WBGU fordert öffentliche Debatte der Folgen der Digitalisierung
Wie unsere Analyse zeigt, hat der Widerstand gegen 5G eine hohe Relevanz für die Politik. Die Systemverteidiger der Harmlosigkeit der Mobilfunkstrahlung stehen argumentativ mit dem Rücken an der Wand.[32] Das ist eine Chance für die Bürgerbewegung. Ihre Themen kommen auf den Tisch. Bleiben die Bürgerinitiativen sachlich, wird es die Politik mit ihrer diffamierenden Rhetorik gegen die Mobilfunkkritiker schwer haben. Denn die Fakten über die Risiken lassen sich nicht dauerhaft als Mythen in eine Verschwörungsecke stellen. Unsere Kritik, dass Staat, Industrie, große Teile der Presse und der Wissenschaft beim 5G-Ausbau eine Symbiose eingehen und die Regierung sich als Durchführungsorgan von Industrieinteressen versteht, wird angesichts der politischen Praxis schwer als Verschwörungstheorie abgetan werden können. Was wir in der Mobilfunkpolitik erleben ist ein Paradebeispiel der Analyse des Soziologen Ulrich Beck in seinem Buch Weltrisikogesellschaft (2007), in dem er analysiert, wie die „Gefahren, die im Legitimationszirkel von Verwaltung, Politik, Recht und Management normalisiert werden ... ins unkontrollierbar Globale wachsen ... Die zweckrationale Bürokratie verwandelt Alltäterschaft in Freispruch“ (S.172). Beck beschreibt die Mechanismen der organisierten Verantwortungslosigkeit, wie wir sie aktuell beim 5G-Ausbau erleben:
- „Die herrschenden Definitionsverhältnisse weisen den Technik- und Naturwissenschaften eine Monopolstellung zu: Sie (und zwar der Mainstream, nicht Gegenexperten und Alternativwissenschaftler) entscheiden ohne Beteiligung der Öffentlichkeit, was angesichts drohender Unsicherheiten und Gefahren tolerierbar ist und was nicht (...) Man hat es nicht mehr mit der Abfolge: erst Labor, dann Anwendung zu tun. Stattdessen kommt die Überprüfung nach der Umsetzung, die Herstellung vor der Forschung. Das Dilemma, in das die Großgefahren die wissenschaftliche Logik gestürzt haben, gilt durchgängig: Die Wissenschaft schwebt blind über der Grenze der Gefahren“ (S.73ff). Deshalb plädiert Ulrich Beck in Berufung auf den englischen Staatstheoretiker Thomas Hobbes „für ein individuelles Widerstandsrecht der Bürger. Wenn der Staat lebensgefährdende Verhältnisse erzeugt oder duldet, dann, so Hobbes, „steht es dem Bürger frei, das zu verweigern“ (...) Denn Gefahren werden industriell erzeugt, ökonomisch externalisiert, juristisch individualisiert, naturwissenschaftlich legitimiert und politisch verharmlost“ (S.177).
Beck stellt in seinem Buch fest, dass nur noch der Bürger, der nicht im Interessengeflecht von Wirtschaft und Staat gefangen ist, ein Interesse an der Wahrheit hat. Beteuerungen von der Notwendigkeit demokratischer Bürgerbeteiligungen werden zur hohlen Phrase, wenn sie Wirtschaftsinteressen stören.
Bereits 1994 warnte das ECOLOG-Institut im Standardwerk "Risiko Elektrosmog?":
- „Die ganze Erde wird mehr und mehr ein Großlabor, in dem wir je nach Einstellung und Profession gespannt oder erschreckt beobachten, welche globalen Folgen der massenhafte Einsatz von Chemikalien, elektromagnetischen Feldern, genmanipulierten Organismen hat – nur dass wir dieses Labor nicht wieder so einfach aufräumen können, wenn wir merken, dass das Experiment missglückt ist“(S.319).
Das kann man nicht weiter zulassen, denn die Summe der anthropogen erzeugten Umweltschädigungen gefährdet um des Profites Willen letztlich die Existenz der Gattung Mensch.
