haben den Anspruch, dass ihre Kinderrechte auf Teilhabe, Schutz und Befähigung in der digitalen Welt erfüllt werden. Es ist daher Auftrag von Kindertageseinrichtungen, Kinder schon frühzeitig mit einem kreativen, kritischen und sicheren Umgang mit digitalen Medien zu begleiten.“ [10]

Selbst die FAZ schreibt kritisch über diese verkaufsfördernde Bildungspolitik: „Von sich aus verantwortungsvoll mit sozialen Medien umzugehen überfordert Kinder und Jugendliche aber.“ [11] Der Medienpädagoge Prof. Ralf Lankau (FH Offenburg) formuliert es so:

  • „Wer vor dem Display sitzt, ist dort fixiert … Dazu werden alle psychologischen und technischen Tricks eingesetzt, um die Aufmerksamkeit zu binden … Wir haben es bei den heutigen digitalen Bildschirmmedien und Onlinediensten mit einem Suchtmittel zu tun.“[12]

Die „Begleitende Medienpädagogik“ legitimiert die schleichende Einführung einer Droge bei Kindern. 700.000 Kinder und Jugendliche gelten bereits als internetsüchtig, 2,2 Millionen als problematische Nutzer.[13] Ein Vergleich: Alkohol ist omnipräsent, in Vereinen, auf Volksfesten, Partys, Feiern, Geschäftsessen. Soll man Kinder schon auf diese Realität vorbereiten und trinkfest machen, durch "begleitendes Trinken"? Im Jahr 2018 hatten in Deutschland 3 Millionen Erwachsene eine alkoholbezogene Störung (Alkoholmissbrauch: 1,4 Millionen; Alkoholabhängigkeit: 1,6 Millionen).[14] Um dem vorzubeugen, schlug Gesundheitsminister Karl Lauterbach im Juli 2024 ein Verbot von „begleitendem Trinken“ vor: „Die Anwesenheit von Erwachsenen ändert nichts an der Schädlichkeit von Alkohol für Kinder. Deswegen sollte das sogenannte begleitende Trinken (von 14-16-Jährigen, d. Verf.) untersagt werden“ (FAZ 11.07.2024). Ein Verbot von „begleitender Smartphone-Nutzung“ für Kitas und Schulen liegt auf der Hand. Droge bleibt Droge.

Prof. Klaus Zierer: Verbote pädagogisch begleiten

Der Schulpädagoge Prof. Klaus Zierer (Universität Augsburg) spricht sich dezidiert für ein Verbot aus, aber mit Alternativen. Er führte eine >>> Untersuchung (Review) durch mit der Schlussfolgerung (Presseerklärung zur Studie):

  • "Obwohl das Rapid Review die positiven Effekte eines Smartphone-Verbots zutage befördert, betonen die Autoren die Notwendigkeit einer pädagogischen Begleitung. „Ein bloßes Verbot reicht nicht aus. Es ist wichtig, dass Schüler lernen, wie sie mit dieser Technologie verantwortungsbewusst umgehen“, heißt es in der Untersuchung. Die Autoren empfehlen daher, das Verbot mit Bildungsmaßnahmen zu kombinieren, die die Medienkompetenz der Schüler fördern. „Es ist wichtig, mit Schülern über das Verbot zu sprechen, Regeln zu erklären und zu reflektieren und schrittweise Handlungsspielräume zu eröffnen, um so die Schüler Schritt für Schritt in eine Medienmündigkeit zu führen“, erläutern Tobias Böttger und Univ.-Prof. Dr. Kaus Zierer. Durch eine solche Kombination wird die positive Wirkung, die von Smartphone-Verboten an Schulen ausgeht, verstärkt und mit zunehmendem Alter der Schüler immer mehr Eigenverantwortung initiiert. „Das Ziel muss es sein, einen verantwortungsvollen Umgang mit Smartphones zu fördern und gleichzeitig ihre negativen Auswirkungen zu minimieren“, resümieren Tobias Böttger und Univ.-Prof. Dr. Klaus Zierer."

