Elektrosmog im Haushalt & Abschirmung

DECT-Telefone strahlen problemlos durch Wände
"Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, bleiben sie beim guten alten Kabeltelefon", so Dipl.-Ing. Innenarchitekt Peter Friedrich Kettling.

Nach Aussagen von Baubiologen wird 80% des messbaren Elektrosmogs von privaten Haushalten erzeugt. Hauptverursacher sind die am weitesten, verbreiteten, schnurlosen DECT Heimtelefone. Sie senden mit dem gleichen Verfahren wie der Mobilfunk, also mit gepulster HF und zwar Tag und Nacht und auch wenn nicht telefoniert wird (ebenso kabellose Netzwerke, - Alarmanlagen, und einige Babyphones)! Eine echte alternative sind die kabellosen CT1 Telefone, die eine geringere Reichweite haben, analog senden und zwar nur dann, wenn telefoniert wird. Ich traf noch keinen Händler der den technischen Unterschied überhaupt kannte. Informieren Sie sich also vor dem Kauf selbst (siehe Liste CT 1 Telefone) und wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, bleiben sie beim guten alten Kabeltelefon.

Bauliche Abschirmung gegen HF

Die Strahlung der DECT Telefone geht problemlos durch Wände und so können Sie auch von den Auswirkungen betroffen sein, wenn nur ihre Nachbarn ein DECT angeschlossen haben. Wenn Sie den Verdacht haben unter den Effekten zu leiden, sprechen Sie ihre Nachbarn darauf an. Es ist den Versuch wert, die Netzstation einmal probehalber über Nacht aus dem Stecker zu ziehen, besser noch, das Telefon gegen ein anderes System auszutauschen. Wenn das nicht machbar ist, bleibt Ihnen die Möglichkeit die Belastung messen zu lassen und gegebenenfalls bauliche Abschirmungsmaßnahmen zu treffen. Das gleiche gilt, wenn sie im Abstand von wenigen 100 Metern zu einer Mobilfunkantenne wohnen und den Verdacht haben, unter der Strahlung zu leiden (Schmerzen, Schwindel, Nervosität, Schlafstörung).
Mit baulichen Abschirmmaßnahmen, z. B. bestimmten Putzen, Tapeten, Geweben, Anstrichen, Folien, Schutzgläsern, etc. lassen sich wirkungsvolle Resultate erzielen. Die Maßnahmen bedürfen einer Besichtigung der örtlichen Gegebenheiten und sollten nach Abschluss überprüft werden. Die Messungen werden mit einem Spekrumsanalysegerät und verschiedenen Spezialantennen durchgeführt. Adressen über unabhängige Fachleute, finden Sie bei einem der zahllosen Institute oder Bürgerinitiativen, bei der Verbraucherzentrale und in unserem Adressenverzeichnis.

Handys

Jedes nicht geführte Handytelefonat entlastet den Äther. Wenn Sie ein Handy besitzen müssen, reduzieren Sie die Benutzung so gut es geht und stellen Sie das Handy aus, wann immer es geht. Handys gehören nicht in die Hände von Jugendlichen. Telefonieren Sie nicht in Bus oder Bahn oder wenn Kinder in 10 m Nähe sind, denn die Blut - Hirn - Schranke öffnet sich sofort auch bei ihnen. Telefonieren Sie im Auto nur mit Außenantenne und Freisprechanlage, Headsets verstärken den E Smog (Ökotest). Benutzen Sie Handys mit niedrigem SAR Wert (Connect Juli 2001) und stecken Sie es in eine Strahlenschutztasche (Waschbär Umwelt Versand).

Hausinstallation

Bei Neubauten und Renovierungen sollten feldfreie Bereiche im Haus geschaffen werden. Für die Neuinstallationen lohnt sich der Einbau von geerdeten Schaltern, Dosen und speziell gerillten "Biokabeln". Sie bringen eine deutliche Reduzierung der magnetischen Felder.
Effektiv gegen elektrische Felder ist der Einbau von Netzfreischaltern die zentral für alle oder einen bestimmten Raum z. B. das Schlafzimmer eingebaut werden. Sobald der letzte Verbraucher ausgeschaltet wird, schalten sie automatisch das gesamte Netz ab. Der Netzfreischalter kostet ca. 200 DM, zuzüglich dem Einbau, der von einem Elektriker vorgenommen werden sollte, was etwa eine Stunde dauert, je nach der vorgefundenen Verkabelung auch länger.
Eine weitere Verbesserung des Raumklimas erreichen Sie durch den Verzicht auf Synthetik (elektrostatische Entladung bei synthetischen Teppichen und Vorhängen). Durch den Einbau von gesunden Materialien eliminieren Sie das Risiko von Wechselwirkungen mit anderen Immissionsarten (Formaldehyd, Kleber, etc).