Die Verhinderung der Diskussion über diese Folgen der Digitalisierung ist kein Zeichen von Stärke. Kommunen sind dem Bürgerwohl verpflichtet. Warum eigentlich sollten Kommunen ihre angebliche Rechtlosigkeit bei der Mobilfunkplanung akzeptieren und sich so zu Erfüllungsgehilfen der Mobilfunkindustrie und ihrer Geschäftsmodelle machen lassen und dies alles auch noch als alternativlos hinnehmen? Es gibt Alternativen, diagnose:funk hat sie formuliert.
Digitalisierung: Was tun - was lassen?
Im gesamten Politikbetrieb wird der Appell des Sekretariats des WBGU (Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen), die Risiken der Digitalisierung zur öffentlichen Debatte zu machen, ignoriert:
- „Die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft orientiert sich bislang kaum an Nachhaltigkeitszielen. Daran ändert auch der allgegenwärtige Verweis auf die verlockende smarte Zukunft nichts: Von Smart Cities, Smart Agriculture, Smart Grids bis hin zu Smart Homes reichen die Versprechen, dass Digitalisierung per se Nachhaltigkeit befördert und das Leben einfacher macht – vorausgesetzt wird natürlich ein entsprechend ausgestatteter Smart Citizen. Doch bislang wirkt der digitale Wandel eher als Brandbeschleuniger für nicht-nachhaltige Entwicklungen – und das ist ganz und gar nicht smart.“[33]
Wer die Risiken nicht diskutiert, kann sie nicht ausschließen, im Gegenteil. Er akzeptiert sie und gibt der Industrie freie Hand, unser Land zum Marktplatz für solche digitalen Produkte und Anwendungen zu machen, die unsere Umwelt zerstören und die Klimakatastrophe beschleunigen. Erst eine umfassende Technikfolgenabschätzung gibt uns das Wissen, was wir mit der Digitalisierung tun, aber vor allem auch, was wir unterlassen müssen: Wir dürfen die Bevölkerung nicht mit noch mehr Mobilfunkstrahlung belasten!
Fazit: Die Bürger müssen aktiv werden!
Der 5G-Ausbau hat begonnen, die hohen Frequenzen ab 26 GHz sollen aber erst ab 2022 zum Einsatz kommen. Die Bürgerinitiativen müssen jetzt die Chance ergreifen, mit Infoständen, Plakaten, Veranstaltungen, Einwohnerversammlungen und Leserbriefen die Bevölkerung aufzuklären. Die Initiativen vor Ort müssen außerdem regelmäßige und solide Pressearbeit leisten, um die Forderungen an die Lokalpolitik auch in die Lokalzeitung zu bekommen. Medien sind immer dankbar für interessante aktuelle Aktivitäten und Aktionen von gut informierten Bürgern. Wer die Masche der Risikokommunikatoren durchschaut, kann auch Veranstaltungen der Behörden dafür gut nutzen. diagnose:funk stellt für die Öffentlichkeitsarbeit wissenschaftlich fundierte Informationen bereit. Sorgen wir dafür, dass unsere Argumente für einen anderen Umgang mit der Risikotechnologie Mobilfunk auf allen Staatsebenen Gehör finden – kommunal, auf Kreisebene, regional, im Land und im Bund. Sorgen wir dafür, dass sich etwas ändert in Sachen Mobilfunkstrahlung!
Die Autoren: Dipl. Ing. Jörn Gutbier ist Vorsitzender von diagnose:funk und Fraktionsvorsitzender der Stadtratsfraktion der GRÜNEN in Herrenberg. Peter Hensinger, M.A. ist zweiter Vorsitzender von diagnose:funk, leitet dort den Bereich Wissenschaft. Er hat seine Magisterarbeit über „Kommunikative Kompetenz“ verfasst.
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Akteptanz-Manager - Spezialgebiet bürgernahe Risikoentsorgung
Die professionellen Risikokommunikatoren, die man „mieten“ kann, empfehlen der Politik in der Regel drei Strategien: (i) zu Beginn einer Protestbewegung mit Hilfe der Presse den Widerstand kleinschreiben, (ii) wenn er wächst, die Mitmachfalle aufstellen, d.h. den Bürgerdialog mit informeller Beteiligung anbieten, den Widerstand in dieser Spielwiese einbinden und zahnlos machen. Dafür bezahlt man Risikokommunikatoren wie die Professoren Renn (1), Wiedemann, Frey und deren Institute, auch die Bertelsmann-Stiftung (2) ist dafür breit aufgestellt, (iii) gelingt dies nicht, ist ein aggressives Vorgehen angesagt.
