Auswirkungen nicht-ionisierender Strahlung auf Menschen mit Epilepsie

Im ÜBERBLICK Nr.4 dokumentiert diagnose:funk den Stand der Forschung
diagnose:funk wird immer wieder angefragt, ob sich nicht-ionisierende Strahlung, wie sie von Routern und Smartphones ausgesendet wird, im Normalbetrieb, also unterhalb der Grenzwerte, auf Menschen mit Epilepsie negativ auswirken würde. Der Grund der Anfrage ist meist, dass ein Familienmitglied Epileptiker ist und die Familie alles vermeiden will, was Anfälle provoziert. Im ÜBERBLICK Nr.4 geben wir einen Forschungsüberblick.
Bild: diagnose:funk

ÜBERBLICK Nr.4: Auswirkungen nicht-ionisierender Strahlung auf Menschen mit Epilepsie

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>>> Der ÜBERBLICK ist Bestandteil des Kompasses Studienlage: Mobilfunkstrahlung - ein Risiko? Über den aktuellen Stand der Forschung informiert sein.

Ein epileptischer Anfall ist eine Folge plötzlich auftretender, synchroner elektrischer Entladungen von Nervenzellen (Neuronen­gruppen) im Gehirn. Um es vorwegzunehmen: Es ist nachgewiesen, dass elektromagnetische Felder sich negativ auf den Metabolismus, d.h. den Stoffwechsel im Gehirn auswirken und Anfälle triggern könnten. diagnose:funk berät weder medizinisch noch juristisch, aber stellt hier die offiziell dokumentierte Studienlage dar.

INHALT:

1.  Nicht-ionisierende Strahlung verändert Gehirnströme. Das bestätigt ein Bericht an die Schweizer Regierung, in dem es heißt:

„Aus der Forschung liegen unterschiedlich gut abgesicherte Beobachtungen vor, wonach es noch andere biologische Effekte gibt, die nicht auf eine Erwärmung zurückgeführt werden können. Nach wissenschaftlichen Kriterien ausreichend nachgewiesen ist eine Beeinflussung der Hirnströme.“[1]

Bereits diese Kategorisierung „ausreichend nachgewiesen“ erfordert zwingend die Anwendung des Vorsorgeprinzips und damit die Vermeidung der krankmachenden Noxe ....

2.  Es sind inzwischen dutzende Forschungsergebnisse publiziert, die verschiedene Auswirkungen auf das Gehirn nachweisen.

Wir beschränken uns auf Ergebnisse zu der Trägerfrequenz 2450 MHz (= 2,45 GHz) von WLAN und der 10 Hz-Taktung von WLAN. Im Folgenden ist eine Auswahl an Studien zusammengestellt, die in der WHO-Reverenz-Datenbank dokumentiert und für alle Institutionen einsehbar sind. In der Fachzeitschrift ElektrosmogReport sind in fast jeder Ausgabe Studien zu Auswirkungen auf das Gehirn besprochen (Download auf www.EMFData.org) ....

3.  Es sind Studien erschienen, die direkt und indirekt nachweisen, dass ein besonderes Risiko bei Epilepsie besteht, weil die Strahlung Anfälle triggern kann.

Im Folgenden listen wir Studien auf, die im EMF-Portal besprochen wurden, und zitieren die Kurzzusammenfassungen der Ergebnisse. Die Studien, die in der Datenbank www.EMFData.org besprochen werden, sind verlinkt, da die Besprechungen dort umfangreich sind ...

