Nach dem Kinobesuch von TOTAL TRUST ist man geschockt. Kannte man bisher aus Artikeln die Überwachungspraktiken in China, so zeigt der Film emotional anhand dreier Schicksale, wie der Missbrauch digitaler Technik Biografien zerstört. Der chinesische Staat weiß ich Echtzeit alles und schaltet abweichendes Verhalten mit Gewalt aus. Der Schock müsste zu einer öffentlichen Debatte bei uns in Deutschland führen. Wie kann in den parlamentarischen Demokratien, in denen derzeit mit Hochdruck dieselbe Technik ausgebaut wird, u.a. in den Smart City - Konzepten, ein solcher Missbrauch verhindert werden? Vom Staat müssten Datenschutzregelungen erlassen werden, die z.B. das Anlegen digitaler Profile, v.a. schon von Kindern in Schulclouds, die Zusammenführung der persönlichen Daten aus Facebook, Amazon, von Apps und den Handel damit verbieten. Hier zunächst die Inhaltsangabe des Filmes und dann Überlegungen, welches Risiko die Digitalisierung für uns in Deutschland und Europa darstellt.
Inhalt des Filmes TOTAL TRUST
Wissen ist Macht, und in China weiß der Staat inzwischen mehr über die Bevölkerung, als die Menschen über sich selbst wissen. Die Überwachung hat nie nur ein Gesicht, sondern ist eine feinmaschige Mischung aus Gesichtserkennung, Big-Data-Analyse und einem Punktesystem (Social Score), bei dem man je nach Verhalten Punkte gewinnen oder verlieren kann - ein System, das fast einer dystopischen Parodie würdig wäre, wenn es nicht schon Realität wäre. Inmitten dieses Spinnennetzes der Überwachung führen die Protagonisten einen Kampf um Gerechtigkeit. Chens Ehemann ist ein Anwalt, der als Menschenrechtsaktivist tätig ist und seit 2020 wegen seiner juristischen Arbeit inhaftiert ist. Seitdem wird ihr Leben rund um die Uhr überwacht. Wir treffen auch eine der wenigen unabhängigen Journalistinnen, die den Mut hatte, über die schockierenden Entwicklungen im größten Land der Welt zu berichten. TOTAL TRUST ist der erste große Film, der couragierte Menschen porträtiert, die in Chinas zunehmend überwachter Gesellschaft leben. Eine augenöffnende und zutiefst beunruhigende Geschichte über Technologie, Machtmissbrauch und (Selbst-)Zensur, die durch die Covid-Pandemie noch beschleunigt wurde. (Quelle: Verleih)