Gegen den Widerstand gegen Stuttgart 21 wurde das beispielhaft praktiziert: Deutsche Bahn und Regierung ritten das Fortschrittsnarrativ der Alternativlosigkeit: Ohne Stuttgart 21 koppelt sich die Region vom Wohlstand ab. Jahrelang war die Stuttgarter Presse eine Propagandapresse für S21, der Widerstand wuchs trotzdem. Als seine Eindämmung nicht gelang, wurde von CDU-Mappus der ‚Schwarze Donnerstag‘ inszeniert, um den Protest gewaltsam niederzuschlagen (Wasserwerfer, Polizeigewalt, 400 verletzte Demonstranten). Der Protest nahm zu. Dann kam die inszenierte Geißler-Schlichtung, ein Schritt, um den Protest einzufangen. Eine Volksabstimmung, die auf Lügen basierte, brach dann den breiten Massenwiderstand vollends. Heute schreiben selbst die Stuttgarter Zeitungen, dass die Kritiker in nahezu allen Punkten recht hatten. Doch das Projekt wird trotz seiner stadtzerstörenden Unsinnigkeit, dem Kapazitätsrückbau zu einem Engpass und der Kostenexplosion weiter gebaut. Banken, Baufirmen, Immoblienhaie und die Bahn scheffeln damit Milliardenprofite, die der Steuerzahler bezahlt.
Bei der 5G-Auseinandersetzung scheint man neben der jetzt angestoßenen zweiten Stufe der Beteiligung, gleich der dritten Stufe, nämlich der Verächtlichmachung der Kritiker einen hohen Stellenwert einzuräumen. Wo dies nicht gelingt, gilt das Primat der Diskurs-Verhinderung.
Lesetipps:
Thomas Wagner: Die Mitmachfalle: Bürgerbeteiligung als Herrschaftsinstrument, 2013
Arno Luik: Schaden in der Oberleitung: Das geplante Desaster der Deutschen Bahn, 2019
(1) Prof. Ortwin Renn ist Geschäftsführer von "Dialogik", https://www.dialogik-expert.de/de/team
(2) Bertelsmann-Stiftung: Christopher Gohl (2010): Organisierte Dialoge als Strategie. Bertelsmann-Stiftung: Friedbert W. Rüb, Karen Alnor und Florian Spohr (2009): Die Kunst des Reformierens. Konzeptionelle Überlegungen zu einer erfolgreichen Regierungsstrategie.
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Quellen
[1] - Bitkom präsentiert Studie zur Akzeptanz von Mobilfunkmasten, 20.04.2020; https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Studie-zur-Akzeptanz-von-Mobilfunkmasten- 48% gegen Mobilfunkmasten - Unternehmerverband Bitkom alarmiert; https://www.diagnose-funk.org/1554; Artikel vom 22.04.2020
[2] - BMVI (2020): Kommunikationsinitiative der Bundesregierung zum Mobilfunkausbau und zu 5G, https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/DG/kommunikationsinitiative-mobilfunkausbau.html
- Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz: „Was denkt Deutschland über Strahlung? Umfrage 2019; https://doris.bfs.de/jspui/bitstream/urn:nbn:de:0221-2019110720000/3/BfS_2019_3619S72204a.pdf
- Lichtblick 2020: Proteste zeigen Wirkung / Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz erklärt den denkenden Bürger zum Problem; https://www.diagnose-funk.org/1504; Artikel vom 02.01.2020
[3] https://www.lausebande.de/jobangebote/jobs.html?view=detail&id=4115
[4] - Neues Kompetenzzentrum Mobilfunk des Umweltministeriums in Cottbus - Sprachrohr der Industrie oder Schritt zum Strahlenschutz? https://www.diagnose-funk.org/1519; Artikel vom 06.02.2020