Umweltbewusstsein: Fehlanzeige

Nicht zuletzt führt die Digitalisierung zu einem gigantischen Energie- und Ressourcenverbrauch (Siehe dazu den ÜBERBLICK Nr.8). Viele Kinder und Jugendliche entwickeln ein Umweltbewusstsein. Statt dieses zu stärken, wird ihnen dieses Bewusstsein geradezu abgewöhnt. Die Nutzung der digitalen Geräte zum Lernen, insbesondere jetzt auch mit künstlicher Intelligenz, z.B. ChatGPT, das von Jugendlichen schon massenhaft genutzt wird, treibt den Stromverbrauch drastisch in die Höhe. Die Internationale Energieagentur schätzt, dass sich der Elektrizitätsverbrauch auf KI ausgerichteter Datenzentren 2026 auf 90 Terrawattstunden belaufen wird - 2022 lag er noch bei sechs Terrawattstunden. Um auf absehbare Zeit klimaneutral zu werden, haben Amazon, Microsoft und Google Kooperationen mit Atomkraftbetreibern angekündigt. Microsoft will dafür sogar den Nachbarreaktor eines havarierten US-Atomkraftwerks wieder nutzen. 

Der Think Tank World Future Council sieht die KI als Brandbeschleuniger von Umweltkrisen. Die nun explodierenden Mengen an Datentransfers brauchen entsprechend mehr Strom, auch die digitalen Infrastrukturen wie Serverparks, Rechenzentren und die 5G-Netze.[15]

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Jetzt Umdenken!

Angesichts der Schäden, die die „telefonbasierte Sozialisation“ (Haidt) bereits angerichtet hat, erfordert es auch in Deutschland ein sofortiges Umsteuern. Diagnose:funk wird 2025 das Thema „Kinder und digitale Medien“ zum Schwerpunkt machen und die neue Bundesregierung mit diesen Forderung zum Schutz der Kinder konfrontieren. Aber noch wichtiger: Sie als Erziehende in KiTa, Schule und Elternhaus, als Kinderärztinnen und -ärzte müssen die Initiative ergreifen. Diskutieren Sie in Ihrem Umfeld. Die Maßnahmen in Australien und anderen Ländern sind handfeste Argumente und die Stimmung in der Öffentlichkeit wandelt sich für den Schutz der Kinder. Noch vor einem Jahr sagten uns Gewerkschaftsvorsitzende: "Sie haben recht mit ihren Verbotsforderungen, aber das ist derzeit nicht politikfähig und würde einen Shitstorm auslösen." Das wandelt sich gerade rapide. Warum ein Paradigmenwechsel durchgesetzt werden muss, welches die Alternativen sind, das diskutiert Peter Hensinger im Artikel "Paradigmenwechsel ante portas: „Leitlinie zur Prävention dysregulierten Bildschirmmediengebrauchs in Kindheit und Jugend“" in der Zeitschrift umwelt - medizin - gesellschaft 4/2023. Jonathan Haidt hat in den USA die Bewegung für smartphonefreie Schulen (www.phonefreeschoolsmovement.org) initiiert.

Mehr Informationen

>>> diagnose:funk Artikelserie zur Digitalen Bildung

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Quellen

[1] https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/social-media-australien-beschliesst-altersgrenze-von-16-jahren-fuer-tiktok-facebook-und-co-a-af44269b-c110-466f-9ac7-9d8207e525e3

[2] https://www.handelsblatt.com/politik/international/jugendschutz-australien-verbietet-social-media-fuer-unter-16-jaehrige/100091064.html

[3] „Nach australischem Vorbild: Mehrheit der Deutschen für Social-Media-Verbot für Minderjährige“, https://www.welt.de/politik/deutschland/article254722494/Nach-australischem-Vorbild-Mehrheit-der-Deutschen-fuer-Social-Media-Verbot-fuer-Minderjaehrige.html

[4] https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/was-hat-der-digitalpakt-schule-bislang-gebracht/

[5] Artikel in der Zeitschrift Pädiatrie, 2023;35 (51):

Klaus Zierer, Christian Montag, Walter Dorsch: Digitale Medien in den ersten 1000 Tagen. Das Smartphone ist weder für Kinder noch Eltern zu empfehlen

