New Hampshire legt Gesetzentwurf zu den gesundheitlichen Gefahren der 5G-Technologie vor

Mindestabstand zu Häusern & Abschaffung von WiFi in Schulen
Capitol von New HampshireFoto: AlexiusHoratius - commons.wikimedia.org

Im Repräsentantenhaus von New Hampshire wurde die Gesetzesvorlage 1487 „An ACT relative to the health effects of 5G technology“ (Ein Gesetz über die gesundheitlichen Auswirkungen der 5G-Technologie) eingebracht, in der gefordert wird, die Öffentlichkeit über die gesundheitlichen Risiken der Funkstrahlung aufzuklären, dafür zu sorgen, dass Mobilfunkmasten und 500 Meter von Häusern und Schulen entfernt sind, und Wi-Fi in Schulen durch andere Verbindungen zu ersetzen.

 

 

Der vom Repräsentantenhaus von New Hampshire eingebrachte Gesetzentwurf 1487 „An ACT relative to the health effects of 5G technology“ hat zum Inhalt:

„Feststellungen. Das Gericht rät dem Staat nachdrücklich, die Einführung von Glasfaserkabelverbindungen, internen drahtgebundenen Verbindungen und optischen Verbindungen für alle kommerziellen und öffentlichen Einrichtungen im ganzen Land voranzutreiben. Das Gericht fordert außerdem Gesundheitseinrichtungen, strahlungsfreie Zonen einzurichten, in denen sich Angestellte und Besucher vor den Auswirkungen der drahtlosen Hochfrequenzstrahlung schützen können.“

New Hampshire House Bill 1487 soll das Ministerium für Umwelt zu folgenden Strahlenschutzmaßnahmen verpflichten:

  • „Aufnahme von Links auf die Website des Ministeriums, die Informationen über Hochfrequenzstrahlung (HF-Strahlung) aus allen Quellen enthalten, einschließlich von 5G-Kleinzellen, die auf öffentlichen Wegen aufgestellt sind. Diese Informationen enthalten auch Hinweise zum richtigen Gebrauch von Mobiltelefonen, um die Exposition gegenüber HF-Strahlung zu minimieren.
  • Öffentliche Bekanntmachungen in Radio, Fernsehen, Printmedien und im Internet, um vor den Gesundheitsrisiken zu warnen, die mit der Strahlenbelastung verbunden sind, einschließlich von Warnungen für Neugeborene, Kinder und schwangere Frauen.
  • Entwicklung von Expositionswarnschildern, die in kommerziellen und öffentlichen Gebäuden angebracht werden können und die die Höhe der HF-Strahlung angeben.
  • Verlangt, dass jeder Mast oder jedes andere Bauwerk im öffentlichen Verkehrsraum, an dem eine 5G-Antenne angebracht ist, mit einem Schild versehen wird, das die von der Antenne ausgehende HF-Strahlung angibt. Diese Kennzeichnung ist in Augenhöhe anzubringen und so aufzudrucken, dass sie aus einer Entfernung von neun Fuß lesbar ist.
  • Verabschiedung von Regeln gemäß RSA 541-A in Bezug auf die Durchführung von Messungen der Signalstärke von HF-Strahlungsfrequenzen in der Umgebung von drahtlosen Einrichtungen, um Signaleigenschaften zu bewerten, die bekanntermaßen für die menschliche Gesundheit schädlich sind. Diese Regeln müssen den gepulsten Charakter der Strahlung mit hoher Datenrate berücksichtigen, die nach einer wachsenden Zahl von Beweisen eine wesentlich größere negative Auswirkung auf die menschliche Gesundheit hat als kontinuierliche Strahlung. Diese Vorschriften müssen es ermöglichen, die aufsummierten Auswirkungen mehrerer Strahlungsquellen zu messen. Solche Regeln müssen Sicherheitsgrenzwerte berücksichtigen, die Bäume, Pflanzen, Vögel, Insekten und Bestäuber vor Schäden durch HF-Strahlung schützen.
  • Veröffentlichung einer ständig aktualisierten Karte der HF-Strahlungsbelastung im gesamten Bundesstaat unter Verwendung der von zertifizierten Hausinspektoren gemäß RSA 310-A:190 übermittelten Daten.
  • Hausinspektoren müssen darin geschult werden, die Intensität der HF-Strahlung bei Inspektionen zu messen. Die Hausinspektoren müssen die Messungen der HF-Strahlung an das Umweltministerium weiterleiten, zur Veröffentlichung auf einer Karte der staatlichen Expositionswerte gemäß RSA 12-K:15, VI.
  • Drahtlose Antennen sollten nicht weniger als 500 Meter von einer Wohnung, einem Geschäft oder einer Schule entfernt sein.

