Yahav: „Die Bildungseinrichtungen in Haifa sind voll von Netzwerkcomputern und neuen, fortschrittlichen technischen Systemen. Wenn es aber darum geht, was mit unseren Kindern zu tun hat, gilt, dass wenn Zweifel besteht, es keinen Zweifel geben darf. Wir müssen äußerste Vorsorge betreiben.
Solange das Argument zur realen Gefahr nicht entkräftet ist, habe ich angeordnet, dass alle Geräte in Kindergärten und Schulen abgeschaltet werden sollen. Um Kindern nicht den Zugang zu fortschrittlichen Techniken vorzuenthalten, werden wir sichere, verkabelte Systeme einrichten."
In den letzten Jahren sind Internetmedien ein fester Bestandteil unseres täglichen Lebens geworden. Die Verwendung von Handys, Smartphones und Computern nimmt bei vielen Altersgruppen stark zu. Bei Kindern handelt es sich um einen besonders empfindlichen Teil der Bevölkerung, im Hinblick auf die Auswirkungen der Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern in der Umwelt (nicht-ionisierende Strahlung).
Seit der Veröffentlichung des Berichts des israelischen Ombudsmanns im Dezember 2014 zum Thema „Umgang mit elektromagnetischer Strahlung in Bildungseinrichtungen durch Stadt- und Gemeindeverwaltungen und private Eigentümer“ wurden alle relevanten Gremien dazu aufgefordert, die Strahlung in allen Schulen des Landes zu messen.
Die Stadt Haifa erklärt, dass „die Bildungseinrichtungen die Verwendung von Computersystemen auf höchstem Niveau vorangetrieben haben. Sie sind unter Kontrolle und es finden jährlich Messungen statt, und bis heute sind die Ergebnisse unterhalb der geforderten bestehenden Grenzwerte gewesen. “
Aus diesem Grund und da die Gefährlichkeit der WLAN-Strahlung noch nicht bewiesen sei, ist es zu einer Debatte in der Stadtverwaltung gekommen. Dabei ging es darum, Vorsorgemaßnahmen zu treffen und Antworten von Regierungsministerien einzuholen.
Die Stadt Haifa veranstaltet eine Konferenz im nächsten Monat. Dabei geht es um Strahlung von Handys und Smartphones, um die Öffentlichkeit zu kabellosen, funkenden Techniken und ihren Auswirkungen aufzuklären. Die Konferenz wird sich damit befassen, eine Richtlinie für die verantwortungsvolle Nutzung von Handys in Bildungseinrichtungen von Haifa auszuarbeiten. In einem Teil der Konferenz wird es um die WLAN-Strahlung gehen. In Abstimmung mit der Verantwortlichen für die Bildungseinrichtungen der Stadt, Ilana Truck, ordnete Yahav diese Woche an, WLAN in Kindergärten und Schulen in Haifa sofort abzuschalten, bis eine gründliche Untersuchung der Angelegenheit erfolgt ist.
In diesen Tagen bereiten sich die Bildungseinrichtungen darauf vor, allmählich verkabelte Systeme als Alternative in allen Lernstätten in der Stadt zu installieren. In der ersten Phase werden sie in Klassenzimmern installiert, in denen sich Schüler auf die Abschlussprüfungen vorbereiten, bei denen die Benutzung von Computern unbedingt erforderlich ist. Sie sollen durch die Abschaltung nicht beeinträchtigt sein. Die Lehrer in den Grundschulen der Stadt luden jeden Abend in ihrer Freizeit das Lernmaterial aus dem Internet herunter, sodass die Schüler nicht der Strahlung ausgesetzt sind und sie in ihrem Lernen nicht beeinträchtigt werden.
Dr. Mona Nofi-Naama, Leiterin für den Bereich "Nicht-ionisierende Strahlung" in der Organisation "Cities Association Haifa Bay for environmental protection" (Städteverbund der Bucht von Haifa für Umweltschutz): „Gemäß dem Vorsorgeprinzip ist es erforderlich, die Exposition gegenüber nicht-ionisierender Strahlung so weit wie möglich zu verringern. Dazu gehört auch WLAN. Die Verwendung kabelloser Netzwerke ist zu verringern und bei jeder Gelegenheit ist eine verkabelte Verbindung einer kabellosen Verbindung vorzuziehen.“
Die Grenzwerte beziehen sich nur auf thermische Wirkungen, während es hier um gesundheitliche Auswirkungen geht, die sich nicht auf Erwärmung beziehen. Die Intensitäten, die sie hervorrufen, sind gering, unterhalb der Grenzwerte. Sie wurden aber nicht definiert.