- Mobilfunkgipfel einigt sich auf beschleunigte Durchsetzung von LTE- und 5G-Sendeanlagen. Kampfansage an die kommunale Selbstverwaltung und Bürgerinitiativen;https://www.diagnose-funk.org/1580; Artikel vom 19.06.2020
[5] NTP- und Ramazzini-Studie: https://www.diagnose-funk.org/1431, Artikel vom 20.07.2019
AUVA-Studie: https://www.diagnose-funk.org/1115; Artikel vom 06.08.2016
[6] Aktuelle Zusammenfassungen zur Studienlage:
- Gesammelte Fachartikel zum Forschungsstand zu 5G / Mobilfunk, WLAN u.a.; https://www.diagnose-funk.org/1399; Artikel vom 21.04.2019
- Wann gibt es in Deutschland wieder einen Strahlenschutz? diagnose:funk schreibt dem Bundesamt für Strahlenschutz. Offener Brief mit Handlungsoptionen an die Präsidentin des Bundesamtes für Strahlenschutz, Dr. Inge Paulini; https://www.diagnose-funk.org/1566; Artikel vom 24.05.2020
- EU-Briefing: „Studien deuten darauf hin, dass 5G die Gesundheit von Menschen, Pflanzen, Tieren, Insekten und Mikroben beeinträchtigen könnte!“; https://www.diagnose-funk.org/1530; Artikel vom 10.03.2020
[7] - 244 Wissenschaftler warnen vor Elektrosmog Internationaler Appell an UN und WHO, https://www.diagnose-funk.org/aktuelles/artikel-archiv/detail?newsid=497; Artikel vom 13.05.2015
- Schweizer Umweltärzte-Magazin Oekoskop: Vorsorge bei der Mobilfunkstrahlung, https://www.diagnose-funk.org/1585, Artikel vom 29.06.2020
- Frankreich: Grenoble verbietet 5G-Ausbau. Telefongesellschaften klagen gegen die Stadt https://www.diagnose-funk.org/1600, Artikel vom 02.08.2020; ständige Berichterstattung zu Kommunen, die 5G-Stopp beschließen auf unserer Homepage
[8] diagnose:funk Brennpunkt: Der Kausalitäts-Betrug, eine Auseinandersetzung mit den Verstößen gegen das Vorsorgeprinzip durch das Bundesamt für Strahlenschutz,. https://www.diagnose-funk.org/publikationen/1539, Artikel vom 07.04.2020
[9] Zur ICNIRP sind aktuell erschienen:
- Hardell/Carlberg (2020): Health risks from radiofrequency radiation, including 5G, should be assessed by experts with no conflicts of interest, ONCOLOGY LETTERS 20: 15, 2020
- Buchner/Rivasi (2020): The International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection: Conflicts of interest, corporate capture and the push for 5G
Beide Untersuchungen erscheinen im Herbst 2020 in deutscher Übersetzung bei diagnose:funk.
- Europa ignoriert mögliches Krebsrisiko von 5G. Tagespiegel recherchiert zu 5G / Mobilfunkstudienlage, https://www.diagnose-funk.org/1335, Artikel vom 14.01.2019
[10] - Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz: „Was denkt Deutschland über Strahlung? Umfrage 2019; https://doris.bfs.de/jspui/bitstream/urn:nbn:de:0221-2019110720000/3/BfS_2019_3619S72204a.pdf
- Lichtblick 2020: Proteste zeigen Wirkung / Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz erklärt den denkenden Bürger zum Problem; https://www.diagnose-funk.org/1504; Artikel vom 02.01.2020
[11] Der Brief ist abrufbar unter: https://www.diagnose-funk.org/1555
[12] Informationsstelle Militarisierung: Das Militär als Triebkraft des 5G-Ausbaus „Wer nicht digitalisiert, verliert.“ https://www.diagnose-funk.org/1596; Artikel vom 27.07.2020
[13] Digitalisierung: Brandbeschleuniger gegenwärtiger Krisen. Bundesumweltministerium reagiert auf WBGU-Gutachten. https://www.diagnose-funk.org/1416, Artikel vom 31.05.2019