Maßnahmen, um die WLAN-Belastung an Schulen zu reduzieren

  • Die Verwaltung entwickelt einen Plan, der in jedem Schulbezirk umgesetzt werden soll, um innerhalb von 5 Jahren nach Inkrafttreten dieses Abschnitts von drahtlosen Internetverbindungen für Computer, Laptops, Tablets und andere drahtlose Geräte auf Internetverbindungen umzusteigen, die entweder festverdrahtet sind oder optische Verbindungen nutzen.
  • Staatlich anerkannte öffentliche Schulen müssen einen Plan entwickeln, um innerhalb von 5 Jahren nach Inkrafttreten dieses Abschnitts von drahtlosen Internetverbindungen für Computer, Laptops, Tablets und andere drahtlose Geräte auf Internetverbindungen umzustellen, die entweder festverdrahtet sind oder optische Verbindungen nutzen.“

Spektrum: Zweiparteiengesetz

Status: Eingeführt am 11. Dezember 2023

Maßnahme: 2024-01-22 – Öffentliche Anhörung: 30.01.2024 11:00 Uhr Legislative Office Building 302-304

https://legiscan.com/NH/text/HB1487/id/2864614

Quelle: Environmental Health Trust

www.EMFData.org, die Datenbank von diagnose:funk

Zur Studienlage zu 5G

diagnose:funk und die Redaktion des ElektrosmogReport recherchieren die Studienlage. Sie ist auf unserer Datenbank www.EMFData.org und in unserem Kompass Studienlage dokumentiert.

Welche Risiken kommen mit 5G, insbesondere durch die Millimeterwellen in den Frequenzen oberhalb von 20 GHz, auf Mensch und Umwelt zu? Die gesundheitsschädlichen Auswirkungen von GSM, UMTS und LTE sind durch Studien nachgewiesen. 5G wird eingeführt, ohne dass die biologischen Auswirkungen gründlich erforscht sind. Das ist unsere Hauptkritik. Wir gehen davon aus, dass die Auswirkungen bisheriger Frequenzen modifiziert auch bei 5G eintreten.

Der versprochene Bericht zur Technikfolgenabschätzung des Bundestages speziell zu 5G wurde nicht erstellt. Von den versprochenen speziellen Studien, die das Bundesamt für Strahlenschutz in Auftrag gegeben hat, ist keine Rede mehr. Wir haben im November 2023 nach Ergebnissen beim BfS angefragt und bis dato keine  Antwort erhalten.

Auf dem EMF-Portal stehen 23 biologisch-medizinische Studien zu 5G, von denen einige negative Effekte nachweisen (Stand 29.11.2023). Uns ist noch kein Review bekannt, der die aktuelle Gesamtstudienlage bewertet. Ein Review bis 2022 liegt von Hinrikus et al. (2022) für Wirkungen auf das Gehirn vor mit dem Fazit, dass die Studienlage unzureichend ist.

Im ElektrosmogReport wurden bisher folgende Studien ausgewertet:

Zheng et al. (2023) entdeckten Auswirkungen auf die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA-Achse), die unmittelbar an der Regulierung von Stressreaktionen beteiligt ist, bei einer simulierten 5G-Frequenz von 2650 MHz (ElektrosmogReport 4-2023). Jeladze et al. (2022) untersuchten in einer Computersimulation die Auswirkungen hochfrequenter EMF zukünftiger 5G-Technologien auf Honigbienen (ElektrosmogReport 4-2023). Bektas et al. (2023) untersuchten mögliche Auswirkungen nicht-ionisierender Strahlung auf Knochen und Skelettmuskulatur und wird im EMF-Portal auch als 5G-Studie (im 3.5 GHz Band) gelistet (ElektrosmogReport 3-2023).

Weitere 5G-Studien stehen auf: https://www.emf-portal.org/de/article/overview/mobile-communications-5g

Fazit: Die Studienlage zu 5G ist immer noch so dünn, dass seine Einführung nicht erlaubt werden dürfte. Das Bundesamt für Strahlenschutz kündigte 2019 vollmundig an, es werde rasch Studien durchführen. Bisher ist kein einziges Ergebnis publiziert.

Artikel veröffentlicht:
02.02.2024
Autor:
EHT / diagnose:funk
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