4.  Auf Grund dieser Studienlage warnt das Bundesamt für Strahlenschutz

5.  Zusammenfassung

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[1]  „Zukunftstaugliche Mobilfunknetze. Bericht des Schweizer Bundesrates in Erfüllung der Postulate. Noser (12.3580) und FDP-Liberale Fraktion (14.3149):

2.1.5 Gesundheitliche Wirkungen von Mobilfunkstrahlung

Der einzige für den Menschen schädliche Effekt von hochfrequenter Strahlung, der wissenschaftlich zweifelsfrei nachgewiesen ist, ist die Erwärmung des Körpergewebes infolge der Absorption der Strahlung. Dieser Effekt liegt den Immissionsgrenzwerten der NISV zugrunde. Sind diese eingehalten, dann ist der Mensch vor thermischen Wirkungen geschützt. Aus der Forschung liegen unterschiedlich gut abgesicherte Beobachtungen vor, wonach es noch andere biologische Effekte gibt, die nicht auf eine Erwärmung zurückgeführt werden können. Nach wissenschaftlichen Kriterien ausreichend nachgewiesen ist eine Beeinflussung der Hirnströme. Begrenzte Evidenz besteht für eine Beeinflussung der Durchblutung des Gehirns, für eine Beeinträchtigung der Spermienqualität, für eine Destabilisierung der Erbinformation sowie für Auswirkungen auf die Expression von Genen, den programmierten Zelltod und oxidativen Zellstress. Ob damit Gesundheitsfolgen verbunden sind, ist nicht bekannt, ebenso wenig ob es bezüglich der Intensität und Dauer der Strahlung Schwellenwerte gibt.“

https://www.bakom.admin.ch/dam/bakom/de/dokumente/zukunftstauglichemobilfunknetze.pdf.download.pdf

Vgl. auch: https://www.snf.ch/SiteCollectionDocuments/nfp/nfp57/nfp57_synthese_d.pdf, S.10

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Grafik: diagnose:funk

diagnose:funk - Reihe ÜBERBLICK für den DURCHBLICK

Überblick Nr. 1: Wie wirkt Mobilfunk auf Menschen, Tiere und Pflanzen?

Der Überblick Nr. 1 ist ein Gesamtüberblick über den Stand der Forschung zur nicht-ionisierenden Strahlung des Mobilfunks.

 

Überblick Nr. 2: Ist Mobilfunk krebserregend?

Der Überblick Nr. 2 dokumentiert die Studienlage über das Risiko einer Krebserkrankung durch nicht-ionisierende Strahlung.

Überblick Nr. 3: Zeigt Mobilfunk auch nicht-thermische Wirkungen?

Der Überblick Nr. 3 setzt sich mit einer Hauptbegründung für die Ungefährlichkeit der Mobilfunkstrahlung auseinander: Die Grenzwerte würden vor Gesundheitsrisiken schützen. Es würde keine Beweise für athermische Wirkungen geben.

Überblick Nr. 4:  Auswirkungen nicht-ionisierender Strahlung auf Menschen mit Epilepsie

Der Überblick Nr. 4 befasst sich mit der Studienlage zu den Auswirkungen der Strahlung auf das Gehirn und den Studien, die es zum Zusammenhang von elektromagnetischen Feldern und Epilepsie gibt.

Überblick Nr. 5: Warum Elektrohypersensibilität (EHS) eine biologisch erwartbare Reaktion auf eine schädliche Strahlung ist. Autoren: Peter Hensinger M.A., Bernd I. Budzinski

Der Überblick Nr. 5 nimmt zu der Debatte, ob die Strahlung zur Krankheit Elektrohypersensibilität (EHS) führen kann, Stellung und dokumentiert die medizinischen Erkenntnisse.

Überblick Nr. 6: WLAN zuhause und an Schulen – die Risiken.

Der Überblick Nr. 6 dokumentiert die Studienlage zu WLAN und die Alternativen. Da WLAN eine lizenz- und oft kostenlose Frequenz ist, die deshalb Jugendliche besonders häufig nutzen, hat die Studienlage zu den WLAN-Frequenzen eine besondere Bedeutung.

Die ÜBERBLICKE geben den jeweiligen Stand der Forschung wieder und werden ggf. aktualisiert.

Artikel veröffentlicht:
12.02.2024
Artikel aktualisiert:
14.06.2024
Autor:
diagnose:funk

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