Werden wir alle elektrosensitiv?

Brief an den Herausgeber einer Fachzeitschrift
Örjan Hallberg und Gerd Oberfeld schreiben an den Herausgeber von 'Electromagnetic Biology and Medicine'.
Grafik von Hallberg/OberfeldQuelle: doi: 10.1080/15368370600873377

Figur 1 Häufigkeit [%] von Menschen weltweit, die sich selbst als elektrosensitiv betrachten, über der Zeitachse in einem Normalverteilungsdiagramm aufgetragen. Der Endpunkt bei 50% ist ein extrapolierter Wert. Die Variation beträgt 91% ohne Einbezug des Endpunktes.

Brief an den Herausgeber von Electromagnetic Biology and Medicine, veröffentlicht in 25: 189–191, 2006. Copyright © Informa Healthcare. ISSN 1536-8378 print. DOI: 10.1080/15368370600873377.

Sehr geehrter Herausgeber,

Jedes Jahr nimmt die Zahl der Menschen zu, die geltend machen, sie litten unter Elektrosensitivität (siehe z.B. die Zusammenstellung von Referenzen in Tafel 1), auch unter dem Begriff Elektrische Hypersensitivität (EHS) bekannt. Es gibt auch andere Krankheiten wie die Fibromyalgie und das Burn-out-Syndrom, deren Symptome ähnlich denjenigen sind, wie sie bei Menschen auftreten, die unter Elektrosensitivität leiden. In Schweden wird Elektrosensitivität als Behinderung anerkannt, aber es gibt immer noch eine Kontroverse um die Diagnose dieser Krankheit. Die bei Regierungsstellen und medizinischen Autoritäten vorherrschende Ansicht ist diejenige, dass es sich bei dieserBehinderung um eine psychologische Erscheinung ohne Grundlage physikalischer oder medizinischer Mechanismen handle (Schwedisches Amt für Gesundheit und Wohlfahrt SNBHW, 1995), wodurch das Missverständnis perpetuiert wird, es hege nur ein kleiner Teil der Bevölkerung Besorgnisse wegen Elektrosensitivität oder der Nähe neuer Funkübertragungsmasten.

Die Zahl der bekannt gewordenen Fälle von Elektrosensitivität steigt fortwährend, seit diese Erscheinung l991 erstmals dokumentiert wurde. Die hier vorgelegten Daten sindSchätzungen und basieren auf umfangreichen Stichproben-Erhebungen, bei welchen verschiedene Frage-Sets benutzt wurden. Um herauszufinden, ob die Statistiken eher auf eine Untergruppe Elektrosensibler hindeuten oder ob es um die gesamte Bevölkerung geht, stellten wir die gefundenen Häufigkeiten über der Zeitachse in einem Normalverteilungsdiagramm dar (Tafel 1 und Figur 1).

Im Gegensatz zu der bei den medizinischen Autoritäten vorherrschenden Ansicht zeigt Figur 1, dass es sich bei der Gruppe der elektrosensitiven Menschen weltweit, mit Einschluss Schwedens, nicht bloss um einen kleinen Bruchteil der ansonsten gesunden Gesamtbevölkerung handelt. Sie deutet vielmehr darauf hin, dass Elektrosensitivität in naher Zukunft verbreiteter sein wird. Der extrapolierte Trend zeigt, dass ein Anteil elektrosensitiv gewordener Menschen von 50% der Gesamtbevölkerung auf das Jahr 2017 erwartet werden kann.

Artikel veröffentlicht:
02.11.2006
Autor:
ÖRJAN HALLBERG UND GERD OBERFELD. Korrespondenz an Örjan Hallberg, Hallberg Independent Research, Polkavägen 14B, Trångsund 142 65, Sweden; E-mail: oerjan.hallberg@swipnet.se.

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