Studienlage zu Auswirkungen nicht-ionisierender Strahlung auf das Ohr, Gehirn und auf Menschen mit Epilepsie
"Der Abstand ist dein Freund!" - das ist die allgemein anerkannte Regel zum Schutz vor Strahlung. Doch Airpods bestrahlen direkt und ohne Abstand das Gehirn und auch das Ohr mit nicht-ionisierender Strahlung. Sie wurden zugelassen, ohne dass die verwendeten Frequenzen auf gesundheitliche Auswirkungen getestet wurden. Studien mit anderen Frequenzen weisen negative Effekte nach.
Die Studie von Tahir et al.(2024) "Wirkung von 2,45-GHz-Mikrowellen auf das Innenohr: eine histopathologische Studie zu 2,45-GHz-Strahlung und Hörschnecke" kommt bei Feldstärken unterhalb der Grenzwerte zum Ergebnis, dass selbst bei niedriger Dosis die 2,45-GHz-Strahlung das Innenohr schädigt und Apoptose erzeugt. Diese Studie wird im nächsten ElektrosmogReport (20.05.2024) besprochen.
Bereits 2011 ergab die damals vielbeachtete Studie von Volkow et al., dass Handystrahlung sich auf den Glukosestoffwechsel, der den Appetit beeinflusst, auswirkt. Die Studie fand auch deshalb große Beachtung, weil die Studienleiterin Nora D. Volkow Direktorin des US National Institute on Drug Abuse (NIDA) war und noch ist. Dieses Ergebnis wurde 2022 durch die Studie von Wardzinski et al. an der Universität Lübeck bestätigt.
Eine Schweizer Studie von Foerster et al. (2018) hat einen negativen Einfluss der Strahlung auf die figurale und verbale Gedächtnisleistung festgestellt.
Kinder sind von der Strahlung besonders betroffen, schreiben die Experten Prof. Michael Kundi und Prof. Hans-Peter Hutter von der Medizinischen Universität Wien, weil ihr „in Entwicklung befindlicher Organismus besonders vulnerabel ist“.[i] Als Gründe führen sie an:
- Die Eindringtiefe der Strahlung beim Telefonieren ist größer und daher die Absorption elektromagnetischer Energie in empfindlichen Geweben höher
- Im Schädelknochen befindet sich bei Kindern und Jugendlichen noch rotes Knochenmark, eine Schädigung der Blutstammzellen (hämatopoetische Stammzellen) ist daher nicht ausgeschlossen
- Die Ohrmuschel ist etwa 5 % und die Kopfhaut sowie der Schädelknochen sind etwa 70 % dünner als im Erwachsenenalter, weswegen die Antenne näher am Gehirn liegt als bei Erwachsenen
- Die Ausbildung der Nervenscheiden (Myelinisierung) ist noch nicht abgeschlossen und das Gewebe unterliegt einer starken Entwicklungsdynamik.
Angesichts der umfangreichen Studienlage zu Auswirkungen nicht-ionisierender Strahlung auf das Gehirn kommt es einer Körperverletzung gleich, Kindern Airpods zu geben.
Strahlung kann epileptische Anfälle triggern
Die Studienlage zu Wirkungen auf das Gehirn und auf Epilepsie dokumentiert diagnose:funk im ÜBERBLICK Nr.4. So ist zum Beispiel nachgewiesen, dass elektromagnetische Felder sich auf den Stoffwechsel im Gehirn auswirken und epileptische Anfälle triggern können.
Aus dem Inhalt des ÜBERBLICK für den DURCHBLICK Nr.4:
1. Nicht-ionisierende Strahlung verändert Gehirnströme.
2. Es sind inzwischen dutzende Forschungsergebnisse publiziert, die verschiedene Auswirkungen auf das Gehirn nachweisen.
3. Es sind Studien erschienen, die direkt und indirekt nachweisen, dass ein besonderes Risiko bei Epilepsie besteht, weil die Strahlung Anfälle triggern kann.
4. Auf Grund dieser Studienlage warnt das Bundesamt für Strahlenschutz.
5. Zusammenfassung
>>> Hintergrundinformationen und ÜBERBLICK Nr.4 auf www.diagnose-funk.org/2090
>>> Weitere Studien zu Auswirkungen auf das Gehirn können Sie über die Filterfunktion unserer Datenbank www.EMFData.org abrufen.
_____________________________________________________
[i] Michael Kundi, Hans-Peter Hutter (2019): Die Gefahrenbeurteilung der Exposition von Kindern gegenüber elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Feldern - wie sind die Perspektiven? umwelt · medizin · gesellschaft | 32 | 3/2019