[14] Rebecca Piron: „Informationsoffensive soll 5G-Proteste auflösen“, die:gemeinde, 13. Juli 2020: „Im Mai 2019 haben Unbekannte in Ravensburg eine Mobilfunkanlage angezündet. Wenige Tage zuvor ereignete sich das gleiche auf dem Bauhof-Betriebsgelände in Oberteuringen. Auch im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie war es zu Protesten der 5G-Gegner gekommen. Aus Großbritannien schwappte die Verschwörungserzählung herüber, 5G-Masten könnten die Verbreitung des Virus unterstützen. In Großbritannien wurden in der Folge dutzende Mobilfunkmasten angezündet.“
https://www.diegemeinde.de/informationsoffensive-soll-5g-proteste-aufloesen
[15] Start der Taskforce Mobilfunk: https://www.kommune21.de/meldung_31389_Start+der+Taskforce+Mobilfunk.html
[16] https://www.kommune21.de/meldung_31389_Start+der+Taskforce+Mobilfunk.html
[17] Schnelle Eingreiftruppe gegen kritische Bürger. „Taskforce Mobilfunk“ in Baden-Württemberg; https://www.diagnose-funk.org/1398; Artikel vom 25.04.2019
[18] Mittelbadische Presse: Hochschule Kehl entwickelt Bürgerbeteiligungsmodell Dossier: 5G: Wenn die Masten näher kommen, 25.12.2019; https://www.bo.de/lokales/ortenau/hochschule-kehl-entwickelt-buergerbeteiligungsmodell#
[19] Ärzte-Delegation zieht vors Staatsministerium. Übergabe eines Offenen Briefes zu 5G in Stuttgart; https://www.diagnose-funk.org/1468; Artikel vom 23.10.2019
[20] Am 3. Mai 2018 wurden die fünf Gewinner des Teil A des Förderwettbewerbs des Landes BW bekanntgegeben: die Städte Heidelberg, Karlsruhe, Ludwigsburg und Ulm sowie ein Verbund um die Landkreise Biberach, Böblingen, Karlsruhe, Konstanz und Tuttlingen. Die Fördersumme beträgt pro Gewinner jeweils 880.000 Euro. Die Förderung läuft bis in das Jahr 2021. https://www.digital-bw.de/-/digitale-zukunftskommune-bw
[21] Mitteilung der örtlichen Bürgerinitiative an diagnose:funk
[22] Die Bundesminister Schulze und Scheuer schreiben am 30.03.2020 in einem Brief an die Kommunen:
- „Die Betreiber sind verpflichtet, die Kommunen über ihre Pläne zum Netzausbau detailliert zu unterrichten...
- Die Kommunen haben wiederum das Recht, alternative Standorte vorzuschlagen und es steht ihnen bei neuen Funkanlagen überdies ein Stellungnahme- und Erörterungsrecht zu.
- Die Ergebnisse dieser Beteiligung muss der Netzbetreiber berücksichtigen.
- Es wird erwartet, dass Netzbetreiber auch die Bürgerinnen und Bürger informieren und den konstruktiven Dialog suchen ...
- Die Kommunen werden von den Netzbetreibern bei der Auswahl eines neuen Standortes in jedem Fall um Stellungnahme gebeten. Die Ergebnisse dieser Beteiligung müssen die Mobilfunkunternehmen berücksichtigen ...
- Alle diese Regelungen gelten für 5G in gleicher Weise wie für die bisherigen Mobilfunknetze."
Der Brief ist abrufbar unter: https://www.diagnose-funk.org/1555, Artikel vom 24.04.2020, ganz am Ende unter der Überschrift ‚Kommunen können ihre Rechte wahrnehmen‘.
[23] Interessanter Weise distanzierte sich ein Gemeinderat der ‚Bürgerliste‘ am Ende der Informationsveranstaltung vom 21.07.2020, zu der die örtliche Bürgerinitiative eingeladen hatte, vom dem 5G-Pilotprojekt mit den Worten, er wolle morgen nicht in der Zeitung lesen, wir (Anm. der Gemeinderat), hätten uns aktiv um dieses Pilotprojekt beworben.