Haushaltsgeräte

Ohne neu zu Bauen lässt zuhause vorhandener Elektrosmog, meist mit einfachen Mitteln, drastisch und wirkungsvoll reduzieren. Schalten Sie ihre Geräte nach Gebrauch ganz aus. Der standby Betrieb erzeugt unnötigen E - Smog. Bei manchen Geräten und Leuchten lässt sich der Trafo gar nicht mehr ausschalten (Halogenleuchten, Dimmer, viele tragbare Radios u. a.), sie produzieren ständig unnötige Felder, fressen Strom und verraten sich durch ein warmes Gehäuse oder leises Brummen. Ziehen Sie den Netzstecker raus oder bauen sie einen abschaltbaren Stecker ein. Wo mehrere Verbraucher angeschlossen sind (TV, HiFi, PC) ist das mit abschaltbaren Mehrfachdosen sogar bequemer. Benutzen Sie Geräte, die ordentlich mit dreiadrigem Kabel geerdet sind und ohne Transformatoren, die produzieren weniger Felder. Eine 90%ige Feldreduzierung erreichen Sie schon, wenn die Stecker der Geräte richtig herum in der Steckdose stecken, d. h. die Phase des Geräts kommt zur Phase der Steckdose. Durch eine einfache Messung lässt sich das herausfinden (Handwerker, Elektriker, Innenarchitekt, Baubiologe) und mit einem kleinen Punkt an Dose und Stecker dauerhaft markieren.

Schlafplatz

All das gilt ganz besonders am Schlafplatz. Faustregel: Abstand halten. Der Radiowecker am Kopfende bestrahlt Sie mehr als die Hochspannungsleitung über dem Dach, batteriebetriebene Wecker sind harmlos. Lampen und Kabel 1 m, Fernseher und Sicherungskästen 2 - 3 m weg vom Bett, am besten raus aus dem Schlafgemach. Funktelefone, Heizdecken, motorisch verstellbare Lattenroste und Verlängerungskabel unter dem Bett, haben hier sowieso nichts zu suchen. Mit zunehmender Distanz werden die Felder deutlich schwächer. Der Körper kann ent - spannen! Wasseradern, Federkernmatratzen und Metallbetten stören diesen lebenswichtigen Vorgang ebenso. Als störungsfreie Zone ist das Bett der wichtigste Platz im Haus.

Richtwert Empfehlungen

für Schlafbereiche, bei gepulster elektromagnetischer Strahlung liegen unter < 0,1 mW/m⊃2;, bei elektrischen Felder zwischen 1 und 10 V/m und bei magnetischen Feldern zwischen 10 und 100 nT. Die Messung in V/m und nT wird inzwischen auch von vielen Feng Shui Beratern und Elektrikern durchgeführt. Dafür geeigneten Feldmeter sollten eichbar und batteriebetrieben sein und kosten zwischen 500.- und 1000.- DM.

Aufklärung und Verantwortung

Fazit? Der Elektrosmog ist da, zur Zeit wächst er und es gibt eine Vielzahl von effektiven Möglichkeiten sich vor den gesundheitlichen Risiken zu schützen. Fangen sie damit in ihren eigenen vier Wänden an und zwar im Schlafzimmer. Wenn sie nicht weiterkommen, holen Sie sich den Rat von Fachleuten z. B. bei Baubiologen, Instituten, Verbraucherzentralen (siehe Adressteil) oder bei einer der 7000 Bürgerinitiativen im Land (Tendenz steigend).
Zur Zeit wächst mit jedem neu gebauten Mobilfunkturm auch der Jammer über Elektrosmog. Tragen Sie einen Teil dazu bei, den Unmut in Aufklärung und Verantwortung zu transformieren. Die Grenzwerte werden in den Keller zurück purzeln, unsere Hausinstallation wird gut geerdet sein und die Nacht wieder der Ent - Spannung gehören. Je eher das passiert, desto weniger werden wir für Krankenpflege, Bausanierung und technische Innovationen bezahlen müssen und desto mehr Lebensqualität und Wohlstand zurück bekommen.

Artikel veröffentlicht:
10.12.2006
Autor:
Artikel von Dipl.-Ing. Innenarchitekt Peter Friedrich Kettling
Quelle:
Veröffentlicht auf diagnose:funk mit freundlicher Genehmigung des Autoren.
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