Mobilfunk-Studienrecherche 2015-3 erschienen

Studien belegen Schädigungsmechanismen
"Oxidative Mechanismen der biologischen Aktivität bei schwachen hochfrequenten Feldern": Dieser Review von Yakymenko et al. ist die wichtigste Publikation, die in unserer Reihe "Studienrecherche" im dritten Quartal 2015 besprochen wird. Er ist mehrfach bedeutend, denn er entzieht der platten Argumentation von Industrie- und einigen Behördenvertretern den Boden.

Der Review widerlegt die Behauptung,

  • es gäbe keine einzige Studie, die ein krankheitserregendes Potential nachweise,
  • einmal gefundene Effekte hätten nicht reproduziert werden können,
  • man kenne keine Wirkmechanismen und

entzieht den geltenden Grenzwerten die Legitimation.

Die Studienrecherche 2015-3 enthält eine Zusammenfassung dieses Reviews. In der neuen Recherche werden insgesamt 12 neue Studien analysiert und besprochen. Yakymenko et al. (2015), Maskey et al.(2014), Esmekaya et al.(2011) und Saikhedkar (et al. (2014) weisen oxidative Schädigungsmechanismen nach. Die Zahl der Studien zu Wirkungen auf die Reproduktionsorgane steigt weiter: Mahmoudabadi et al.(2015) stellen einen signifikanten Zusammenhang von Handynutzung und Fehlgeburten fest;  Margaritis et al. (2014), Tas et al. (2014), Rago et al. (2013) weisen in Tierversuchen Auswirkungen auf Eierstöcke, Spermien und Hoden nach.

Wie wirkt sich die Dauerbestrahlung durch Tablets und Smartphones auf die Kognition und das Lernverhalten aus? Li et al. (2015) weisen an Ratten auf Veränderungen der Gehalte an Neurotransmittern, v.a. den Serotoninstoffwechsel hin, mit der Folge von Defiziten in Hirnleistungen. Saikhedkar et al. (2014) stellen neurodegenerative Veränderungen in Zellen des Hippocampus und in der Hirnrinde fest, mit den Folgen stärkerer Ängstlichkeit, mehr Stress und Depressionen. Roggeveen (2015) untersuchten, ob die Strahlung eines Smartphones das EEG verändert, mit dem Ergebnis: Die Aktivitäten des Alpha-, Beta- und Gamma-Bands war in fast allen gemessenen Gehirnregionen gesteigert. Holovska et al. (2015) untersuchten die Auswirkungen von WLAN auf die Leber, Veränderungen in den Zellen wurden festgestellt.

Auswirkungen auf das Erbgut (DNA von Spermien) ergab die Studie von Rago et al. (2013). Chromosomenschäden, Mitochondrienschäden und Organellenzerstörung  weisen Esmekaya et al. (2011) bei 1,8 GHz, der UMTS Frequenz, nach; Esmekaya et al. (2013) berichten, dass 2,1 GHz Strahlung den apoptotischen Zelltod induziert.

Publikation zum Thema

Artikel veröffentlicht:
28.10.2015
Autor:
diagnose:funk
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