[24] Magazin KOMMUNAL, Angst vor 5G, Online-Artikel 26.06.2020: https://kommunal.de/angst-vor-5g
[25] Wiedemann et al.: Exposure knowledge and risk perception of RF EMF, Frontiers in Public Health 13.01.2015:
„Die Ergebnisse zeigen, dass die Teilnehmer sich mehr Sorgen über Basisstationen machen als über alle anderen HF-EMF-Quellen … Die Ergebnisse zeigen eine Tendenz, dass ein besseres Expositionswissen zu einer höheren Risikowahrnehmung führt.“ (S.1) „Alles in allem deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass das Wissen über den Einfluss von Expositionsmerkmalen zu potenziellen Gesundheitsrisiken die Riskowahrnehmung beeinflusst.“ (S.4) https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fpubh.2014.00289/full
[26] Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz: „Was denkt Deutschland über Strahlung? Umfrage 2019; https://doris.bfs.de/jspui/bitstream/urn:nbn:de:0221-2019110720000/3/BfS_2019_3619S72204a.pdf
- Lichtblick 2020: Proteste zeigen Wirkung / Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz erklärt den denkenden Bürger zum Problem; https://www.diagnose-funk.org/1504; Artikel vom 02.01.2020
[27] BaWü-Ministerpräsident Wilfried Kretschmann, Stuttgarter Zeitung, 24.07.2018 https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.kretschmann-zum-wandel-der-autobranche-wir-duerfen-uns-nicht-abhaengen-lassen.772dd75d-8d84-42d2-9151-8c8336921555.html
[28] Das Digitalisierungspapier der BaWü-Landesregierung schwurbelte 2017 noch eine ganze Seite lang über die notwendige Einbeziehung der Bürger: „Die Aufgabe, die Digitalisierung zum Wohle des Menschen zu gestalten, kann uns nur gemeinsam gelingen. Die Landesregierung will Anreize für die digitale Transformation setzen und die besten Rahmenbedingungen im Land schaffen. Für die Landesregierung ist die Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern und der zentralen gesellschaftlichen Akteure dabei eine sehr wichtige Aufgabe bei der Umsetzung ihrer Digitalisierungsstrategie. Wir werden besonders Bürgerinnen und Bürger einbeziehen und dabei verschiedene Formate der Bürgerbeteiligung nutzen – online wie auch offline. Dabei sollen auch die kritischen Fragen zur Digitalisierung zur Sprache kommen.“ (S.94) https://www.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/dateien/PDF/Digitalisierungsstrategie-BW.pdf
[29] Einwohnerversammlung zu 5G in Freiburg/Breisgau. Mitschnitt und Bericht der 3-stündigen Veranstaltung, https://www.diagnose-funk.org/1486, Artikel vom 13.11.2019
[30] Frank Ulmer, Kommunikationsbüro Ulmer; zitiert im Endbericht Universität Hohenheim: Fallberichtsstudie „5G-Mobilfunk in Freiburg“, s. Anm. 31, F. Ulmer arbeitet auch bei der Firma von Prof. Ortwin Renn "Dialogik", https://www.dialogik-expert.de/de/team
[31] Fallberichtsstudie Broenner et al. (2020):„5G-Mobilfunk in Freiburg“; https://komm.uni-hohenheim.de/case-study-5g-freiburg, Fachbereich Kommunikationswissenschaften, Prof. Brettschneider
[32] Argumentationspapiere von diagnose:funk:
- Kommunen ohne 5G, abgehängt vom Fortschritt? Ein Arbeitspapier: https://www.diagnose-funk.org/1587 , Artikel vom 02.07.2020
- Öffentlicher Appell an alle Regierungen. Interview mit Prof. Karl Hecht: https://www.diagnose-funk.org/1590, Artikel vom 09.07.2020
- Antworten auf Mobilfunk-Killerphrasen – eine Analyse der Industrieargumente in neun Teilen: https://www.diagnose-funk.org/1446 , Artikel vom 15.08.2019
- Gesammelte Fachartikel zum Forschungsstand zu 5G / Mobilfunk, WLAN u.a.: https://www.diagnose-funk.org/1399 , Artikel vom 21.04.2019
[33] Sekretariat WBGU Göpel / Pilardeaux (2019): Ganz und gar nicht smart. Ethische und nachhaltige Ziele spielen bei der Gestaltung des digitalen Wandels kaum eine Rolle. Das muss sich ändern. Die soziale und ökologische Bilanz der Digitalisierung lässt bisher zu wünschen übrig. https://www.ipg-journal.de/rubriken/nachhaltigkeit-energie-und-klimapolitik/artikel/ganz-und-garnicht-smart-3776/