Ein US-Ingenieurteam um Joshua Pearce, Professor für Elektro- und Werkstofftechnik an der Michigan Technological University, veröffentlichte die Studie "Haftungsbeschränkung durch Positionierung zur Minimierung negativer gesundheitlicher Auswirkungen von Mobilfunkmasten", in der Zeitschrift Environmental Research (2019). Die Pearce-Studie empfiehlt, Mobilfunkmasten in 500 Meter Abstand von Schulen, Krankenhäusern, gefährdeten Bevölkerungsgruppen, von dichten Wohnbesiedlungen und Hochhäusern aufzustellen.[1]
Die Pearce-Studie hat vier Kapitel:
1. Negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit durch die Nähe zu Mobiltelefon-Basisstationen
2. U.S.-Recht zur Verhinderung zukünftiger Haftung nicht hilfreich
3. Derzeitige Positionierung der Zellentürme
4. Vorbeugende Positionierung der Mobilfunk-Basisstation
Unter Punkt zwei fordert Joshua Pearce auf Grund der Studienlage die Anwendung des Vorsorgeprinzips und eine Überarbeitung der Schutzstandards:
- "Die derzeitigen US-Standards beruhen ausschließlich auf thermischen Effekten (die kein Problem darzustellen scheinen) und schützen nicht gegen nicht-thermische Wirkungen (für die es eine wachsende Besorgnis in der medizinisch-wissenschaftlichen Gemeinschaft gibt). Auf Grund der Ergebnisse vieler Studien, die oben kurz zusammengefasst wurden, sprechen sich viele Forscher für die Überarbeitung der Standardrichtlinien für die öffentliche Exposition von Hochfrequenzstrahlung durch die Antennen der Mobilfunk-Basisstation aus."
In einem Interview in ScienceDaily sagt der Leiter der Studie J. Pearce:
- "Die Forschung zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Hochfrequenzstrahlung ist noch immer nicht schlüssig. Aber einige der vorläufigen Daten geben uns Anlass zur Besorgnis". [2]
Sein Team recherchierte die aktuellen Daten zu Wirkungen der Hochfrequenzstrahlung und prüft technische Lösungen für die Aufstellung von Türmen. Die bisherigen Daten rechtfertigten mehr Vorsicht bei der Platzierung von Mobilfunkmasten. Die Humanstudien, die im Pearce-Papier überprüft und aufgeführt werden, deuteten darauf hin, dass die Nähe zu Basisstationen mit Kopfschmerzen, Schwindel, Depressionen und anderen neurologischen Verhaltenssymptomen sowie einem erhöhten Krebsrisiko korreliert. Tierstudien deuteten auch darauf hin, dass diese Effekte kumulativ sein könnten. Pearce bezieht sich in seinen Schlussfolgerungen vor allem auf den Review von Levitt und Lai (2010).[3] Ein 500 Meter großer Puffer um Schulen und Krankenhäuser könne dazu beitragen, so Pearce, das Risiko für gefährdete Bevölkerungsgruppen zu verringern.