Beim ATHEM - Projekt lag ein Schwerpunkt auf Labor-Untersuchungen zum zellulären Mechanismus möglicher gentoxischer Wirkungen. Der ATHEM-Report bestätigt:
- Mobilfunkstrahlung schädigt das Erbgut (DNA)
- Der Schädigungsmechanismus ist oxidativer Zellstress
- Die Schädigungen sind athermische Wirkungen, vor denen die geltenden Grenzwerten nicht schützen
Damit ist die Öffentlichkeit innerhalb kurzer Zeit mit mehreren Studien konfrontiert, die ein krebserregendes Potential nichtionisierender Strahlung nachweisen:
- Bereits 2011 wurde die Strahlung von der WHO als "möglicherweise krebserregend" eingestuft, Grundlage waren die Ergebnisse der Interphone Studie (Interphone Study Group (2011)) für Vielnutzer (mehr als 1640 Stunden/Jahr) und die Studien des schwedischen Onkologen und Epidemiologen Prof. Lennart Hardell, der für Vielnutzer mit über 20 Jahren Handynutzung ein bis zu 5-fach erhöhtes Tumorrisiko nachwies, für dieselben Tumorarten, die jetzt auch die bestrahlten Tiere in der NTP-Studie (s,u) entwickelten.
- Im März 2015 hat das deutsche Bundesamt für Strahlenschutz nach den Ergebnissen einer Replikationsstudie bekannt gegeben, dass eine krebspromovierende Wirkung unterhalb der Grenzwerte als gesichert angesehen werden muss (Lerchl et al. (2015)).
- Die statistischen Auswertungen von Prof. M. Kundi, vorgetragen im Mai 2015 bei der Anhörung im Südtiroler Landtag, zeigen ein Ansteigen der Hirntumoren, das auf eine krebspromovierende Wirkung der nicht-ionisierenden Strahlung zurückgeführt werden muss. Eine geschädigte Zelle entwickle sich durch die Mobilfunk - Exposition schneller und früher zum Tumor, so Kundi.
- In den USA wurden am 27.05.2016 die ersten Teil-Ergebnisse der Studie des National Toxicology Program (NTP), der bisher umfassendsten Tierstudie (Ratten) zu nicht-ionisierender Strahlung und Krebs, vorgestellt (Wyde et al. (2016)). Das Ergebnis der NTP-Studie: Mobilfunkstrahlung kann zu Tumoren führen.
- Neben den Groß-Studien (REFLEX-Studie, INTERPHONE, NTP) die auch medial Aufsehen erregten, gibt es inzwischen mehr als 50 Einzelstudien in-vivo und in-vitro, die DNA-Strangbrüche nachweisen (Rüdiger 2009; Hardell/Carlberg 2012; BioInitiativeReport 2012 , Kapitel 11-14).