Vorwort von Peter Hensinger zu 5G und der Wachstumsideologie
wir fordern den Stopp von 5G - weil tausende neue Sendeanlagen die Umwelt verstrahlen werden. Dies wird von der Politik billigend in Kauf genommen, ja gefördert, und nahezu jeder Bürgermeister, von schwarz bis grün, rechtfertigt die geplante 5G-Installation als alternativlos: „Wir brauchen 5G, um unsere Region wettbewerbsfähig zu machen, Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze zu sichern.“ Doch das ist die Ideologie, die unsere Lebensgrundlagen zerstört. (...) Mit 5G soll das Wachstum durch neue Geschäftsmodelle angekurbelt werden, vor allem das autonome Fahren und das Internet der Dinge. Das ungezügelte Wachstum „wird durch die Entwicklung der digitalen Technologie und der elektronischen Kommunikation ermöglicht ...“.
Auch der WBGU (Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen) warnt, mit der Digitalisierung seien wir dabei, planetarische Grenzen zu sprengen und das Ende der Spezies Mensch herbeizuführen. Doch führende Politiker labern weiter vom „nachhaltigen“ Wachstum, von Wettbewerbsfähigkeit. 5G steht für den zerstörerischen Hyperkonsum, für digitale Personenprofile für die Werbung, Beschleunigung, Datenüberflutung, Energieexplosion und nicht zuletzt die Verseuchung mit Elektrosmog.
„Wir holen alles, was wir zur Erzeugung unseres Wohlstandes brauchen von außen, und genau dorthin schaffen wir auch das meiste weg,“ schreibt Harald Welzer. (...) Jacoby / Schwarz warnen: „Die Grenzen der Erde sind erreicht: „Endzeit“, nicht im Sinne religiöser Endzeiterwartung, sondern im Sinne einer neuen, rational begründeten Umstellung des Lebens auf Situationen in einer begrenzten Welt.“ Sie fordern ein Umdenken, in der Politik und von jedem Einzelnen, einen „Wohlstand ohne Wachstum, Befreiung vom Konsumterror und vom Terror der Werbung, von schweren Belastungen durch die Jagd nach Mehr und Mehr und vom Burn-Out Syndrom durch selbstgemachten Stress“.
Das alles schreit nach Bändigung des Wachstums und einer neuen Definition, was gutes Leben ist. Unser Widerstand gegen 5G richtet sich also gegen eine Zukunft, die wir nicht wollen, für eine andere Welt. Aber damit unsere Kinder diese Digitalisierung, ihre Ideologie und ihre Folgen akzeptieren, soll ab Oktober die „Digitale Bildung“ an den Schulen zwangseingeführt werden. Auch sie ist nur ein neues Geschäftsfeld für die Industrie und hat mit humaner Pädagogik und Bildung nichts zu tun. Dafür sollen alle Klassenzimmer mit WLAN ausgestattet werden, unverantwortlich angesichts unseres Wissens über seine Schädlichkeit. Deshalb initiiert diagnose:funk jetzt die Kampagne „Unsere Schule bleibt WLAN frei!“. Unsere Artikel zu WLAN und der zur digitalen Schulreform von Prof. Ralf Lankau machen klar, warum Eltern und Lehrer sie ablehnen müssen. Es geht wie bei 5G um dasselbe: die Zukunft unserer Kinder.