06.11.2024
Wir informieren: KI ist ein Energiefresser …
Künstliche Intelligenz (KI) ist ein potenzieller Klima-Killer, darüber berichtete kürzlich die Deutsche Presseagentur (dpa). Die Nachricht erschien in überregionalen Zeitungen, in lokalen, in der Börsenwelt.de und im „Stern“. Der Energiehunger der Künstlichen Intelligenz sei unersättlich und der Energieverbrauch von Rechenzentren für KI-Anwendungen und andere Digitalisierungsprojekte würde in Europa bis zum Jahr 2030 ansteigen. Er könne vermutlich nicht allein aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden. Eine Studie von MacKinsey sagt für diesen Zeitraum einen voraussichtlichen Strombedarf von mehr als 150 Terawattstunden bis 2030 voraus, fast eine Verdreifachung des heutigen Stromverbrauchs.
«Das macht rund fünf Prozent des gesamten europäischen Stromverbrauchs aus», sagte Diego Hernandez Diaz, Partner bei McKinsey & Company, der dpa. Bislang seien es nur zwei Prozent. Das könnte den Klimawandel beschleunigen, wenn er nicht durch erneuerbare Energien gedeckt würde. Wenn man dann noch die Nutzung digitaler Technologien wie Laptops und Smartphones dazu nähme, dann würden acht Prozent des weltweiten Energieverbrauchs erreicht. Ein großer Anteil dieses Energieverbrauchs gehe auf das Konto des Trainings von KI-Modellen.
Wenn Texte und Bilder mit modernen KI-Modellen erstellt würden, würde ähnlich wie beim KI-Training viel Strom verbraucht: Das Generieren eines einzigen Bildes basierend auf einer Textanfrage verbrauche nach Berechnungen von Ralf Herbrich, Leiter des Fachgebiets «Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit» am Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam so viel Energie wie eine halbe Handyladung. Das sind ca. 14,4 Wattstunden Wh.
… Düstere Ahnungen
Der Nobelpreis für Physik wurde in diesem Jahr an John J. Hopfield und Geoffrey E. Hinton für ihre bahnbrechenden Entdeckungen und Erfindungen, die maschinelles Lernen mit künstlichen neuronalen Netzen ermöglichen, vergeben. Doch der britische Informatiker und Psychologe Geoffrey E. Hinton, sieht seine eigene Schöpfung sehr kritisch und mahnt: „es sollte uns nicht etwa die Sorge vor einer allzu menschlichen KI umtreiben, sondern eher jene vor einer maschinellen Lernfähigkeit, die uns irgendwann ebenso fremd wie überlegen sein könnte – eben wie das Denken von Außerirdischen.“
(Quelle: https://www.zeit.de/2024/43/nobelpreis-physik-kuenstliche-intelligenz-gefahr-forschung)
Auch über KI aus der Sicht der Hirnforschung wird Prof. Dr. Gertraud Teuchert-Noodt sprechen.
Herzliche Einladung zu unserer Informationsveranstaltung mit Prof. Dr. Gertraud Teuchert-Noodt am Donnerstag, 14. November 2024, Auwiesenschule Neckartenzlingen, Beginn 20 Uhr
Thema: Verbaut die digitale Revolution uns und unseren Kindern die Zukunft?
Über die Erkenntnisse aus der Hirnforschung der letzten 40 Jahre spricht die Neurobiologin Gertraud Teuchert-Noodt. Sie war bis zu ihrer Emeritierung Leiterin des Bereichs Neuroanatomie an der Fakultät für Biologie an der Universität Bielefeld und ist Mitbegründerin vom "Bündnis für humane Bildung – aufwach(s)en in einer digitalen Welt“.
Eintritt frei. Für einen Unkostenbeitrag sind wir dankbar.