Ob Mobilfunkstrahlung gesundheitsschädlich ist oder nicht, darüber wird nicht nur eine Wissenschaftsdebatte über Ergebnisse der Forschung geführt. Bei dieser Debatte geht es auch und vor allem um Produktvermarktung, in diesem Fall um das Milliardengeschäft einer Schlüsselindustrie.
Grafik: Icon Works, icon-icons.com Im Jahr 2022 gab es vier Medienkampagnen mit der Botschaft: Mobilfunkstrahlung ist für Kinder und Erwachsene kein Gesundheitsrisiko. Diese vier Kampagnen waren:
- 1. Die Abwertung der Ergebnisse der STOA-Studie
- 2. Die Fehlinterpretation der MOBIKids-Studie
- 3. Die Fehlinterpretation der UK Million Women-Studie
- 4. Die Desinformation der Ärzteschaft durch den 5G-Artikel des ICNIRP-Vertreters Prof. M. Röösli
Zu diesen Desinformationskampagnen hat diagnose:funk auf der Homepage immer aktuell Stellung bezogen. Sie sind ein Lehrbeispiel für Industrietaktiken. Deshalb hat diagnose:funk dazu den Brennpunkt „Die Auseinandersetzung um die Deutungshoheit zu Risiken der Mobilfunkstrahlung“ als Anschauungsmaterial verfasst. Er dokumentiert, wie Forschungsergebnisse zu den Risiken der Mobilfunkstrahlung manipuliert und zur Desinformation der Bevölkerung instrumentalisiert werden.
Die Referenten gehen auf die Studienlage, die Fehlinterpretationen und die dahinterstehenden Industrietaktiken ein.
>>> Die Präsentationsfolien des Vortrages stehen in der rechten Download-Spalte
Referenten:
- Dr. Klaus Scheler, Physikdozent i.R. an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg
- Peter Hensinger, M.A., im Vorstand von diagnose:funk zuständig für den Bereich Wissenschaft
Fotos: diagnose:funk Weitere Infos zum Thema
Zur inhaltlichen Vertiefung empfehlen wir Ihnen folgende Beiträge auf unserer Webseite:
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diagnose:funk Brennpunkt: Die Auseinandersetzung um die Deutungshoheit zu Risiken der Mobilfunkstrahlung. Über Kampagnen eines Kartells von Industrie, Bundesamt für Strahlenschutz und ICNIRP.
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Auf einen Blick: EU-Dokumente fordern Umsteuern in der Strahlenschutzpolitik: STOA-Studie, EWSA-Stellungnahme, EU-Briefing u.a.diagnose:funk dokumentiert die EU-Dokumente und analysiert die politische Kontroverse über ihre Bedeutung
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Mobilfunkstrahlung - ein Risiko? Über den aktuellen Stand der Forschung informiert sein. Ein Kompass durch eine scheinbar verwirrende Debatte.
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Antworten auf Mobilfunk-Killerphrasen. diagnose:funk analysiert Industrieargumente Halbwahrheiten und Behauptungen: in der Mobilfunk-Debatte wird man immer wieder mit den gleichen Textbausteinen konfrontiert.
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Video (nachfolgend eingebettet): "War Gaming für den Profit"
Im Webinar wurden folgende Dokumente erwähnt:
Publikation zum Thema
diagnose:funkFormat: A4Seitenanzahl: 16 Veröffentlicht am: 12.01.2023 Bestellnr.: 250Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:funk
Die Auseinandersetzung um die Deutungshoheit zu Risiken der Mobilfunkstrahlung
Über Kampagnen eines Kartells von Industrie, Bundesamt für Strahlenschutz und ICNIRP
Autor:
diagnose:funk
Inhalt:
Ob Mobilfunkstrahlung gesundheitsschädlich ist oder nicht, darüber wird nicht nur eine Wissenschaftsdebatte über Ergebnisse der Forschung geführt. Bei dieser Debatte geht es auch und vor allem um Produktvermarktung, in diesem Fall um das Milliardengeschäft einer Schlüsselindustrie. Dieser brennpunkt dokumentiert die Auseinandersetzung. Im Jahr 2022 gab es vier Entwarnungskampagnen, basierend auf vier Studien mit der Botschaft: Mobilfunkstrahlung ist unbedenklich für die Gesundheit, ein Krebsrisiko besteht nicht. Das beweise die MOBI-Kids-Studie, die bisher weltweit größte Studie zu Hirntumoren und Kinder. Mit der UK-Million Women Studie liege auch der Beweis für Erwachsene vor. In einem von ICNIRP-Mitglied Prof. M. Röösli verfassten Artikel zu 5G in der Zeitschrift Aktuelle Kardiologie bekamen gezielt Mediziner diese Botschaft übermittelt. Abgeordneten des deutschen Bundestages wird vom deutschen Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und dem Umweltministerium mitgeteilt, die STOA-Studie, die Schädigungen zu Krebs und Fertilität auswertet, sei unwissenschaftlich.
Diagnose:funk nahm zu allen diesen Meldungen Stellung.
Januar 2022Format: A4Seitenanzahl: 12 Veröffentlicht am: 18.01.2022 Bestellnr.: 247Sprache: deutschHerausgeber: diagnose:funk
Wie die Telekommunikationsindustrie die Politik im Griff hat
Autor:
diagnose:funk
Inhalt:
diagnose:funk legt in diesem Brennpunkt eine Recherche zur Lobbyarbeit der Mobilfunkindustrie und BITKOM-Branche zur Digitalisierung vor, basierend auf der Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE „Beziehungen von Telekommunikationsunternehmen zur Bundesregierung“ (Bundestagsdrucksache 18/9620, 13.09.2016). Sechs Grafiken verbildlichen die Verflechtungen. Politisch eingeordnet wird diese Analyse auf Grund eigener Erfahrungen mit Besuchen bei Bundestagsabgeordneten und dem neuen Buch „Lobbyland. Wie die Wirtschaft unsere Demokratie kauft“ (2021) des ehemaligen Dortmunder SPD-Abgeordneten Marco Bülow über seine 18-jährigen Erfahrungen im Bundestag und weiteren Literaturrecherchen.