Aktualisiert am 13.03.2015
Diese Kontroverse, veröffentlicht in einer Broschüre, bekommt jetzt wieder eine aktuelle Bedeutung, nachdem Prof. Lerchl 2015 selbst eine Studie veröffentlichte, die das Krebspotential der Mobilfunkstrahlung nachweist. Detailliert geht Dr. Mutter auf Lerchls Standpunkte in seiner Rolle als damaliger Vorsitzender des Ausschusses Nicht-ionisierende Strahlung der Strahlenschutzkommission ein und schreibt:
"Die Strahlenschutzkommission mutierte zur Hofberichterstatterin der Mobilfunkindustrie, eine Tragödie für die Gesundheitsvorsorge. Sie sind, so habe ich gelesen, der Meinung, dass die Forschung eigentlich eingestellt werden kann, weil die Unschädlichkeit der Mobilfunkstrahlung bewiesen sei. H.P. Neitzke, der Leiter des ECOLOG-Institutes, hat im EMF-Monitor (Dez. 2009) in dem Artikel „Forschung tut not!“ diese Meinung analysiert und festgestellt, dass Mitglieder der Strahlenschutzkommission damit denen „Argumente“ liefern, „die ihre Geschäfte lieber ungestört machen würden, ungestört von wissenschaftlichen Hinweisen auf Effekte in biologischen Systemen“.
Die Warnungen vor den Risiken der Handynutzung in meinem Interview, welches Sie kritisierten, waren berechtigt. Es entsteht die Frage, weshalb Sie soviel Engagement betreiben, mich von meinen ärztlichen Aufgaben abhalten zu wollen. Eigentlich wäre es bei der bestehenden Kenntnislage höchste Zeit, dass die Strahlenschutzkommission ihre Distanzlosigkeit zur Industrie aufgibt und eine kritische Positionierung einnimmt. Man schützt bisher offensichtlich lieber die Interessen der Wirtschaft als die der Bürger." (S.3)
Dass wir in Deutschland keine Vorsorgepolitik im Mobilfunkbereich haben, ist maßgeblich auf die Empfehlungen der Strahlenschutzkommission zurückzuführen. Deren Politik und irreführenden Berichte an den Bundestag hat Diagnose-Funk in verschiedenen Brennpunkten analysiert.