Verbraucherzentrale Südtirol. Medien-Information Bozen, 12.12.2022
Nun ist es soweit: Südtirol bekommt seine erste funktionierende LiFi-Anlage, italienweit sind mittlerweile einige weiteren Anlagen im Betrieb, etwa an Schulen und Krankenhäusern in Mittelitalien.
Die Berater der Verbraucherzentrale beschäftigen sich seit Längerem mit Erfahrungen aus dem Bereich der Kommunikation über Licht. Auf dem Markt wurde Einiges bereits erprobt, bis nun einsatzfertige Geräte entwickelt wurden. Wir wollten natürlich wissen, was diese taugen, und haben deshalb verschiedene Erfahrungen und Testergebnisse im akademischen Bereich unter die Lupe genommen. Mittlerweile sind international einige Tagungsstätten und Schulen bereits mit dieser Technologie ausgestattet. Auch in Bahn, Bus und Flugzeug sind erste Ergebnisse positiv ausgefallen.
100x schneller als WLAN
Gegenüber anderen Möglichkeiten einer schnurlosen Internet-Vernetzung glänzt LiFi aufgrund der schnelleren Geschwindigkeit (bis 100x schneller als WLAN), sowie in Bezug auf die große Anzahl der gleichzeitig vernetzbaren Endgeräten. Die Kommunikation ist absolut sicher und außerhalb des ausgestrahlten Lichtradius nicht zu empfangen, was wiederum eine Garantie in Sachen Datenschutz bedeutet.
Kein Elektrosmog
Es werden keine elektromagnetischen Felder in dieser Technologie eingesetzt, außer dem Licht: ideale Voraussetzung für sensible Bereiche und für empfindliche Menschen.
Dipl.-Ing. Jörn Gutbier, Vorsitzender der Stuttgarter Verbraucherorganisation Diagnose Funk, hat unsere Initiative begleitet und stellt nun fest, dass es „für die Verbraucherzentrale Südtirol nur logisch ist, als vehementer Streiter für eine gesundheitsverträgliche Kommunikation die LiFi-Technologie vorzustellen. Diese kann endlich die toxische Mikrowellenbefeldung ablösen, insbesondere in den Schulen, wo die unnötige Dauerbestrahlung der Kinder mit gesundheitsschädlichem WLAN damit schnell wieder ein Ende haben könnte, vor allem wenn die Verantwortlichen ihren Job ernst nehmen und die Industrie über Masse auch für günstige Preise sorgt“.
Francesco Paolo Russo, Gründer der Firma ToBe GmbH bei Rom, hat uns mit dem international agierenden Partner Signify die Anlage vermittelt und spricht dabei von einer richtigen Revolution: „LiFi breitet sich stark aus: sowohl im kulturellen Bereich, als auch in Krankenhäusern und in Schulen. Selbst vom Recovery Found PNRR wird diese Technologie unter den wichtigsten Innovationen angeführt und entsprechend gefördert“.
Kommen Sie vorbei zum Testen!
Beim Hauptsitz der Verbraucherzentrale Südtirol in der Bozner Zwölfmalgreiner Straße ist die Anlage im Betrieb genommen worden; aktuell können Geräte wie Laptops und Tablets kabellos im Netzwerk betrieben werden. Wir möchten den Medienvertretern, sowie allen Interessenten eine Möglichkeit zum Selber Testen bieten: bitte um einfache Meldung, damit wir rasch einen Termin dafür ausmachen. Wir freuen uns sehr, Sie bei dieser Premiere begrüßen zu dürfen.
Kontakt und Unterlagen über: infoconsum(at)verbraucherzentrale.it
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VLC (Visible Light Communication): 10 Jahre Geschichte in vier Stationen
Bild oben links: Der baden-württembergische Landtagsabgeordnete Thomas Marwein (Grüne) hat auf Anregung von diagnose:funk im Jahr 2013 Dr. Anagnostis Paraskevopoulos vom HHI-Berlin in den Landtag eingeladen. Er stellte einen VLC-Prototypen vor. Die Übertragung von HD-Filmen begeisterte die Gäste. Daraufhin finanzierte die Landesregierung das erste Pilotprojekt auf der Insel Mainau, in Zusammenarbeit mit der Familie Bernadotte, der Hochschule Konstanz und dem dortigen Netzwerk der Bürgerinitiativen (Bild oben rechts). 2017 finanzierte die Stadt Stuttgart das zweite Pilotprojekt im Hegelgymnasium (Bild unten links), initiiert von der Bürgerinitiative Stuttgart, beantragt von den Fraktionen der GRÜNEN und SÖS/LINKE. 2021 folgte ein Projekt am Berufsschulzentrum Gelnhausen, initiiert von diagnose:funk Mitglied Ekkehart Franzke (Bild unten rechts).