Walter Dorsch, Klaus Zierer: So gelingt die frühe Förderung der Sprachentwicklung

[6] Artikel in der Monatsschrift Kinderheilkunde 10 · 2024:

Julia Asbrand, Julian Schmitz: ,,Digital natives" – psychisch gesund aufwachsen in einer digitalen Welt

Reinhard Berner: Digitale Medien – „Verlieren wir unsere Kinder?“

Ralf Lankau: Algorithmus und Avatar im Klassenzimmer. Hintergründe, Ziele und Perspektiven von Informationstechnologie und künstlicher Intelligenz in Schulen

Thomas-Gabriel Rüdiger: Spannungsverhältnis zwischen digitaler Bildung und Kriminalprävention

Silke Schwarz, Hanno S. Krafft, Ulrike Gaiser, David Martin: Medienleitlinie. Neu erschienene ,,Leitlinie zur Prävention dysregulierten Bildschirmmediengebrauchs in Kindheit und Jugend"

[7] Bündnis für humane Bildung: www.aufwach-s-en.de/

[8] „Leitlinie zur Prävention dysregulierten Bildschirmmediengebrauchs in Kindheit und Jugend“ (2023), Hrsg: Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ) u. a.,

www.awmf.org/service/awmf-aktuell/praevention-dysregulierten-bildschirmmediengebrauchs-in-kindheit-und-jugend; www.diagnose-funk.org/2005

[9] Appell der 40 Experten auf:www.diagnose-funk.org/2029

[10] Münchner Merkur, Ausgabe Isa-Loisachbote, 4.7.2024

[11] Kuroczik J (2023): Die Gefahr der sozialen Medien für Kinder, FAZ 15.12.2023

[12] Lankau R (2024): Algorithmus und Avatar im Klassenzimmer, Monatsschrift Kinderheilkunde, Springer, Online 11.07.2024

https://www.springermedizin.de/algorithmus-und-avatar-im-klassenzimmer/27334686

[13] DAK-Studie (2023): https://www.dak.de/dak/bundesthemen/dak-studie-in-pandemie-hat-sich-mediensucht-verdoppelt-2612364.html#/

[14] https://www.dhs.de/suechte/alkohol/zahlen-daten-fakten

[15] , Stiftung World Future Council (WFC) 2021: „Wie kann das verbliebene CO2-Budget gerecht auf die Weltbevölkerung aufgeteilt werden?“; Infos zum Energieverbrauch: https://kurzlinks.de/xw6f, https://kurzlinks.de/pbwn 

Publikation zum Thema

diagnose:funk
Stand: 08.10.2024Format: DIN A4Seitenanzahl: 37 Veröffentlicht am: 29.08.2024 Sprache: deutschHerausgeber: diagnose:funk

Überblick Nr. 7: Kinder und digitale Medien – Eine pädagogische Herausforderung!


Autor:
diagnose:funk
Inhalt:
Überblick Nr. 7 dokumentiert, warum eine zu frühe und unregulierte Nutzung des Smartphones und anderer digitaler Medien zu negativen Auswirkungen führen kann. Schwerpunktmäßig werden Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie und Neurobiologie behandelt. Es werden Lösungsmöglichkeiten für Eltern, Erziehende und die Politik aufgezeigt, um Kinder und Jugendliche vor einer Smartphonesucht zu bewahren.
diagnose:funk
9,50 EuroFormat: A4Seitenanzahl: 72 Veröffentlicht am: 01.12.2024 Bestellnr.: 789ISBN-10: 938-3-9820585-3-5Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:funk

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Format: DVDSeitenanzahl: 40 Min. Hauptfilm, 75 Min. Bonustracks Veröffentlicht am: 23.02.2021 Bestellnr.: 954, Preis 17,90 EuroSprache: DeutschHerausgeber: diagnose:funk

