Wangen schaltet öffentliches WLAN nachts aus

Ein Initiative der örtlichen Bürgerinitiative: Gesünder leben und schlafen in Wangen / Allgäu
Die Schwäbische Zeitung berichtet über einen Erfolg der Bürgerinitiative (BI) Verantwortungsvoller Mobilfunk in Wangen / Allgäu. Die Maßnahme ist ein Schritt zu Strahlungsminimierungen, wie sie von der Bürgerinitiative vorgeschlagen werden.
Wangen, Foto: Gregor Lengler

Die Stadt schaltet seit Monatsbeginn nachts das öffentliche WLAN ab. Die BI dankt der Stadt und schreibt in einer Mitteilung: „Dabei handelte sich um einen Vorschlag aus dem Mobilfunkvorsorgekonzept, mit dem die Bürgerinitiative das Leben in Wangen strahlungsärmer und damit gesünder gestalten will.“

Bürgerinitiative stützt sich auf Studien

Die Zeitung berichtet: „In Verhandlungen mit OB Michael Lang und dem Baudezernat seien Empfehlungen ausschlaggebend gewesen, dass sich die Verwaltung zu diesem Schritt entschlossen habe. Die BI setzt eigenen Angaben zufolge auf Vorsorge, da zahlreiche Studien belegten, dass WLAN eine Gesundheitsgefahr darstelle. Dies gelte für alle Menschen, insbesondere aber für Kinder, Säuglinge, ältere Menschen und an Elektrohypersensibilität Erkrankte. Auch das Bundesamt für Strahlenschutz rate vorsorglich dazu, das WLAN nachts abzuschalten. Diesem Vorschlag könnten auch Privatleute folgen, weil sich dies am heimischen Router per Zeitschaltung leicht programmierbar sei.“

„Nutzer kann selbst entscheiden“

BI–Sprecherin Annette Rappmann erklärte dazu: „Unsere Bürgerinitiative ist der Ansicht: Wann immer das WLAN ausgeschaltet ist, ist es die bessere Lösung. So kann jeder Nutzer selbst entscheiden, ob er/sie sich der Strahlung seines Smart– oder iPhones aussetzen will oder nicht. Wer das nicht möchte oder gerade kein Internet braucht, wird auch nicht durch WLAN bestrahlt.“

Quelle: https://www.schwaebische.de/regional/allgaeu/wangen/stadt-wangen-schaltet-oeffentliches-wlan-nachts-aus-1501079

>>> Lesen Sie unser aktuelles Interview mit Mitgliedern der Bürgerinitiative über ihre Arbeit: „Unsere Strategie ist die des langen Atems!"

ElektrosmogReport / diagnose:funk

Die Studienlage zu WLAN

Die Studienlage zu WLAN wird von diagnose:funk ständig dokumentiert, ausschließlich mit Studien, die in seriösen Fachzeitschriften publiziert sind. Die Sorgen der Bürgerinitiative sind wissenschaftlich begründet. Im Fachmagazin ElektrosmogReport 1-2023 werden vier neue Studien zu Auswirkungen von WLAN besprochen: Capucci et al. (2022), Zhao et. al. (2022), Olejarova et al. (2022), Zhu et al. (2021). Diese Studien weisen Wirkungen auf das Genom, Immunsystem, die elektrische Gehirnaktivität, Gedächtnis, Lernen und onkogene Wirkungen nach.

Die WLAN-Studien haben insbesondere auch wegen der Auswirkungen auf Verhaltens-, Lern- und Gedächtnisfunktionen eine besondere Relevanz durch die Einführung von WLAN an Schulen. Zumal ständig neue Studien zur WLAN Frequenz 2450 MHz erscheinen, die auf EMFData.org und im ElektrosmogReport rezensiert wurden, u.a.: Almasiova et al. (2021), Andraskova et al. (2022), Ding et al. (2018), Gupta et al. (2018), Hasan et al. (2022), Othman et al. (2021), Karimi et al. (2018), Öszobaci et al. (2019), Said-Salman et al. (2021), Saygin et al. (2016). Diese Studienergebnisse, die die Ergebnisse des Reviews von Wilke (2018) und Naziroglu/Akman (2014) bestätigen, müssten eigentlich ein sofortiges Verbot von WLAN an Schulen, Kitas, Krankenhäusern und Arbeitsstätten zur Folge haben.

Wer mehr zu WLAN wissen will: https://www.diagnose-funk.org/1943, unter Downloads finden Sie einen zusammenfassenden Fachartikel.

Artikel veröffentlicht:
29.03.2023
Autor:
diagnose:funk
Ja, ich möchte etwas spenden!