Das Smartphone und der TabletPC sollen zum zentralen Erziehungsmedium werden. Daraufhin werden in den BITKOM-Firmen die Sekt-Korken geknallt haben, bei vielen Pädagogen, Neurobiologen, Psychiatern, Psychologen und Erziehern herrscht Entsetzen. Nicht in mehr Lehrer, kleinere Klassen, Schulpsychologen und Schulsozialarbeiter, Theater- und Kunst AGs und intakte Schulgebäude wird investiert, sondern in technische Geräte. Mit der digitalen Bildungsreform gehen Vorstellungen einher, die in den Think Tanks der Industrie geplant werden. Kein erzieherisches, sondern ein Vermarktungskonzept und neoliberale Anpassungsvorstellungen stecken hinter dieser 5-Milliarden-Euro-Investition.
Welche Überlegungen das sind, welche Entwicklung mit dieser Digitalisierung eingeleitet werden soll, verrät Professor Breithaupt in der ZEIT: "2036 werden Eltern schon für ihre fünf Jahre alten Kinder einen virtuellen Lehrer abonnieren. Die Stimme des Computers wird uns durchs Leben begleiten. Vom Kindergarten über Schule und Universität bis zur beruflichen Weiterbildung. Der Computer erkennt, was ein Schüler schon kann, wo er Nachholbedarf hat, wie er zum Lernen gekitzelt wird. Wir werden uns als lernende Menschen neu erfinden. Dabei wird der zu bewältigende Stoff vollkommen auf den Einzelnen zugeschnitten sein."
Zudem wird die Gefährdung der Gesundheit und des Wohlbefindes der Kinder und Jugendlichen sowie des Lehrpersonals von Frau Wanka völlig ausgeblendet, wenn Sie vorschlägt die Digitalisierung der Klassenzimmer auf Grundlage der schädlichen WLAN-Technologie vornehmen zu wollen.
Der Vortrag, gehalten auf der Vernissage zum 11-jährigen Bestehen der Initiative InfoMobilfunk Neckartenzlingen, analysiert die neoliberalen Zielsetzungen der Bildungspolitik, ihre Folgen für die Entwicklung der Kinder, des Schulwesens und stellt Forderungen für eine Erziehung zur Medienmündigkeit auf.