Im ElektrosmogReport 2022-1, 28.Jhg., werden 8 medizinisch-biologische Studien, 2 Reviews und 2 Grundsatzartikel besprochen. Studien zu drei Schädigungsbereichen dokumentiert diese Ausgabe: Auswirkungen auf das Gehirn u.a. mit der Folge von Nahrungs- und Verhaltensstörungen, auf die Fertilität, und die Entstehung von oxidativem Zellstress. In den Studien wurden u.a. Auswirkungen von WLAN-, LTE- und 5G-Strahlung untersucht.
Einen Gesamtüberblick über die Studienlage gibt unsere Zusammenstellung von 112 Reviews und unsere Datenbank www.emfdata.org. Die Datenbank enthält jetzt 496 Studien, davon sind 310 ausgewertet.
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Inhalt des ElektrosmogReport 2022-1
(>> Klick auf blaue Zeilen führt zum ElektrosmogReport und der Studienbesprechung auf der Datenbank EMF-Data)
Studien zur Einwirkung auf das Gehirn
Die Studie von Wardzinski et al. (2022) weist nach, dass Handystrahlung den Energiegehalt in Gehirnzellen beeinflusst, dadurch den Appetit und die Nahrungsaufnahme steigert und zur Fettleibigkeit beiträgt. Das ist das Ergebnis der Studie einer Forschungsgruppe aus Lübeck und Leipzig, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wurde.
Hasan et al. (2022) untersuchten die LTE-Frequenz von 2400 MHz. Die Langzeitbestrahlung von männlichen Mäusen mit 2400-MHz-Strahlung von Mobiltelefonen veränderte die Struktur der Hippocampuszellen mit der Folge von Ängstlichkeit und verminderter Leistungsfähigkeit.
Yang et al. (2022) untersuchten die 5G-Frequenz von 3500 MHz. Ergebnis: 3500-MHz-Hochfrequenz-Bestrahlung führt zu oxidativen Stress und kann Veränderungen der Gewebestruktur im auditorischen Kortex von Meerschweinchen hervorrufen.
Li et al. (2021) konnten eine Störung des Neuritenwachstums neuronaler Zellen als Konsequenz von 1800-MHz-Hochfrequenzbefeldung demonstrieren. Laut den Autoren könne aufgrund der entwicklungsbedingten Anfälligkeit von Kindern und Jugendlichen die Hochfrequenzbelastung die programmierte neuronale Entwicklung stören und damit abnormales Verhalten und Krankheiten verursachen. Der Einfluss von Hochfrequenz auf das sich entwickelnde Gehirn erfordere daher größte Aufmerksamkeit.
Der Review von Hinrikus et al. (2021) analysiert die Ergebnisse von veröffentlichten HF-EMF-Studien am Menschen für die Jahre 2007-2021, insbesondere bezüglich des EEG und anderen Messmethoden der Gehirnaktivität oder medizinischen bildgebenden Verfahren (z.B. PET) und zieht daraus Schlussfolgerungen für mögliche Ursachen für unspezifische Symptome, die auch bei elektrohypersensiblen Menschen auftreten.
Studien zur Fertilität
Bei der Bestrahlung durch WLAN während der Schwangerschaft attestierten Andrašková et al.(2022) eine schädliche Wirkung der 2,45-GHz-Strahlung auf die Entwicklung von Hoden bei den Nachkommen, wenn weibliche Ratten während der Trächtigkeit der Strahlung ausgesetzt sind. Holovská et al. (2021) stellten negative Wirkungen auf die Leber der Embryos fest, ebenfalls durch der WLAN-Frequenz. Der Review von Yadav et al. (2021) sieht einen Einfluss auf die männliche Fertilität durch die Gesamtstudienlage bestätigt.
Oxidativer Zellstress
Die Studien von Yadav et al. (2021) (Review), Yang et al. (2022), Xie et al. (2021), sehen als Ursache (Wirkmechanismus) von Zellschädigungen die Bildung von ROS (Reactive Oxygen Species , Freie Radikale) durch die Strahlung, was zu Oxidativem Zellstress, einer Grundlage entzündlicher Prozesse, führt (Studien s.o.). Die Forschungsarbeit von Xie et al. ergab, dass bei Feldstärken weit unterhalb der Grenzwerte durch ROS der Stoffwechsel in den Mitochondrien beeinflusst wird.
Die Studie von Gao et al. (2021) weist nach, dass Termiten das Erdmagnetfeld zur Orientierung bei Licht und Dunkelheit nutzen. Die Ergebnisse belegen ein neuartiges Magnetorezeptionsmodell, das auf der gemeinsamen Wirkung von Radikalpaaren, Magnetitpartikel und olfaktorischem Co-Rezeptor beruht.
Zwei Grundsatzartikel werden im ElektrosmogReport vorgestellt. Bartosova et al. (2021) diskutieren notwendige Standards bei der Durchführung von Versuchen. Hoch interessant ist die Theorie von McFadden (2021). Seine Theorie des bewussten elektromagnetischen Informationsfeldes („conscious electromagnetic information field“, CEMI field) geht davon aus, dass der Sitz des Bewusstseins das elektromagnetische (EM) Feld des Gehirns ist, das die Informationen von Billionen feuernder Neuronen integriert.