Dass sich auf der Haushaltsebene mit SmartMetering faktisch keine Energie sparen lässt, die nicht auch durch Aufklärungskampagnen erzielbar wären, hat sich die Bundesregierung nun schon mehrfach vorrechnen lassen. Trotzdem wird mit dem aktuellen Gesetzentwurf der mögliche Zwangseinbau in alle Haushalte ab 2020 schon mal vorgehalten. Faktisch geht es hier jedoch nicht um Energiesparen, sondern um die der Industrie seit langem versprochene Marktvorbereitung für sogenanntes „SmartHome“/„SmartLiving“– einen 400 Mrd. Euro Markt, wie die Industrie offen sagt.
Im aktuellen Gesetzentwurf werden insbesondere die Mieterrechte ausgehöhlt. Mieter sollen nicht nur dem Zwangseinbau nicht widersprechen können, sondern müssen auch noch die Systeme nutzen, für die der Anschlussnehmer, also der Vermieter, sich mal entschieden hat. „Nach dem Willen der marktbeherrschenden Messstellenbetreiber und der Telekommunikationsindustrie sollen hier vorrangig gesundheitsschädliche Funksysteme zum Einsatz kommen“, kritisiert der für den Verbraucherschutz zuständige Vorstandsvorsitzende Jörn Gutbier.
Auch die „Alternative“ Powerline, Kommunikationssignale über das Stromnetz, sind in seinen Augen „höchst problematisch“. „Der damit erzeugte Elektrosmog auf allen Leitungen des Hauses stört nachweislich Wohlbefinden und Gesundheit.“ Zudem beeinflussen Powerline-Kommunikationsmodule die Technik-Anwendungen selbst. Im gesamten Stromnetz wird der sogenannte „schmutzige Strom“ erheblich zunehmen. Bekannt ist, dass digitale Zähler auf Störeinflüsse, empfindlich reagieren und es zu falschen Messwerten kommen kann.
„Wir fordern, dass alle Stromkunden, ob nun Mieter oder Eigentümer, immer die freie Wahl haben und volle Kontrolle über ihre Daten behalten müssen. Zudem ist über Vor- und Nachteile „intelligenter“ Messsysteme vor dem Einbau umfassend zu informieren“, so Jörn Gutbier. Und dort, wo der Einsatz von Kommunikationsmodulen gewünscht wird und sinnvoll ist, sollte die Datenübertragung möglichst kabelgebunden ausgeführt werden.