Der Weg in die digitale Diktatur

Das Smartphone - mein Personal BigBrother
"Wer sich heutzutage nicht sozial ausgegrenzt fühlen möchte, nutzt Smartphone, Tablet oder „smarte Armbanduhr“, ist vernetzt auf Facebook, Twitter, Instagram, LinkedIn oder WhatsApp, postet, twittert, chattet, teilt Fotos oder 'whatsappt'. Wer nimmt sich da schon Zeit, AGBs zu lesen oder seine Daten zu schützen!? Kaum einer. Das könnte fatale Folgen haben", so die Einleitung eines ganzseitigen Artikels in der Waiblinger Zeitung. Der Journalist Nils Graefe analysiert darin das Ausmaß der Überwachung durch digitale Medien und berichtet über den Vortrag (siehe Download), den diagnose:funk Vorstandsmitglied Peter Hensinger an der VHS Schorndorf gehalten hat.
Foto: Firmbee - pixabay.com

Der Weg in die digitale Diktatur

"Daten sind das Gold des 21. Jahrhunderts. Start-ups und Konzerne schürfen danach und fördern es. Ungeniert, am laufenden Bande und häufig unbemerkt. Der Nutzer digitaler Anwendungen, der zunehmend gläserne Konsument, dünkt sich smart, wichtig und stets aktuell.

Derweil ebnet er mit seiner gar nicht so smarten Unbekümmertheit womöglich den Weg in die selbstverschuldete Unmündigkeit, in eine digitale Diktatur. Die abendländische Aufklärung droht zu scheitern – wieder einmal.

Empirisches Wissen über den Kunden

Jeder Smartphone-Vorgang und Google-Klick, jeder Facebook- und WhatsApp-Eintrag wird von ungezählten Firmen gespeichert, um Personenprofile, sogenannte digitale Zwillinge, zu erstellen", sagt Peter Hensinger. Das Ziel der breit angelegten Datensammlung und -auswertung habe der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) in einer Roland-Berger-Studie von 2015 wie folgt beschrieben: "... die Kontrolle über die Kundenschnittstelle (zu) gewinnen, so wie dies zum Beispiel Google mit dem Android für mobile Endgeräte gelungen ist." – "Ein derartiges Agentenmodell gewinnt an Bedeutungen, da empirisches Wissen über den Kunden und seine Bedürfnisse von enormem Wert ist."

Das Wort Agentenmodell könne man ruhig wortwörtlich nehmen, im Sinne von agentenmäßiger Überwachung, so Hensinger unlängst in Schorndorf bei einem VHS-Vortrag zum Thema "Das Smartphone – mein Personal Big Brother?". Der 68-jährige Stuttgarter ist stellvertretender Vorsitzender des Vereins „diagnose:funk Deutschland“. Dieser hat sich zu Aufgabe gemacht, nicht nur über Mobilfunk-Strahlenbelastungen aufzuklären, sondern auch über Gefahren digitaler Mediennutzung..."

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Artikel veröffentlicht:
07.02.2017
Autor:
Nils Graefe, Waiblinger Kreiszeitung, 02.02.2017. Auszug veröffentlicht mit freundlicher Erlaubnis des Verfassers.
Quelle:
Waiblinger Kreiszeitung

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