Smart Meter: Unsere Antworten auf Ihre Fragen

Uns erreichen viele besorgte Anfragen zu dem Pflichteinbau von Smart Metern. Wir geben Ihnen hier einen komprimierten Überblick und weiterführende Links, auf denen Sie sich informieren können.
Bild: Contador-kilovatio-hora

Laut Bundeswirtschaftsministerium sind Smart Meter für mittelgroße Verbraucher ab einem Jahresstromverbrauch von 6000 kWh Pflicht. Von ihnen müssen die Messstellenbetreiber dem Gesetz zufolge ab sofort, spätestens jedoch bis Ende 2025 mindestens 20 Prozent, bis Ende 2028 mindestens 50 Prozent und bis Ende 2030 mindestens 95 Prozent mit einem Smart Meter ausstatten. Dies gilt auch für Haushalte mit Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von mehr als sieben kWh.

Die Kosten für Einbau und jährlichen Betrieb der Smart Meter sind gesetzlich gedeckelt. Diese richten sich laut Bundesnetzagentur nach dem Stromverbrauch und sind in der Regel nicht viel höher als bei einem analogen Stromzähler. Im Fall eines Einfamilienhauses liegen sie bei maximal 20 Euro jährlich und beinhalten den Einbau, den Betrieb, die Wartung und die Datenübertragung. Für Haushalte mit einem erhöhten Verbrauch (mehr als 10.000 kWh jährlich) oder einer steuerbaren Verbrauchseinrichtung wie Solaranlagen, Wallboxen und Wärmepumpen kann die Gebühr bis zu 50 Euro im Jahr betragen.

Bald ausgedient: Analoge ZählerBild:diagnose:funk

Können Sie ein Smart Meter ablehnen?

Bislang können Haushalte den Einbau eines Smart Meters nicht ablehnen. Der Einbau ist dem Gesetz zufolge in oben genannten Fällen nicht freiwillig. Vermieter oder Hausbesitzer können zumindest einfach und kostenfrei zu einem anderen Messstellenbetreiber wechseln, der unter Umständen dann ein günstigeres Einbau-Angebot macht. Dazu reicht laut Bundesnetzagentur ein Brief an den bisherigen Betreiber aus, der Zählernummer oder Zählpunkt, gewünschten Wechselzeitpunkt sowie Namen und Anschrift des neuen Messstellenbetreibers nennt.

  • Fordern Sie von Ihrem Versorger, dass die Funkzähler und das Gateway / der Sammler so konfiguriert werden, dass sie nur einmal im Monat senden und empfangen. Mehr ist für eine Abrechnung nicht notwendig.

Hinweis:

Die sogenannte moderne Messeinrichtung ist erst einmal unproblematisch. Sie zählt jetzt halt nur digital/elektronisch, anstelle analog/mechanisch. Erst das sogenannte Smart-Meter Gateway (SMG), die zusätzliche Kommunikationsschnittstelle, macht aus beiden ein intelligentes Messsystem, welches alle 15 min. die Verbrauchsdaten abspeichert und i.d.R. mit Funk arbeitet, um 1-mal täglich zu kommunizieren und aktiv von außen gesteuert werden kann (zum Beispiel zur Abschaltung der großen PV-Anlage bei massivem ´Stromüberschuss` in den Leitungen).

Grundsätzlich könnten alle SMGs auch über eine LAN-Kabel angeschlossen werden, die Messstellenbetreiber machen das aber nur dann, wenn sichergestellt werden kann, dass Störungen in der Übertragung bei den benutzten Router weitgehend ausgeschlossen werden können. Dies könnte mit einem eigens nur dafür eingerichtetem Router erfolgen. Zudem können seit kurzem mehrere Messeinrichtungen mit einem einzigen SMG bedient/verbunden werden. Diesen Betreiber müssten Sie sich als Verbraucher aber suchen.

Einen Übersichtsartikel zu den verschiedenen Verbrauchszähler-Systemen finden Sie unter https://www.diagnose-funk.org/1774

Detaillierte Auskünfte erhalten Sie unter

https://www.diagnose-funk.org/vorsorge/private-vorsorge-arbeitsschutz/smart-meter-funkzaehler-fuer-wasser-strom-heizung

Im diagnose:funk Webinar 18 mit vielen Zusatzinformationen, Referenten Dr. Martin Virnich und Dipl.-Ing. Jörn Gutbier: www.diagnose-funk.org/1768

und in einem aktuellen Interview mit Jörn Gutbier: https://www.diagnose-funk.org/aktuelles/artikel-archiv/detail?newsid=2050

Publikation zum Thema

5. Auflage November 2020Format: A5Seitenanzahl: 60 Veröffentlicht am: 01.11.2020 Bestellnr.: 101Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:funk | Titelfoto: Drobot Dean stock.adobe.com

Elektrostress im Alltag

Anregungen zur Minimierung - Was jeder selbst tun kann
Autor:
Dr. G. Oberfeld (Land Salzburg), Dipl.-Ing. J. Gutbier (diagnose:funk)
Inhalt:
Seit September 2018 ist der vollständig überarbeitete Ratgeber "Elektrosmog im Alltag" mit dem veränderten Titel "Elektrostress im Alltag" erhältlich. Die nun vorliegende 5. Auflage wurde von 56 auf 60 Seiten erweitert. Wieder mit dabei ist die Landessanitätsdirektion Salzburg, auf deren „Informationsmappe Elektrosmog“ von 2008 diese Broschüre aufbaut. Mit einfacher Sprache, kurzen Texten, über 150 Bildern, Grafiken und Tabellen sowie einfache Icons für jede Empfehlung wird versucht, das komplexe Thema der Elektromagnetischen Felder (EMF) für Laien verständlich zu erläutern. Hilfestellung zur Selbsthilfe durch Prävention ist das Anliegen der Autoren. Wir danken Dr. Martin Virnich, Dr. Dietrich Moldan, Dirk Herberg und Dipl. Ing. Dietrich Ruoff für ihre Unterstützung bei der Erstellung.
Artikel veröffentlicht:
20.06.2024
Autor:
diagnose:funk
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