Prof. Alexander Lerchl, ehem. Mitglied der Strahlenschutzkommission, verbreitet den Textbaustein "Kaffee trinken und eingelegte Gewürzgurken" (Originalquelle:https://www.youtube.com/watch?v=2XLTB4ttlhY, Minute 26:00).
Aktualisierung 2019:
Der SPIEGEL und Aloe Vera
Der Spiegel vom 20.07.2019 greift im Artikel »Blindes Vertrauen« diese Textbausteine wieder auf, um die Kritik an der Einführung von 5G zu relativieren. Er schreibt: "Die Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation hingegen stuft hochfrequente elektromagnetische Felder schon seit 2011 zumindest als »möglicherweise krebserregend« ein – ähnlich wie Aloe vera."
Die WHO schreibt im Monograf Aloa Vera Mono 108-1:
- "Bei Versuchstieren gibt es genügend Belege für die Karzinogenität von Ganzblattextrakt aus Aloe Vera."[1]
Ratten wurden zwei Jahre damit getränkt. Die WHO beruft sich dabei auf mehrere Studien, u.a. von Boudreau et al. 2012.[2]
[1] Download: https://monographs.iarc.fr/wp-content/uploads/2018/06/mono108-01.pdf
[2] Download:https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC353712
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1) Das Gemüse & Gurken-Argument ist ebenso eine Verharmlosung wie das Kaffee-Argument. Es handelt sich nicht um Gemüse an sich, sondern um einen Fermentierungsprozess in asiatischen Ländern, bei dem krebserregende Substanzen entstehen: http://www.inchem.org/documents/iarc/vol56/02-pick.html . Da lediglich Studien aus Japan und Hawaii verwendet wurden, wo besondere Fermentierungsprozesse eine Rolle spielen, lassen sich die Ergebnisse nicht auf "unsere" Gurken übertragen. Jedenfalls ist bei der japanischen Art Gurken einzulegen - es ging definitiv nicht um deutsches Konservengemüse - wissenschaftlich belegt, dass durch einen Fermentierungsprozess schädliche Giftstoffe entstehen können, die durchaus dann Krebs auslösend (mutagen) wirken können.
2) http://www.inchem.org/documents/iarc/vol51/01-coffee.html
3) http://www.wiedemannonline.com/2012/09/wie-kann-man-moglicherweise-krebserregend-besser-kommunizieren-2/ (letzter Zugriff 19.05.2016)
4) Blogbeitrag : "Die Tücken der Risikokommunikation. Wie die IARC besser über das mögliche Krebs-Risiko durch Handynutzung informieren könnte, Posted on 15. September 2011 by Wiedemann", http://www.wiedemannonline.com/2011/09/die-tucken-der-risikokommunikation-wie-die-iarc-besser-uber-das-mogliche-krebs-risiko-durch-handynutzung-informieren-konnte/ Zugriff 08.06.2016
5) https://www.diagnose-funk.org/aktuelles/artikel-archiv/detail?newsid=587
6) So schreibt das Gründungsmitglied und Financier des WF-EMF, die deutsche Telekom:
"Unser Ziel ist es, die Unsicherheit in der Bevölkerung abzubauen – durch eine sachliche, wissenschaftlich fundierte und transparente Informationspolitik. So engagieren wir uns in einer Brancheninitiative der Mobilfunk-Unternehmen: im „Informationszentrum Mobilfunk“, ein umfassendes Informations- und Dialogangebot für die Öffentlichkeit. Unser Bestreben, modernste Technologien anzubieten, beinhaltet auch die Förderung wissenschaftlicher Forschung, um mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen. Für uns bedeutet das neben dem langjährigen Engagement in der Forschungsgemeinschaft Funk (FGF) insbesondere die finanzielle Förderung der Forschungsaktivitäten der Bundesregierung im Rahmen des Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramms und des Umweltforschungsplans. Aktuell ist dazu noch die Gründung des Wissenschaftsforums EMF hinzugekommen – einer wichtigen Forschungsplattform, die die Lücke, die nach der Auflösung der FGF entstanden ist, schließt. Wir haben diese Neugründung angestoßen und unterstützen dieses Wissenschaftsforum finanziell.”, S.117. Anm: Dieser Text ist online im GF-Bericht 2011 nicht mehr vorhanden, er wurde umgeschrieben. Hier >>> ist das Original über Google-Suche abrufbar.