Aufwach(s)en im Umgang mit digitalen Medien

Was Eltern und Erzieher wissen sollten: Wie der Gebrauch digitaler Medien die Gehirnentwicklung beeinflusst
Inhalt:
Regie: Klaus Scheidsteger / Drehbuch: Gertraud Teuchert-Noodt, Peter Hensinger, Klaus Scheidsteger / Musik: Markus Stockhausen / Länge: 40 Minuten. Bonustracks: Vortrag Prof. G. Teuchert-Noodt zum Stand der Forschung (30 min) / Video über die Bedeutung des Stirnhirns (15 min) / Vortrag Peter Hensinger zum Forschungsstand WLAN (30 min). Diagnose:funk will Eltern und ErzieherInnen mit diesem Film darin unterstützen, die Entwicklung ihrer Kinder unter dem Einfluss digi­taler Medien bestmöglich zu verstehen. Ihr Kind soll zu einem gesunden, selbstsicheren und intelligenten Menschen he­ranwachsen, um später mit den komplexen Anforderungen des Lebens gut zu­rechtkommen zu können. Wie kann das gelingen, wenn Kinder heutzutage im Alltag unzähligen digitalen Medien ausgesetzt sind, die ihren Bewegungsdrang einschränken und ihre sinnli­chen Erfahrungen verkümmern lassen? Hier müssen Eltern und Erzieher die rich­tigen Entscheidungen treffen. Dieser Film vermittelt Wissen von berufener Seite, der Hirnforschung. Prof. Gertraud Teuchert-Noodt forschte an ihrem Institut über 25 Jahre über das Ler­nen und die Gehirnentwicklung. Ihre Erkenntnisse über die Wirkungen digitaler Medien auf die Gehirnentwicklung werden im Film verständlich dargestellt.
Format: DIN B5Seitenanzahl: 156 Veröffentlicht am: 30.10.2018 Bestellnr.: 111Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:media

Gesund aufwachsen in der digitalen Medienwelt

Orientierungshilfe für Eltern und alle, die Kinder und Jugendliche begleiten.
Autor:
Autorenteam diagnose:media
Inhalt:
Viele Beobachtungen und Studien von Experten zeigen, dass der zu frühe Kontakt von Kindern und Jugendlichen mit den neuen Medien mit erheblichen Risiken für ihre Entwicklung und ihre Gesundheit verbunden ist. Wir wissen heute: Erst wenn das Kind seine biologisch notwendigen Entwicklungsschritte in den verschiedenen Lebensabschnitten gut bewältigt hat, kann es die Fähigkeit zu einem kompetenten und selbstbestimmten Medienumgang entwickeln. Das Buch nimmt die übergeordnete Fragestellung auf, was Kinder bzw. Jugendliche für ihre gesunde Entwicklung in verschiedenen Entwicklungsphasen brauchen. Der pädagogische Standpunkt der Autoren versucht eine Balance aufzuzeigen zwischen den Wünschen der Kinder und Jugendlichen und den Einschränkungen, die als Vorsorgemaßnahmen zur Abwendung von Gefahren erforderlich sind.
diagnose:funk Brennpunkt
September 2023Format: A4Seitenanzahl: 44 Veröffentlicht am: 12.09.2023 Bestellnr.: 251Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:funk

Drahtlose Technologien, nicht-ionisierende elektromagnetische Felder und Kinder: Gesundheitsrisiken erkennen und reduzieren.

Übersetzung des Reviews von Davis et al. (2023)
Autor:
Davis et al.
Inhalt:
diagnose:funk veröffentlicht als Brennpunkt die Übersetzung des Reviews über Mobilfunk und die Gesundheit von Kindern. Sieben renommierte Experten unter Leitung von Prof. Linda Birnbaum, der ehemaligen Direktorin des US-amerikanischen National Toxicology Program (NTP) und des National Institute for Environmental Health (NIEHS), legen mit dieser Studie zum ersten Mal einen umfassenden Überblick über die Forschungsergebnisse zu Auswirkungen von Mobilfunkstrahlung auf Fortpflanzung, Schwangerschaft und Kinder vor. Sie fordern Mediziner auf, die Strahlenbelastung in der Familie im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen von Kindern zu berücksichtigen. Originalstudie: Davis D, Birnbaum L, Ben-Ishai P, Taylor H, Sears M, Butler T, Scarato T. Wireless technologies, non-ionizing electromagnetic fields and children: Identifying and reducing health risks. Curr Probl Pediatr Adolesc Health Care 2023; 53 (2): 101374. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36935315/
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