Die BioInitiative-Reports dokumentieren seit 2012 die Studienlage zu nicht-ionisierender Strahlung, also auch zu Mobilfunkstrahlung. Sie werden von 29 Autoren erstellt, die führende Wissenschaftler auf dem Gebiet der Strahlung sind, unter ihnen drei ehemalige Präsidenten der Bioelectromagnetics Society, fünf sind Vollmitglieder. Zur Gesamtstudienlage stellen wir Ihnen das aktuelle diagnose:funk-Impulsreferat zum Download zur Verfügung.
Auswertung Henry Lay Summaries 2022Grafik: bioinitiative.org / Montage: diagnose:funk Grafische Darstellung der Research Summaries 2022, mit Klick vergrößern
Henry Lai, ein Pionier der Forschung, erstellt die jährliche quantitative Übersicht über die Forschungslage. Henry Lai’s Research Summaries dokumentieren für 2022 in Abstracts fast lückenlos alle Studien.[1] Eine deutliche Mehrheit der Studien berichtet über biologische Wirkungen im Gegensatz zu "keine Wirkung". Der Trend setzt sich fort, dass die große Mehrheit der Studien über biologische Wirkungen von Expositionen niedriger Intensität sowohl bei ELF-EMF/Statikfeldern als für den Hochfrequenzbereich der Mobilfunkstrahlung berichtet.
„Hier die neuen Ergebnisse für 2022:
- Studien zu genetischen Auswirkungen durch Hochfrequenzstrahlung:
Von 423 Studien zeigen 291 Studien (68%) biologische Effekte
- Studien zu genetischen Auswirkungen durch extrem niederfrequente elektrische und magnetische Felder:
Von 307 Studien zeigen 257 Studien (84%) biologische Effekte
- Studien zu neurologischen Auswirkungen durch Hochfrequenzstrahlung
Von 391 Studien zeigen 291 Studien (74%) biologische Effekte
- Studien zu neurologischen Auswirkungen durch extrem niederfrequente elektrische und magnetische Felder:
Von 311 Studien zeigen 283 Studien (91%) biologische Effekte
- Studien zu freien Radikalen (oxidativen Schäden) durch Hochfrequenzstrahlung:
Von 288 Studien zeigen 263 Studien (91%) biologische Effekte
- Studien zu freien Radikalen (oxidativen Schäden) durch extrem niederfrequente elektrische und magnetische Felder:
Von 298 Studien zeigen 270 Studien (90%) biologische Effekte.“[2]
Telefónica-Chef Markus HaasFoto: Telefónica / Flickr.com Ist Mobilfunkstrahlung wirklich ein Gesundheitsrisiko?
Auch die Mobilfunk-Lobby äußert sich in der heftigen Debatte über Risiken der Mobilfunkstrahlung, der Smartphones und der Sendemasten. Telefónica-Chef Markus Haas (s. Bild) erklärte in einem >>> Interview im Tagesspiegel:
- „Uns beunruhigt diese Diskussion sehr, weil sie faktenfrei ist. Es gibt keinerlei wissenschaftlich fundierte Studien, die auch nur irgendeine Gesundheitsgefährdung sehen."
Diese Behauptung des Mobilfunk-Lobbyisten Haas steht im krassen Widerspruch zu den oben dargestellten aktuellen wissenschaftlichen Forschungsergebnissen der Bioinitiative. Sie wirkt wie eine interessengetriebene Aussage.
Die folgende Meinung über den Forschungsstand zu Mobilfunkstrahlung und Gesundheit wird von Behörden sinngemäß so verbreitet:
- Es gibt keine Erkenntnisse, dass es unterhalb der Wärmeschwelle gesundheitsschädliche Auswirkungen durch Mobilfunkstrahlung gibt.
- Alle Studien, die unterhalb der Grenzwerte Effekte nachgewiesen haben, sind Einzelfälle, konnten nicht reproduziert werden und erfüllen nicht wissenschaftliche Kriterien.
- Die nicht-ionisierende Strahlung hat grundsätzlich nicht die Energie, Zellen zu schädigen.
- Die Grenzwerte schützen alle Personengruppen vor Gesundheitsschäden.
Alle vier Behauptungen sind falsch.
Neuer diagnose:funk Impulsvortrag zum Stand der Forschung
Es liegen inzwischen klare Erkenntnisse über das Schädigungspotential von Mobilfunkstrahlung vor, nachgewiesen durch Studien auf höchstem wissenschaftlichen Niveau.diagnose:funk hat sie in einem Impulsvortrag zusammengefasst.
>>> Der ganze Impulsvortrag zum Download
Neben der hier vorgestellten Auswertung der Bioinitiative bietet die STOA-Studie, herausgegeben vom Technikfolgenausschuss des EU-Parlaments, einen sehr umfangreichen Überblick über die wissenschaftliche Erkenntnislage.
Quellen:
[1] https://bioinitiative.org/research-summaries/
[2] https://bioinitiative.org/