"Es gibt kaum eine eindeutigere Studienlage..."
Dr. Banzhaf erklärte gleich zu Anfang seines Vortrages, warum die Mobilfunkstrahlung die Zellen schädigt: "Die Zahl der Menschen, die auf elektromagnetische Strahlen mit unterschiedlichsten Symptomen reagieren, steigt an. Die Rede ist von Elektrohypersensibilität (EHS). Denn nur aufgrund des Zusammenspiels von Elektrophysiologie und Biochemie können wir überhaupt leben. Jede der Billionen Zellen in unserem Körper ist angewiesen auf eine mehr oder weniger konstante Zellspannung." Die künstlich erzeugte Mobilfunkstrahlung stört diese Homöostase, weil sie als Störstrahlung in den Zellen wirkt:"Es gibt kaum eine eindeutigere Studienlage als die zur Schädigung der Zellen und zum Auslösen von Zellstress durch Mobilfunk. Die Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten werden jetzt alle mit WLAN ausgestattet – das ist aus umweltmedizinischer Sicht ein Super-GAU."
Mit Studien aus der WHO-Datenbank untermauerte Dr. Banzhaf die Risiken. Die Strahlung öffnet die Bluthirnschranke und lässt Giftstoffe ins Gehirn, gerade erst wurde wieder eine Studie dazu publiziert. Das Bundesamt für Strahlenschutz bestätigte 2015 mit einer von ihm finanzierten Studie die krebsfördernde Wirkung selbst niedriger Strahlungsintensitäten. 130 Studien liegen zur Spermien- und Embryoschädigung vor, Banzhaf ging auf einige detailliert ein. Auch erläuterte er, warum Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen und Schlaflosigkeit mit der Smartphone-Nutzung oder mit Sendemasten zusammenhängen können.
Eins und eins ist mehr als zwei
Er wies darauf hin, dass es nicht der Mobilfunk alleine ist, der krank macht. Durch viele Umweltgifte in unserem Körper ist der Körper unterschiedlich vorbelastet, durch Amalgam, durch Weichmacher, Feinstaubpartikel, Lärm oder Pestizide über die Nahrungskette. Und 1 + 1 ist in der Medizin eben nicht zwei, sondern Schädigungen können sich dadurch potenzieren. Und diese Umweltgifte sorgen für Zellstress. Es entstehen aggressive Substanzen im Körper. In seiner Praxis kann er den zellulären Stresszustand seiner Patienten als oxidativen und nitrosativen Stress messen. Hat der Körper nicht genug Schutzmechanismen, diese Freien Radikale abzufangen und unschädlich zu machen, dann schädigen sie andere gesunde Zellen und den Zellkern: "In der Medizin wird noch komplett ignoriert, dass Menschen sehr unterschiedliche Kapazitäten ihrer Entgiftungssysteme haben. Wenn jemand von seiner Biologie her gut entgiften kann, dann kann er viele Giftstoffe aufnehmen und trotzdem bis ins hohe Alter gesund bleiben. Immerhin 40 Prozent der Deutschen haben aber eine gestörte Entgiftungsgenetik. Es gibt so etwas wie einen Summationseffekt: Wenn jemand schlecht entgiften kann, dazu etwa raucht, trinkt, Amalgam im Mund hat und jeden Tag zwei Stunden mit dem Smartphone telefoniert, dann läuft das Fass irgendwann über." Im schlechtesten Fall entsteht ein Tumor; "Wir haben in unserer industrialisierten Welt etwa eine deutliche Zunahme von Tumorerkrankungen in immer jüngeren Lebensjahren. Das gab’s früher so nicht. Einerseits heißt es, wir leben immer länger und gesünder. Andererseits sind die Praxen und Kliniken überfüllt mit chronisch Kranken. Irgendwas läuft also falsch. 40-, 50-Jährige nehmen drei, vier Medikamente täglich und das halten wir für normal."